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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Nakamura und hielt die Fackel höher.
    Da antwortete Jack trotzig, obwohl ihm tief im Inneren ganz anders zumute war: »Wir ergeben uns … niemals!«

52
Der brennende Scheiterhaufen
    Nakamura stieß die brennende Fackel in den Scheiterhaufen. Das Holz fing sofort Feuer und die Flammen breiteten sich rasch aus. Yori hielt den Kopf weiter wie zum Gebet gesenkt. Erste Flammen leckten bereits an ihm und dicker Rauch stieg zum nächtlichen Himmel auf.
    »Wir können nicht mehr auf Miyuki warten!«, rief Jack. Er zog sein Schwert und wollte über den Graben springen.
    Saburo und einige Bauern schickten sich an, ihm zu folgen.
    Doch Hayato trat ihnen entgegen. »Halt! Das war nicht abgemacht.«
    »Aber wenn wir Yori jetzt nicht helfen, stirbt er!«, rief Jack.
    »Wir wollten ihm nur helfen, wenn Miyuki Akuma töten konnte.«
    »Mach Platz!«, befahl Jack.
    Doch Hayato weigerte sich. »Miyukis Attentat ist offenbar gescheitert. Aber solange der Anführer der Banditen lebt, ist jeder Rettungsversuch Yoris Selbstmord.«
    Als die Bauern das hörten, verloren sie den Mut und traten vom Graben zurück.
    »Dann gehe ich allein«, beharrte Jack.
    »Ich komme mit«, erklärte Saburo.
    »Ich auch«, fiel Yuto ein, der zwar schreckliche Angst hatte, sich aber verpflichtet fühlte mitzumachen, weil Jack seiner Tochter das Leben gerettet hatte.
    Von den Reisfeldern drang das Knistern und Knacken der brennenden Scheite herüber.
    »Hört mir beide zu«, sagte Hayato zu Jack und Saburo. »Man muss als Samurai zu Opfern bereit sein, aber in diesem Fall muss Yori den Preis bezahlen. Ihr dürft euer Leben nicht aufs Spiel setzen. Sonst gewinnt Akuma und das Dorf wird zerstört. Und dann waren alle bisherigen Opfer umsonst.«
    Sein Verstand sagte Jack, dass Hayato Recht hatte. Doch im Herzen konnte er sich nicht zu einer solchen Entscheidung durchringen. Lieber starb er bei dem Versuch, Yori zu retten, als untätig zuzusehen, wie sein Freund bei lebendigem Leib verbrannte.
    Ein Funkenregen stieg zum Nachthimmel auf und der flackernde Schein des lichterloh brennenden Scheiterhaufens fiel über das Feld. An seinem Rand bewegten sich schattenhafte Gestalten und blitzten Schwerter.
    »Seht dort!«, rief Hayato. »Akumas Männer warten nur auf euch.«
    »Hayato hat Recht, es ist eine Falle«, sagte Saburo und senkte schicksalsergeben den Kopf.
    »Yori würde nicht wollen, dass ihr völlig umsonst sterbt«, fügte Hayato eindringlich hinzu. »Aber ich will euch nicht länger im Weg stehen …«
    Plötzlich schlugen hohe Flammen aus dem Scheiterhaufen und hüllten Yori ein. Helm und Brustpanzer boten keinen Schutz vor der sengenden Hitze. Trotzdem wehrte Yori sich nicht und schrie auch nicht. Er blieb bis zum Ende tapfer.
    »Yori!«, brüllte Jack und sank von Verzweiflung überwältigt auf die Knie.
    Neben ihm schluchzte Saburo laut auf und Tränen strömten ihm über das Gesicht.
    Hayato hielt den Blick unverwandt auf den Scheiterhaufen gerichtet. Er litt schrecklich darunter, dass er Yoris Rettung verhindert hatte. »Yori ist wirklich ein tapferer Samurai. Nicht einmal geschrien hat er …«
    »Das tun Mönche nicht«, ertönte eine Stimme und Miyuki trat aus der Dunkelheit.
    In Jacks Verzweiflung über Yoris Schicksal mischte sich Erleichterung über ihre Rückkehr.
    »Dann ist Akuma also tot?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Miyuki schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Ich musste mich entscheiden«, erklärte Miyuki. »Entweder ich töte Akuma oder …«
    Mit diesen Worten trat sie zur Seite und hinter ihr erschien wie durch ein Wunder Yori.
    Entgeistert starrten Jack und Saburo ihn an.
    »Yori!«, rief Jack ungläubig, rannte zu ihm und schloss ihn in die Arme. Dann fiel er auf die Knie und senkte beschämt den Kopf. »Wie kannst du mir je verzeihen, dass ich dich so im Stich gelassen habe?«
    »Hör nicht auf Jack«, fiel Hayato ihm ins Wort. »Er wollte dich retten. Ich habe ihn daran gehindert.«
    »Ich bin froh, dass du das getan hast«, sagte Yori mit einem strahlenden Lächeln. »Denn Jack hätte sich ganz umsonst geopfert.«
    »Aber wenn du hier bist, wer ist dann das?« Saburo wies auf die an den brennenden Pfahl gefesselte Gestalt.
    »Natürlich ein Strohsoldat.«
    Jack lachte erleichtert. Erst jetzt bemerkte er, dass Yori keine Rüstung mehr trug.
    »Aber wir haben dich doch die ganze Zeit beobachtet«, wandte Hayato ein. »Wie ist das möglich?«
    Miyuki grinste ihn verschmitzt an. »Ninja können eben

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