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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Ronin. Die drei drückten sich in eine Gasse, um nicht gesehen zu werden.
    Der Mann schlug die Tür zu und ging mit gesenktem Kopf die Straße entlang. Als er näher kam, hielt Hana plötzlich die Luft an. »Den kenne ich doch!«
    Sie kniff die Augen zusammen. Der Mann trug einen dunkelblauen Kimono und war seinem Haarknoten nach zu schließen ein Samurai, auch wenn er keine Schwerter trug.
    »Ich glaube, das ist der Mann, dem ich die Perle gestohlen habe«, flüsterte sie.
    »Ganz sicher?«, fragte Jack. Ein hoffnungsvoller Schauer überlief ihn angesichts ihres unerwarteten Glücks.
    Hana nickte. »Der Ort ist nicht groß und es gibt hier nicht so viele Samurai.«
    Ronin trat aus der Gasse und dem Mann in den Weg.
    »Kenne ich Euch?«, fragte der Mann und versuchte im Dunkeln Ronins Gesicht zu erkennen.
    »Nein!«, erwiderte Ronin. »Und das willst du auch gar nicht.« Er packte ihn am Kragen seines Kimonos und zerrte ihn in die Gasse. »Aber diesen Samurai kennst du!«
    Jack nahm den Strohhut ab und seine blonden Haare und sein fremdländisches Gesicht kamen zum Vorschein.
    Der Mann riss erschrocken die Augen auf.
    »Aber … aber … wir dachten, du seist tot«, stotterte er.
    »Nicht tot genug«, erwiderte Jack und ballte wütend die Fäuste. Doch dann beherrschte er sich mühsam, wie Masamoto es ihm beigebracht hatte. »Wo sind meine Sachen?«
    Der Mann hatte seinen ersten Schrecken überwunden. Er starrte Jack nur trotzig an und schwieg.
    »Antworte ihm!«, befahl Ronin. Er legte ihm den Unterarm an die Kehle und drückte ihn an die Wand.
    »Ich weiß nicht … wovon Ihr sprecht.«
    »Du kannst es dir leicht machen, oder …« Ronin drückte stärker zu und der Mann begann zu würgen. »Wo ist das Geld, das du gestohlen hast?«
    Der Mann rang nach Luft. »Ich habe es verspielt.«
    »Alles?«, rief Jack.
    »Ich hatte eine Pechsträhne!«, entgegnete der Mann empört, als sei er damit entschuldigt. Er wandte den Blick ab. »Sogar meine Schwerter habe ich verloren«, murmelte er.
    Ronin starrte ihn entgeistert an. »Du hast deine Schwerter bei einer Wette eingesetzt?! Was ist das für ein Samurai, der seine Seele verspielt?«
    »Aber ich hätte eigentlich gewinnen müssen«, protestierte der Mann. »Die Würfel waren bestimmt gezinkt!«
    »Tja, heute Abend hast du wirklich Pech«, erwiderte Ronin kalt. »Denn gleich wirst du auch noch deinen Kimono verlieren.«
    Er winkte Jack näher und Jack betrachtete den Kimono genauer. Er hatte kein Familienwappen und dieselbe Farbe wie der, den Akikos Mutter ihm geschenkt hatte. Jack nickte.
    Ronin lockerte seinen Würgegriff und befahl dem Mann, Jack den Kimono zurückzugeben.
    »Aber ich habe nichts anderes anzuziehen! Ich werde mir den Tod holen!«
    »Bei Jack hast du das auch in Kauf genommen«, erwiderte Ronin ungerührt und zog sein Schwert, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Hastig zog der Mann sich bis auf den Lendenschurz aus, sodass er schließlich zitternd vor ihnen im Regen stand.
    »Wir wissen, wo Jacks Schwerter abgeblieben sind«, sagte Ronin und setzte dem Mann die Spitze seines Langschwerts genau über dem Herzen auf die Brust. »Wenn du nicht wie dein Kumpan Manzo enden willst, dann sagst du uns jetzt, wo die restlichen Sachen sind.«
    »I-ich … habe sie nicht«, stotterte der Mann.
    »Ja, das sehen wir«, bemerkte Hana und betrachtete kichernd seine dürren Glieder.
    »Wer hat sie dann?«, wollte Ronin wissen.
    »Botan!« Der Mann spuckte den Namen wütend aus. »Er gab mir die Schuld daran, dass die Perle verschwunden ist. Er glaubte, ich hätte sie verspielt, dabei hat er sie wahrscheinlich selber eingesteckt.«
    Jack und Ronin sahen Hana an, die sich nur mühsam ein Grinsen verkneifen konnte.
    »Wo ist dieser Botan jetzt?«, fragte Jack und dachte an den Portolan.
    »Woher soll ich das wissen? Wir sind nach Manzos Tod auseinandergegangen. Inzwischen kann er überall sein.«
    Blitzschnell hatte Ronin ihm die rasiermesserscharfe Schwertspitze an die Kehle gedrückt. Ein Blutstropfen quoll aus der Haut. »Ein wenig mehr anstrengen musst du dich schon.«
    »W-w-wahrscheinlich in Nara«, stieß der Mann hastig hervor. »Daher kommt er nämlich.«
    Ronin zog sein Schwert zurück. »Du hast uns sehr geholfen. Jetzt zu deiner Belohnung …«
    »Halt!«, fiel Jack ihm ins Wort, der Ronins Absicht erahnte. »Ich muss noch wissen, wo das Tagebuch meines Vaters ist und was sie mit mir gemacht haben.«
    Der Mann lachte hämisch. »Natürlich … Du

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