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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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nichts.
    »Kommt ihr drei?«, rief Saburo ungeduldig. »Wir wollen uns noch den letzten Schrein ansehen und dann ein Boot mieten und auf dem See rudern!«
    Yamato zögerte noch einen Moment. Jack wusste, dass er sich immer noch Vorwürfe machte, weil er nicht da gewesen war, als Kazuki und seine Bande Jack vor der Halle des Falken überfallen hatten. Er war ihm seither nicht mehr von der Seite gewichen.
    »Gehen wir«, sagte Akiko. »Wir treffen Jack auf dem Rückweg wieder.«
    »Wir sind nur da drüben, falls du uns brauchst«, sagte Yamato.
    Jack blickte ihnen nach. Akiko schien in ihrem honigfarbenen Kimono wie ein Blatt auf einem Bach zu schweben. Er ging rasch zu Emi hinüber. Sie stand auf der Brücke und bewunderte einen Ahorn, der wie eine feurige Zunge über dem Wasser hing. Als sie ihn näherkommen sah, verbeugte sie sich.
    »Gefällt dir die Herbstlaubschau?«, fragte sie lächelnd.
    »Ja. Und dir?« Jack erwiderte die Verbeugung.
    »Auch sehr. Es ist meine liebste Jahreszeit.«
    Jack betrachtete den Ahorn und überlegte, was er als Nächstes sagen sollte.
    »Gibt es in deinem Land auch so etwas?«, erkundigte sich Emi.
    »Manchmal schon.« Jack sah ein Blatt durch die Luft fallen und auf der Wasseroberfläche landen. »Aber meistens regnet es.«
    Verlegenes Schweigen entstand. Jack nahm all seinen Mut zusammen. »Kann ich dich um einen Gefallen bitten?«
    »Natürlich.«
    »Darf ich den Palast deines Vaters noch einmal besuchen?«
    Emi sah ihn überrascht an. »Gibt es einen bestimmten Grund?«
    »Ja … als wir zur Teezeremonie dort waren, fiel mir ein Bild mit Tigern auf, das ich gerne noch einmal sehen würde.«
    Jack hatte sich sorgfältig überlegt, was er sagen wollte, doch jetzt klang seine Ausrede so schwach, dass ihm ganz heiß wurde vor Verlegenheit.
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich für Kunst interessierst.« Emi lächelte verschmitzt.
    Jack nickte.
    »Aber das lässt sich bestimmt einrichten. Ich muss natürlich meinen Vater fragen, wenn er zurückkommt.«
    »Natürlich.« Jack hörte jemanden lachen und drehte sich um. Cho und Kai hatten Emi eingeholt und kicherten hinter vorgehaltener Hand.
    »Ich muss gehen«, sagte Emi. Sie verbeugte sich und entfernte sich mit ihren Freundinnen und der Anstandsdame.
    Jack sah ihnen nach. Sie tuschelten miteinander, warfen ihm über die Schulter Blicke zu und brachen wieder in Kichern aus. Hatten sie gehört, was er zu Emi gesagt hatte? Oder lachten sie nur deswegen, weil sie ihn allein mit Emi überrascht hatten?
    Von seinem Besuch in der Burg durfte niemand erfahren, sonst war der Portolan auch dort nicht sicher. Und wenn die beiden irgendwelche Gerüchte über ihn und Emi in die Welt setzten, war das nicht hilfreich.
    Die Sonne stand schon tief über dem Horizont. Ihre goldenen Strahlen funkelten auf dem Wasser und leuchteten durch das Laub der Ahornbäume wie Hunderte von Papierlaternen. Abwesend öffnete Jack seinen Inro, den hölzernen Behälter, den Daimyo Takatomi ihm geschenkt hatte, und nahm das Bild heraus, das Jess vor drei Jahren gemalt und ihrem Vater mitgegeben hatte. Damals waren sie von London nach Japan aufgebrochen. Das Bild trug er als Erinnerung an seine kleine Schwester ständig bei sich.
    Er faltete das eingerissene und abgenutzte Pergament auf und betrachtete seine Familie in dem von Schatten gesprenkelten Licht – seine kleine Schwester in ihrem sommerlichen Kittel, den Vater mit dem schwarzen Pferdeschwanz, sich selbst mit dem viel zu großen Kopf auf einem Strichmännchenkörper und über allen die Mutter mit den Engelsflügeln.
    Eines Tages würde er nach Hause zurückkehren, gelobte er sich.
    Er schloss die Augen und lauschte auf den Wind in den Bäumen und das Glucksen des Wassers. Fast war ihm, als befinde er sich an Bord eines Schiffes auf dem Weg nach England. Die Vorstellung nahm ihn so sehr gefangen, dass er nicht bemerkte, wer sich ihm näherte.
    Die Jungen umzingelten ihn leise.
    »Genießt du deine letzte Herbstlaubschau?«
    Jack öffnete erschrocken die Augen. Vor ihm standen nicht Akiko und seine Freunde, sondern Kazuki und die Skorpionbande.
    »Hast du gehört, dass wieder ein ausländischer Priester umgekommen ist?«, fuhr Kazuki beiläufig fort, als rede er über das Wetter. »Er predigte seinen Anhängern, sie sollten der Kirche mehr gehorchen als ihrem Daimyo. Treue Samurai haben ihn für seinen Verrat bestraft und das Haus in Brand gesteckt, in dem er wohnte. Bald sind wir euch alle los.«
    »Nach Hause

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