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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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schwang sich prüfend mit einem Fuß auf den niedrigsten Pfahl. Der Pfahl bewegte sich kaum und Jack konnte mühelos darauf stehen. Er stieg weiter hinauf und glich das zunehmende Wackeln mit seinem Körper aus, während er mit den Füßen instinktiv nach dem besten Halt suchte. Dabei kam er sich vor wie auf dem Hauptmast der Alexandria .
    »Du machst das nicht zum ersten Mal!«, stellte Ronin fest.
    »Ich war Matrose …«, erwiderte Jack.
    Ohne Vorwarnung warf Ronin Jack seine Flasche zu. Doch diesmal war Jack darauf gefasst. Er fing sie ohne das geringste Schwanken.
    »Gut, du lernst«, brummte Ronin. Jack sprang von den Pfählen hinunter und gab ihm den kostbaren Sake zurück. Ronin holte seine Schwerter von der Veranda und hielt sie Jack hin. »Du musst für morgen üben.«
    Jack verbeugte sich, streckte die Hände aus und nahm Ronins Schwerter mit der gebührenden Achtung entgegen.
    »Es ist mir eine Ehre. Warum hast du eigentlich nicht Arakis Angebot angenommen?«
    »Ausgeschlossen«, schnaubte Ronin und hob das Übungsschwert auf. »Araki hätte dir nur ein minderwertiges, schlecht ausbalanciertes Schwert geliehen. Er mag ein Ehrenmann sein, aber er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um zu gewinnen.«
    Jack steckte die beiden Scheiden in seinen Obi, zog die Schwerter heraus und wog sie prüfend in den Händen. Es handelte sich um oft benutzte, zum Töten bestimmte Waffen von schlichter Zweckmäßigkeit. Sie lagen gut in der Hand und ihre Schneiden waren schon viele Male kundig geschliffen worden. Man konnte sie zwar nicht mit den Schwertern Shizus vergleichen, die Akiko ihm geschenkt hatte, aber zum Kampf gegen Araki taugten sie durchaus.
    »Du beherrschst die Technik der beiden Himmel«, hob Ronin an und nahm Kampfhaltung ein. »Ich dagegen habe nur ein Übungsschwert. Du müsstest mich also mit Leichtigkeit besiegen.«
    Blitzschnell schlug er nach Jacks Hals. Jack konnte nur instinktiv reagieren und die hölzerne Klinge abwehren. Er konterte mit seinem Kurzschwert. Ronin wich ihm aus und griff mit einem überraschenden Aufwärtsschlag an. Diesmal konnte Jack nur mit Mühe und Not ausweichen. Mangels Übung war er langsam und unsicher. Ronin dagegen verfügte über jede Menge Erfahrung und höchstes Können.
    »Ist das alles, was du kannst?«, rief er herausfordernd und damit begann der Zweikampf erst richtig.
    Sie kämpften im ganzen Garten, dessen Steine eine natürliche Arena bildeten. Die Nacht brach herein und die Schwerter blitzten im Schein des Feuers orangefarben auf. Hana sah dem Kampf ängstlich und zugleich fasziniert zu. »Los, Jack!«, rief sie. »Du besiegst ihn!« Ein böser Blick Ronins ließ sie jedoch rasch die Partei wechseln. »Zeig’s ihm, Ronin!«, feuerte sie den Samurai an.
    Doch Jack kam mit den Schwertern zusehends besser zurecht und auch die Bewegungen, mit denen er die Technik der beiden Himmel ausführte, wurden immer fließender – der Flint-und-Funken-Schlag, der Fließendes-Wasser-Schlag, die Technik des Vom-Berg-zum-Meer, Den-Schatten-Bewegen, der Herbstblattschlag. Ronin geriet in Bedrängnis und wich zu den Pflaumenbaumpfählen zurück. Jack schlug nach seiner Brust und Ronin sprang auf den ersten Pfahl, was ihm den Vorteil der größeren Höhe verschaffte.
    »Folge mir, wenn du es wagst!«, rief er.
    Jack trieb ihn die Pfähle hinauf und der Zweikampf verlagerte sich in luftige Höhe. Auf der Suche nach dem besseren Halt sprangen sie von Pfahl zu Pfahl. Doch Ronin gelang es besser, das Gleichgewicht zu halten, während Jack keinen Vorteil mehr von der Technik der beiden Himmel hatte.
    Sie stiegen immer höher hinauf und Jack musste sich zunehmend darauf konzentrieren, nicht hinunterzufallen. Doch dann konnte er Ronin mit einem Schlag auf Bauchhöhe überraschen. Ronin musste überstürzt auf den nächsten Pfahl springen. Er kam schlecht auf, ruderte mit dem freien Arm durch die Luft und drohte hinunterzufallen.
    Jack wollte die Gelegenheit nutzen, den Zweikampf zu beenden. Er folgte Ronin, um den entscheidenden Hieb zu führen, und erkannte zu spät, dass der Samurai ihn hereingelegt hatte. Ronin hatte das Gleichgewicht sofort wieder gefunden und schlug Jack mit seinem Übungsschwert das Standbein weg. Jack verlor den Halt und stürzte ab.
    Hana klatschte dem Sieger begeistert Beifall. Ronin sah von seinem Pfahl auf den am Boden liegenden Jack hinunter und setzte ihm die Spitze seines Schwertes auf die Brust.
    »Denk an deine Mitte«, mahnte er. »Und lass dich

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