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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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nachdenken.
    Hanas Ungeduld wuchs, je länger sie warteten.
    »Traust du ihm eigentlich?«, fragte sie und stocherte mit ihrem stumpfen Messer, das Ronin ihr zurückgegeben hatte, in der Erde herum. »Ich meine, du kennst ihn erst seit ein paar Tagen …«
    »Sie kommen!«, sagte Jack, froh über die Unterbrechung des Gesprächs. Denn er hatte ähnliche Bedenken wie Hana. Ronin war unberechenbar und hatte eine undurchsichtige Vergangenheit. Andererseits war Jack auf ihn angewiesen.
    Endlich konnte man den Händler und seine junge Frau sehen, wie sie am Flussufer entlang in Richtung nach Hause gingen. Kaum waren sie auf den Waldweg eingebogen, da sprangen Jack und Hana aus dem Graben. Jack schwang seinen Stab, Hana ihr Messer.
    »Ich bin gekommen, zu holen, was mir rechtmäßig zusteht!«, rief Jack.
    Der Händler riss ungläubig die Augen auf. »Der Gaijin-Samurai! Also du warst der Eindringling!«
    Die Frau hob instinktiv die Hand zu ihren Haaren. »Du bekommst die Perle nicht. Sie gehört mir!«
    »Aber ich habe sie geschenkt bekommen und dann wurde sie mir gestohlen«, erwiderte Jack. »Jetzt bitte ich in aller Höflichkeit darum, sie mir zurückzugeben.«
    Der Händler lachte. »Was versteht ein Ausländer denn schon von Höflichkeit?«
    »Jedenfalls mehr als ein Händler!«, zischte Hana. »Ihr habt mich angelogen, was ihren Wert betrifft.«
    »Geschäft ist Geschäft. Und du verdienst keine Höflichkeit – du bist eine Ausgestoßene, ein Niemand.«
    Wütend über die erneute Kränkung, trat Hana einen Schritt auf den Händler zu.
    »Kennt ihr übrigens schon meinen Leibwächter?«, fragte der Händler und schnippte mit den Fingern.
    Im selben Moment trat Ronin hinter den beiden hervor. Jack und Hana sahen ihn erschrocken an, doch er gab durch keinerlei Regung zu erkennen, dass er sie kannte. Stattdessen erwiderte er finster ihren Blick.
    »Töte sie!«, befahl der Händler.
    Hana warf einen letzten Blick auf Ronin, der sich von einem betrunkenen Samurai in einen furchterregenden Krieger verwandelt hatte, und ergriff die Flucht.
    Jack dagegen harrte auf seinem Platz aus. »Ich will nicht kämpfen, sondern nur meine Perle zurückhaben.«
    »Du hast keine Wahl«, erwiderte Ronin und zog sein Schwert.
    Blitzschnell griff er an und schlug nach Jacks Kopf. Jack konnte sich gerade noch ducken und spürte den Luftzug der tödlichen Klinge, die an ihm vorbeisauste. Er konterte mit einem Stockhieb, aber der Samurai wich ihm aus und führte einen erneuten Schlag von oben nach Jacks Brust. Jack sprang zurück und die Klinge fuhr pfeifend an seinem Gesicht vorbei.
    Was immer sie ausgemacht hatten, jetzt kämpfte Ronin nicht nur zum Schein.
    Vielleicht hatte der Händler ihn mit seinem Stellenangebot auf seine Seite ziehen können. Oder Ronin war doch noch der Verlockung der auf Jacks Kopf ausgesetzten Belohnung erlegen. Wie auch immer, Jack kämpfte jedenfalls um sein Leben.
    Er blockte einen Schwertstoß nach seinem Herzen ab und ließ das Ende seines Stocks auf Ronins Kopf niedersausen. Zwar war die längere Reichweite seines bo ein Vorteil, doch Ronin erwies sich als geschickter Gegner. Er duckte sich erneut vor Jacks Angriff und schlug ihm dann mit dem Heft seines Schwerts auf die Finger. Jack schrie vor Schmerzen auf und ließ unwillkürlich seinen Stock fallen. Ronins Ellenbogen traf ihn am Kinn und er taumelte.
    Betäubt und hilflos musste er mit ansehen, wie Ronin seine Seite mit dem Schwert durchbohrte. Er fiel auf die Knie. Schmerzen spürte er keine, aber auf seinem zerrissenen Kimono breitete sich augenblicklich ein dunkelroter Fleck aus.
    »Er blutet! Er blutet!«, kreischte die junge Frau mit einer Mischung aus Schreck und Genugtuung.
    Jack hielt sich die Seite und versuchte vergeblich, das aus der Wunde quellende Blut zu stoppen.
    »Schlag ihm den Kopf ab!«, schrie die Frau an Ronin gewandt. Ihr schönes Gesicht war zu einer mordlustigen Fratze verzerrt.
    »Einen solchen Tod verdient nur ein echter Samurai«, erwiderte Ronin.
    Im selben Moment brach Jack vollends zusammen und gab ein letztes, gurgelndes Röcheln von sich.
    Der Händler spähte über die Schulter seiner Frau. »Ist er tot?«, fragte er vorsichtig.
    Ronin stieß Jack mit dem Zeh an, doch Jack rührte sich nicht mehr. »Ja«, antwortete er. Er wischte Jacks Blut von der Schwertklinge und steckte das Schwert wieder in die Scheide.
    »Auf was warten wir dann noch?«, rief die Frau ungerührt. »Das Abendessen steht bereit.«
    »Sollten wir

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