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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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wirklich leid …«
    »Lass nur«, sagte Jack. Sein anfänglicher Ärger auf sie war verflogen. »Du hast damit ja gar nichts zu tun. Wir hätten dich überhaupt nicht in diese Sache mit hineinziehen sollen. Du kannst gehen, wenn du willst.«
    Hana lachte nervös. »Wenn ich das tue, schneidet dein Freund mich in Stücke.«
    »Das lasse ich nicht zu.«
    Hana blieb trotzdem vor Jack stehen und sah ihn unverwandt an. Sie schien gar nicht gehen zu wollen, als wisse sie nicht, wohin.
    »Diese Akiko bedeutet dir sehr viel, nicht wahr?«
    Jack nickte und musste bei dem Gedanken an Akiko lächeln. »Sie ist meine beste Freundin. Wir waren seit dem Tag meiner Ankunft in Japan unzertrennlich.«
    »Warum seid ihr es dann jetzt nicht mehr?«
    Jack seufzte tief und ihm wurde ganz weh ums Herz. Er dachte daran, wie er Akiko in Toba verlassen hatte, um sie und ihre Familie nicht zu gefährden, und wie Akiko sich im Dorf der Ninja noch einmal von ihm verabschiedet hatte. »Akiko musste bei ihrer Mutter bleiben«, erklärte er. »Das ist die Pflicht einer Tochter.«
    Hana nickte zustimmend. »Es ist bestimmt schön, eine Mutter zu haben.«
    Mit einem Mal spürte Jack hinter ihrem forschen Auftreten eine große Einsamkeit und Leere. »Wo wohnt deine Familie?«, fragte er.
    Hana schüttelte den Kopf. »Was für eine Familie? Ich schlage mich allein durch, seit ich denken kann.«
    Jack hatte plötzlich Mitleid mit ihr. Hana war wie er Waise, aber er hatte wenigstens früher eine Familie gehabt. Hana hatte niemanden. Zwar hatte er beide Eltern verloren, ein schrecklicher Verlust, aber in England wartete, soviel er wusste, noch Jess auf ihn.
    Der Gedanke an seine Schwester riss ihn aus seinen trübsinnigen Überlegungen. Er musste handeln.
    Zugleich wusste er jetzt, dass er die Suche nach seinen verlorenen Habseligkeiten nicht aufgeben durfte. Ohne seine Schwerter war er wehrlos, ohne das Geld musste er verhungern. Und ohne den Portolan hatte er keine Zukunft. Die Perle brauchte er zwar nicht unbedingt für die Reise, wohl aber für seinen Seelenfrieden. Sie zurückzuholen, war ein erster Schritt zur Rückgewinnung der anderen Dinge und darüber hinaus hoffentlich auch seines Gedächtnisses.
    Denn er hatte immer noch keinerlei Erinnerung daran, was ihm zugestoßen war. Wie hatten Manzo und seine Kumpane ihn überwältigt? Er war als Samurai ausgebildet und hatte in großen Schlachten gekämpft. Außerdem besaß er die Fähigkeiten eines Ninja und war zum fraglichen Zeitpunkt verkleidet gewesen. Hatten seine Gegner ihm in einem Hinterhalt aufgelauert? Oder hatte er es mit einer ganzen Bande zu tun gehabt? Um das herauszufinden, musste er jeder Spur folgen, die er hatte.
    Und die erste Spur war Akikos Perle.
    Er nahm sich vor, noch einen Versuch zu unternehmen, die Perle zurückzubekommen. Anschließend würde er nach Kyoto aufbrechen, um dort nach seinen Schwertern zu suchen. Und dann würde er noch herausfinden, wer den Portolan an sich gebracht hatte. Wenn er ihn wiederhatte, konnte er die Reise nach Nagasaki fortsetzen.
    »Ich muss Akikos Perle unbedingt zurückbekommen«, sagte er.
    »Ich helfe dir dabei«, bot Hana an.
    »Danke, aber das brauchst du nicht«, erwiderte Jack. Hana hatte genug eigene Probleme.
    »Aber ich will es«, beharrte Hana. »Ich bin schuld, dass sie weg ist. Außerdem will ich diesem Händler eine Lehre erteilen. Er hat mich betrogen … und mich einen Niemand geschimpft!«
    Jack konnte hinter dem Trotz in ihren Augen die Kränkung erkennen, die die verächtlichen Worte des Händlers ihr zugefügt hatten.
    Plötzlich setzte sich Ronin auf. »Ich glaube, ich weiß, wie wir den Händler dazu bringen können, dass er dir die Perle zurückgibt«, verkündete er. »Freiwillig!«
    »Wie?«, fragte Jack.
    »Dazu muss ich mich zuerst einmal um eine Stelle bewerben.«

16
Der Glücksspieler
    Wolken waren am Himmel aufgezogen und ein beständiger Nieselregen hatte eingesetzt. Ronin suchte nach einem als Nachtlager geeigneten Platz. Sie streiften am Rande des Ortes entlang.
    »Hört der Regen denn überhaupt nicht mehr auf?«, klagte Hana und schlang fröstelnd die Arme um sich.
    Plötzlich ging vor ihnen eine Haustür auf. Licht fiel auf die regennasse Straße und ein Mann trat heraus. Er schien am Boden zerstört. Aus dem Haus hinter ihm drangen lärmende Stimmen, die mal »Ungerade!«, mal »Gerade!« riefen. Darauf folgte im nächsten Moment Jubelgeschrei oder enttäuschtes Stöhnen.
    »Eine Spielhölle«, flüsterte

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