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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Freunde vom Security Service werden also auf Zuständigkeit pochen und sagen, das geht uns nichts an. Das bedeutet, ich kann niemanden offiziell hinschicken. Aber ich brauche dort jemanden. Einen, dem ich vertrauen kann.«
    »Und mir können Sie vertrauen?«, fragte Carver mit einem Anflug von Belustigung.
    »Nicht sehr weit.«
    »Aber worum geht es denn? Was kann ich dort ausrichten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Grantham mit leisem Ärger, der sich jedoch gegen ihn selbst richtete. »Aber diese Konferenz würde nicht stattfinden, wenn Malachi Zorn nicht wäre. Ich glaube zwar nicht, dass er das geplant hat – egal wie brillant er angeblich ist, er kann nicht vorhergesehen haben, dass der Premierminister auf sein Interview mit solch einer Veranstaltungreagiert. Aber er würde immer wieder von Anschlagsgefahr reden – das tat er nämlich nicht zum ersten Mal –, wenn er keinen Grund dafür hätte.«
    »Also ein unbekanntes Element in einem Plan, der noch ein völliges Rätsel ist. Meinen Sie das?«
    »Wenn Sie so wollen, ja.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, was es mir oder Ihnen nützt, wenn ich dort bin?«
    »So ist es.«
    »Also, wenn ich gehe, dann besorgen Sie mir ganz genau das, was ich für den Zornauftrag brauche, auch wenn Ihnen davon einiges nicht schmeckt.«
    »Nun, selbstverständlich duldet der Service keine Anwendung von Gewalt, Folter oder Versuche an kuscheligen Pelztieren …«
    »Selbstverständlich …«
    »Und da ist noch etwas«, fügte Grantham hinzu.
    »Sie wissen nie, wann es genug ist, nicht wahr?«
    »Darum sitze ich auf diesem Posten und nicht Sie. Es hat mit dieser Magda Sternberg zu tun …«
    »Ja?«
    »Wir haben ein bisschen nachgeforscht. Sie ist ein schlüpfriges Mädchen, unsere Magda. Aber meine Leute glauben, dass sie Polin ist. Wenn sie recht haben, dann heißt sie gebürtig Celina Nowak. Und jetzt kommt das Interessante, bei dem Sie mir vielleicht helfen können. Sie wurde nach Russland geschickt, um sich beim KGB ausbilden zu lassen.«
    »Na und?«, fragte Carver. »Viele Kinder der Warschauer-Pakt-Staaten haben eine Zeit lang in der UdSSR verbracht. Das war die kommunistische Art, den Schulabschluss zu machen.«
    »Ja, das weiß ich«, schnauzte Grantham ungeduldig. »Was mich neugierig macht, sind die Daten. Scheinbar war CelinaNowak eine jugendliche Schönheit. Bei ihrer Ausbildung lernte sie auch, von ihren natürlichen Vorzügen Gebrauch zu machen …«
    Carver beschlich eine ungute Ahnung, worauf er hinauswollte. »Sagen Sie mir nicht –«
    Grantham lachte. »Oh doch, die Daten stimmen perfekt überein. Celina Nowak wurde mit Alexandra Petrowa zusammen ausgebildet.«
    »Und jetzt wollen Sie, dass ich Alix über sie ausfrage?«
    »Nun, Sie kennen sie besser als jeder andere.«
    »Das ist eine Weile her.«
    »Unsinn. Sie wird Sie wie einen alten Freund begrüßen.«
    »Ist sie nicht mit einem Mann zusammen? Mit diesem Ukrainer, der bei Zorn investiert? Ist er nicht der Grund, wieso Sie sie unter den Partygästen entdeckt haben?«
    »Dmytryk Azarow? Ich glaube nicht, dass die große Liebe gerade so gut läuft. Den Klatschspalten nach versteckt er sich gerade im Ritz mit einer Reihe geheimnisvoller Begleiterinnen.«
    Carver seufzte. »Ich werde sie anrufen.«
    »So habe ich’s mir gedacht«, sagte Grantham. »In der Zwischenzeit werde ich Ihnen die Instruktionen für morgen mailen. Und wenn Sie fertig sind, schicken Sie mir Ihren Einkaufszettel. Ich werde sehen, was ich tun kann.«

25
    »Der Premierminister ist also aufgeschreckt«, sagte Ahmad Razzaq, der von Zorns Arbeitszimmerfenster aus die Aussicht bewunderte und nicht ahnte, dass keine fünfhundert Meter entfernt Carver wartete.
    »Klingt so«, stimmte sein Arbeitgeber zu und blickte kaum von seinen Börsennachrichten auf. »Er hat eine sofortige Antiterrorismuskonferenz einberufen. Orwell hat heute Nachmittag davon erfahren. Er wurde gebeten, teilzunehmen. Downing Street möchte, dass auch der amerikanische Botschafter kommt. Und die EU-Energieministerin ist gerade hier und wird heute Abend eine Rede halten. Ich habe gehört, dass der Premierminister sie persönlich angerufen hat.«
    Razzaq drehte den Kopf zu ihm. »Vielleicht sollte Orwell hingehen. Er kann uns erzählen, worüber gesprochen wird … und auch, wo die Konferenz stattfinden soll. Ich kriege den Tagungsort aus niemandem heraus.«
    »Ich auch nicht.« Zorn nickte. »Aber Nicholas Orwell …« Zorn schürzte die Lippen und überlegte. »Ja, Sie

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