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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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mit dir, du erbärmliches Tier!«, reimte Nobu und lachte, dass sein Bauch wackelte.
    Jack wich zurück und spürte das Brückengeländer im Rücken.
    »Ganz allein?«, feixte Hiroto. »Keine Leibwächter? Ich dachte, du hättest vom letzten Mal gelernt – oder brauchst du zur Erinnerung noch einen Tritt in die Rippen?«
    Jack schwieg. Er wusste, dass Hiroto nur nach einer Entschuldigung suchte, ihn zu schlagen.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fragte Moriko mit einem hämischen Grinsen. »Oder bist du einfach so dumm und kapierst gar nichts?«
    Jack zwang sich zur Ruhe. Die anderen waren in der Überzahl, aber er wollte sich diesmal nicht einschüchtern lassen.
    »Niemand mag die Gaijin«, fauchte Moriko und bleckte ihre schwarzen Zähne. »Sie sind schmutzig, dumm und hässlich.«
    Jack starrte sie stumm an. Damit konnte sie ihn nicht ärgern.
    Wütend über sein Schweigen spuckte Moriko ihm vor die Füße.
    »Was haben wir denn da?«, fragte Kazuki, und bevor Jack es verhindern konnte, hatte er ihm schon Jess’ Bild aus der Hand gerissen.
    Sofort ging Jack auf ihn los. »Gib mir das wieder!«
    Nobu und Hiroto packten ihn an den Armen und bogen sie ihm auf den Rücken.
    »Seht euch das an, Leute«, spottete Kazuki. »Ist Jack nicht ein kluger Junge? Er lernt zeichnen.« Kazuki hielt das Bild hoch, damit alle es sehen konnten.
    »Gib es mir sofort wieder, Kazuki!«, rief Jack und wollte sich von Nobu und Hiroto losreißen.
    »Warum willst du das denn behalten? Es ist furchtbar. Als hätte ein kleines Mädchen es gezeichnet!«
    Kazuki hielt Jack das Bild vor die Nase. Jack zitterte vor Wut.
    »Verabschiede dich von deinem Meisterwerk, Gaijin.« Kazuki warf das Bild in die Luft.
    Jack beobachtete ängstlich, wie es vom Wind weggeweht wurde.
    »Seht doch, der Gaijin weint gleich wie ein kleines Kind«, kreischte Moriko und die Mitglieder der Skorpionbande brachen in Lachen aus.
    Jack überhörte ihre spöttischen Bemerkungen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem eingerissenen Blatt Papier, das sich mit dem Wind immer weiter von ihm entfernte. Verzweifelt wehrte er sich gegen Nobu und Hiroto, die ihn fest gepackt hielten, während sein letztes Andenken an Jess im Himmel verschwand. Der Wind trug das Blatt hoch hinauf. Zuletzt blieb es in den obersten Ästen eines Ahorns hängen.
    »Lasst Jack in Ruhe!«, rief Yamato und rannte zusammen mit Akiko und den anderen auf die Brücke.
    Jack atmete erleichtert auf. Wenigstens musste er diesmal nicht allein kämpfen.
    »Lasst ihn los«, befahl Akiko und zerrte an Hirotos Armen.
    »Sieh an, wer da kommt – die Freundin des Gaijin!«, spottete Kazuki und maß sie mit einem verächtlichen Blick. »Tut, was sie sagt. Sie sollen einen fairen Kampf gegen uns haben!«
    Die Mitglieder der Skorpionbande formierten sich auf Befehl Kazukis gegenüber von Jacks Freunden und gingen in Kampfstellung. Yamato und Saburo sahen ihnen gelassen entgegen, nur Yori zitterte. Er stand vor einem Jungen, der doppelt so groß war wie er. Moriko streifte ihn mit einem verächtlichen Blick, dann wandte sie sich Akiko zu und fauchte wie eine Wildkatze.
    »Na los, fang an!«, forderte sie Akiko heraus. Sie bleckte die geschwärzten Zähne und spreizte ihre zu spitzen Krallen zurechtgefeilten Fingernägel. »Greif mich an, damit ich dir das Gesicht zerkratzen kann!«

23
Bretter zerschlagen
    Akiko ging in Kampfstellung, um sich zu verteidigen. Sie wusste aus Erfahrung, dass Moriko keine Rücksicht nahm. Der Kampf sollte gerade beginnen, da fuhr ein b ō mit ungeheurer Wucht auf die hölzerne Brücke nieder. Alle erstarrten.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Sensei Kano. »An einem solchen Ort sollte es nicht nötig sein, die Stimmen zu erheben.«
    Sofort ließen Nobu und Hiroto Jack los.
    »Nein, Sensei«, antwortete Kazuki freundlich. »Jack hat ein Bild verloren und sich deshalb aufgeregt. Es gab ein Missverständnis, aber das ist jetzt geklärt. Nicht wahr, Jack?«
    Jack sah Kazuki böse an, doch etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Er konnte nicht beweisen, was passiert war, und Sensei Kano würde die Wahrheit nie erfahren.
    »Ja«, antwortete er ausdruckslos, ohne Kazuki aus den Augen zu lassen.
    »Ich weiß genau, was passiert ist«, sagte Sensei Kano. »Ich finde, ihr solltet jetzt alle zur Schule zurückkehren.«
    Kazuki bedeutete den anderen Bandenmitgliedern, ihm zu folgen. Sie gingen ohne ein weiteres Wort.
    Jack sah verzweifelt zum Bild seiner Schwester hinauf, das in den obersten

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