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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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das Messer in seiner Hand. Es sah wie ein ganz gewöhnliches Messer aus, doch er erinnerte sich an die Rachegelüste, die er beim Gedanken an den Tod seines Vaters gespürt hatte.
    »Vielen Dank für Ihre Besorgnis«, sagte Akiko mit einem ironischen Lächeln, »aber wir sind zu alt, um an Märchen zu glauben. Sie können uns keine Angst machen.«
    »Das will ich auch gar nicht. Ich will euch warnen.«
    Der Wirt stellte das Tablett ab. »Wenn ihr erlaubt, erzähle ich euch eine Geschichte. Vielleicht versteht ihr dann besser, was ich meine.«
    Akiko gab seiner Bitte mit einem höflichen Nicken statt und der Alte kniete sich neben sie.
    »Kunitome-san ist ein Schüler des größten Schwertschmieds aller Zeiten, Shizu-san von der Soshu-Schule der Schwertschmiede. Vor einigen Jahren forderte Kunitome-san seinen Lehrer heraus, wer von beiden das bessere Schwert fertigen könne. Beide arbeiteten Tag und Nacht daran. Kunitome-san schmiedete eine herrliche Waffe, die er Juuchi Yosamu nannte, ›zehntausend kalte Nächte‹. Shizu-san nannte sein Schwert Yawaraka-Te , ›zärtliche Hände‹. Beide kamen überein, die Schwerter in einem Wettkampf zu erproben.
    Dafür wollten sie die Schneiden in die Strömung eines kleinen Bachs halten. Ein Mönch aus der Gegend sollte Schiedsrichter sein. Kunitome-san war zuerst an der Reihe. Sein Schwert teilte alles, was das Wasser antrie b – welke Blätter, eine Lotusblüte, Fische und sogar die Luft, die dagegenblies. Beeindruckt vom Werk seines Schülers senkte Shizu-san sein Schwert in den Bach und wartete geduldig.
    Es zerschnitt überhaupt nichts. Kein einziges Blatt wurde geteilt. Blumen schmiegten sich an den Stahl und trieben weiter, Fische schwammen dagegen und die Luft strich singend darüber.«
    »Also war das Schwert von Kunitome-san besser«, rief Yamato.
    »Nein! Der Mönch erklärte Shizu-san zum Sieger. Kunitome-san protestierte. Das Schwert seines Lehrers habe nichts zerschnitten. Daraufhin begründete der Mönch seine Entscheidung. Das erste Schwert sei gewiss eine hervorragende Waffe, doch sei es blutdürstig und böse, denn es schneide unterschiedslos alles, egal ob einen Schmetterling oder den Kopf eines Menschen. Shizu-sans Schwert dagegen sei weitaus besser, denn es spalte nicht unnötig, was unschuldig sei und den Tod nicht verdiene. Es sei von einem Geist der Güte erfüllt und damit eines wahren Samurai würdig.
    Deswegen sagt man, dass ein Schwert von Kunitome eine blutige Wunde schlagen muss, bevor man es wieder in die Scheide stecken kann, selbst wenn das bedeutet, dass sein Träger sich selbst verletzt oder Selbstmord begeht.«
    Jack sah seinen schon fast verheilten Daumen an und dann das Messer, an dem immer noch sein Blut klebte. Vielleicht war die Warnung des Alten doch nicht ganz aus der Luft gegriffen.
    »Hört auf meine Worte! Dieses Messer ist eine teuflische Waffe. Es ist verflucht und weckt in dem, der es trägt, die Blutgier.«
    »He, Alter, bedienst du uns oder bist du nur zum Plaudern hier?«, rief ein Samurai ungeduldig von einem Tisch am andern Ende des Gastraums.
    »Ich bitte um Verzeihung«, antwortete der Wirt mit einer Verbeugung. »Ich komme gleich zu Ihnen.«
    Er stand auf und nahm sein Tablett.
    »Ich rate euch, das Messer in dem Wald zu lassen, in dem ihr es gefunden habt.«
    Er entfernte sich mit einer Verbeugung. Nachdenklich betrachteten die drei Freunde das Messer. Die blitzende Klinge zog ihre Blicke förmlich an und schien sie nicht mehr loslassen zu wollen.
    Schließlich brach Jack den Bann. »Was habe ich euch gesagt?«, rief er. »Das Schicksal will, dass wir nach Shindo gehen. Das Messer kommt aus genau dem Dorf, von dem Orochi gesprochen hat. Das heißt, dass auch der Ninja von dort kam.«
    Yamato starrte ihn ungläubig an. »Hast du dem Wirt denn nicht zugehört?«, fragte er. »Das Messer ist verflucht.«
    »Das glaubst du doch selber nicht«, erwiderte Jack trotzig. Dabei war er sich gar nicht so sicher, wie er klang.
    »Aber an das Schicksal glaubst du und dass wir nach Shinto gehen sollen.«
    Jack nickte. »Das ist etwas anderes.« Er schob das Messer vorsichtig in die Scheide und steckte es in seinen Gürtel. »Das mit dem Messer ist Aberglauben. Aber sein Auftauchen ist ein klares Zeichen, dass wir dem Weg folgen sollen, den das Schicksal uns bestimmt hat. Wir müssen dem Weg des Drachen folge n – und das Versteck von Drachenauge finden. Du bist doch meiner Meinung, Akiko?«
    Akiko war damit beschäftigt, die

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