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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Schritte wurde von einem leisen Klingeln der ebenfalls in ihren Haaren hängenden Silberkettchen begleitet, das sie gleichsam ankündigte.
    Die junge Frau betrat den Laden, erblickte Hana und rümpfte voller Abscheu über deren zerlumptes Aussehen die Nase. Der Händler eilte sogleich an ihre Seite und führte sie unter unterwürfigen Verbeugungen zu einem Stuhl.
    »Wer ist die denn?«, fragte die Frau.
    »Ach, ein Niemand«, antwortete der Händler abschätzig und scheuchte Hana zur Tür.
    Doch Hana ließ sich nicht so leicht vertreiben. Die Frau des Händlers beachtete sie nicht weiter und hatte angefangen, sich vor einem kleinen Spiegel zurechtzumachen. Sie zog eine große, goldene Nadel aus ihren Haaren und steckte sie neben den Schmetterling, wo sie besser zur Geltung kam.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich über dein neues Geschenk freue«, sagte sie zu dem Händler. »Meine Freundinnen waren grün vor Neid! Sie haben noch nie eine schwarze Perle gesehen.«
    Erst jetzt bemerkte Hana die in Gold gefasste Perle am Ende der Haarnadel. Wütend holte sie Luft. »Ist das nicht die Perle, die ich Euch verkauft habe?«, wandte sie sich wieder an den Händler.
    Jack spähte durch den Spalt. Es konnte natürlich ein Zufall sein, doch war es sehr unwahrscheinlich, dass es in einem Ort wie Kizu zwei genau gleich aussehende schwarze Perlen gab.
    »Ach, die Perle«, lenkte der Händler widerstrebend ein. »Die ist unverkäuflich.«
    »Aber mein Herr will sie unbedingt wiederhaben«, beharrte Hana.
    »Die Perle gehört jetzt meiner Frau.«
    »Worum geht es?«, mischte sich jetzt die Frau des Händlers ein.
    »Ach, nichts, meine Liebe«, erwiderte ihr Mann und wollte Hana aus dem Laden schieben.
    »Aber ich muss sie ihrem rechtmäßigen Besitzer unbedingt zurückbringen!«, rief Hana und blickte nervös in die Richtung, in der Ronin sich versteckt hielt.
    »Die rechtmäßige Besitzerin bin ich!«, erwiderte die junge Frau empört. »Es gibt in der ganzen Provinz nur eine schwarze Perle und die gehört mir.«
    » Bitte  … mein Leben hängt davon ab.«
    Die Frau lachte schrill. »Dein Leben ist nicht einmal den Schmutz an meinen Sandalen wert – und schon gar nicht meine Perle. Und jetzt verschwinde, oder mein Mann ruft die Polizei.«
    Der Händler schickte sich an, Hana gewaltsam zu entfernen.
    »Ich flehe Euch an!«, rief Hana und wehrte sich verzweifelt. »Sie gehört einem Samurai.«
    Der Händler zog sie mit einem Ruck zu sich heran, bis ihre Gesichter sich fast berührten. Die Augen hatte er erschrocken aufgerissen. »Welchem Samurai?«, zischte er. Hoffentlich hörte seine Frau sie nicht.
    »Dem … Gaijin-Samurai.«
    Der Händler lachte höhnisch.
    »Schöner Trick. Selbst wenn das stimmte, dieser Verräter ist längst über alle Berge … falls er überhaupt noch lebt.«
    Mit einem Fußtritt beförderte er Hana aus dem Laden.
    »Und wehe, du kommst wieder!«, rief er ihr nach und wischte sich die Hände ab. Dann wandte er sich wieder an seine Frau, die ihn böse anstarrte.
    »Ich dachte, du hättest diese Perle persönlich für mich ausgewählt, Isamu!«, schimpfte sie.
    »Das habe ich auch, wirklich!«, beteuerte er und trat aufgeregt von einem Bein auf das andere. »Das Mädchen lügt. Sie ist eine Diebin … ein Niemand! Hast du diesen wunderschönen vergoldeten Kamm schon gesehen, mein lieber Schmetterling? Er ist erst heute gekommen …«
    Während der Händler seine Frau zu besänftigen suchte, klopfte Hana sich den Straßenstaub von den Kleidern und kehrte in die Gasse zu Jack und Ronin zurück.
    »Ich habe mein Bestes gegeben«, sagte sie trotzig zu Ronin. »Jetzt schneide mir entweder die Kehle durch oder lass mich gehen!«
    »Hm, dein Bestes war nicht gut genug.« Ronin griff nach dem Heft seines Schwertes.
    Jack, der um Hanas Leben fürchtete, trat rasch zu ihr, um sie zu schützen, doch da hatte Ronin sie schon am Handgelenk gepackt und an die Mauer der Gasse gedrückt.
    »Du bist doch eine geschickte Diebin«, erinnerte er sie, während er gewaltsam ihre zitternde Hand aufbog und die Münzen herausholte. Er grinste über die Panik in ihren Augen. »Dann musst du die Perle eben zurückstehlen.«

14
Der Einbruch
    Die Straßen Kizus lagen verlassen da und die Nachtluft war herbstlich kühl. Das Haus, in dem der Händler wohnte, ein zweistöckiges Gebäude mit einem eleganten Balkon an der Rückseite, befand sich am Rand des Städtchens in einem von Mauern umschlossenen Garten.
    »Sollen

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