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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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kannst dich nicht daran erinnern!« Er warf Ronin einen verschwörerischen Blick zu und grinste. »Ich kenne dich …«
    »Nicht vom Thema ablenken!«, brüllte Ronin wutentbrannt. »Beantworte seine Frage!«
    Der Mann knickte unter Ronins drohendem Blick erneut ein und wollte schon antworten, da zischte Hana plötzlich: »Polizei!«
    Auf der Straße näherte sich der Schein von Laternen, begleitet vom stampfenden Tritt marschierender Füße. Die Patrouille leuchtete in die Gassen hinein, die von der Straße abgingen.
    »Sieht so aus, als sei deine Pechsträhne beendet«, knurrte Ronin und steckte sein Schwert verärgert ein. »Aber wenn du den Polizisten auch nur ein Sterbenswörtchen von uns sagst, kostet dich das noch viel mehr als nur die Kleider.«
    Er ließ den Glücksspieler in seinem Lendenschurz stehen und entfernte sich mit den anderen im Laufschritt durch die Gasse.
    »Auf ein Wiedersehen, Ronin!«, rief der Mann ihm höhnisch hinterher. Jetzt, wo er in Sicherheit war, schien sein Mut zurückgekehrt.
    Ronin blieb abrupt stehen und drehte sich wütend nach ihm um. »Dazu kommt es hoffentlich nie!«
    Sie liefen durch die Gassen Kizus und dann durch Reisfelder. Ronin sah einen alten Reisspeicher und hielt darauf zu.
    »Müssen wir uns unbedingt hier verstecken?«, protestierte Hana und hielt sich die Nase zu, als sie hineinschlüpften.
    Ronin nickte. »Für eine Nacht geht es.«
    »Aber es stinkt nach verwesendem Tier! Furchtbar!«
    »Du riechst auch nicht besser«, schnaubte Ronin und spähte durch die Tür, um sich zu vergewissern, dass die Polizisten ihnen nicht gefolgt waren. »Wir müssen Wache halten. Ich übernehme die erste Schicht.«
    Jack suchte sich eine trockene Ecke und faltete den blauen Kimono zu einem provisorischen Kissen zusammen.
    »Du kannst hierauf schlafen, Hana«, sagte er. »Dann stinkt es weniger.«
    Hana murmelte ein Dankeschön, rollte sich zusammen und schlief, kaum dass sie die Augen geschlossen hatte, erschöpft ein. Jack machte sich ebenfalls ein Lager zurecht, konnte aber noch nicht schlafen. Die Begegnung mit dem Glücksspieler hatte seine Hoffnung belebt, sie könnten den Portolan doch noch finden. Dankbar rieb er das Glück bringende grünseidene omamori , das sie, wie er jetzt wusste, in die richtige Richtung geführt hatte. Außerdem wussten sie nun, wen sie suchen mussten – Botan.
    Als er sich schließlich zum Schlafen hinlegte, fiel ihm noch etwas ein.
    »Ronin, woher kannte der Glücksspieler eigentlich deinen Namen?«
    Der Samurai drehte sich zu ihm um und sah ihn böse an. »Was geht dich das an?« In seine Augen war wieder der seltsam gequälte Blick getreten, den Jack schon kannte.
    »Es kam mir nur merkwürdig vor …«
    »Hör zu, ich bin zu meiner Zeit vielen Samurai begegnet und habe mir natürlich auch Feinde gemacht. An die Gründe erinnere ich mich im Einzelnen nicht mehr.« Ronin nahm einen Schluck Sake. »Schlaf jetzt. Morgen ist ein anstrengender Tag.«

17
Der Leibwächter
    »Ich habe die Stelle«, verkündete Ronin am folgenden Morgen triumphierend bei seiner Rückkehr zum Speicher. »Den Lohn für heute hat er mir sogar im Voraus ausbezahlt.«
    Er zog einen Stoffbeutel hervor und öffnete ihn. Er enthielt einige dampfende manju . Während Hana und Jack gierig über das Frühstück herfielen, entkorkte Ronin eine neue Flasche Sake und erläuterte die Einzelheiten seines Plans.
    »Die beiden manju mit den roten Bohnen spart ihr am besten für später auf«, riet er. »Der Händler schließt seinen Laden um die Stunde des Hahns, und wie ich in Erfahrung gebracht habe, gehen er und seine Frau dann am Fluss entlang nach Hause. Vom Fluss führt ein Weg durch den Wald zu seinem Haus. Dort müsst ihr auf die beiden warten.«
    »Bist du sicher, dass es klappt?«, fragte Jack.
    Ronin war bereits aufgestanden, glättete seinen Kimono und rückte seine Schwerter zurecht. »Versuchen wir es, dann wissen wir mehr.«
    »Kannst du sie schon sehen?«, fragte Hana leise. Sie kauerten geduckt in einem Graben neben dem Weg.
    »Nein.« Jack überlegte, ob der Händler und seine Frau an diesem Tag vielleicht einen anderen Heimweg benutzt hatten als sonst.
    »Glaubst du, es ist etwas schiefgegangen?«
    »Hoffentlich nicht.« Die Sonne würde gleich untergehen und immer noch war von den beiden oder von Ronin nichts zu sehen. Bei Dunkelheit war ihr Plan zu riskant.
    »Vielleicht hat Ronin zu viel getrunken.«
    Jack schwieg. Über diese Möglichkeit wollte er gar nicht erst

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