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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Spur.«
    »Bestimmt ist er zu einem anderen Dorf weitergezogen«, meldete sich Toge zu Wort. Er hielt sich die Hand gegen die aufgehende Sonne über die Augen und suchte ebenfalls den Horizont ab.
    Jack wollte es einfach nicht glauben, die Bauern dagegen schon. Sie feierten bereits den Abzug des Peinigers.
    »Wir haben den Schwarzen Mond besiegt!«, rief Kunio mit einem breiten Grinsen.
    Die Bauern hoben ihre Speere und brüllten triumphierend. Doch Jack mahnte zur Vorsicht.
    »Akuma ist bestimmt nicht abgezogen, sondern versteckt sich irgendwo«, beharrte er. Ihm war noch nicht nach Feiern zumute.
    Er eilte zum Dorfplatz und stieg den Wachturm hinauf. Oben saßen bereits Miyuki und Yori und hielten nach allen Seiten Ausschau.
    »Ich sehe weder ihn noch sonst einen Banditen«, bestätigte Miyuki.
    Jack blickte sich um. Die Felder waren tatsächlich leer. Von der ausgebrannten Mühle im Osten stieg immer noch Rauch zum Himmel auf. Von der zerstörten Brücke ragten nur noch einige verkohlte Stümpfe aus dem Wasser. Nirgends war eine Menschenseele zu sehen. Auch der Zugang vom Gebirge im Norden lag verlassen da.
    Plötzlich sah Jack Neko auf den Platz kommen. »Sind sie vielleicht im Wald?«, fragte er Miyuki.
    Miyuki machte Neko auf sich aufmerksam und gab die Frage an sie weiter. »Neko sagt, auch im Wald ist niemand.«
    Unter ihnen im Dorf legten die Bauern ihre Waffen weg und die verschiedenen Einheiten lösten sich allmählich auf. Selbst Yuudais Männer verließen ihre Posten, um zusammen mit den anderen auf dem Dorfplatz Akumas Abzug zu feiern.
    Toge trat mit Yoshi auf die Veranda des großen Hauses und blickte zu Jack hinauf. »Kannst du Akuma irgendwo sehen?«, fragte er.
    »Nein, aber …«
    Die freudigen Rufe der Bauern übertönten den Rest seiner Worte.
    Toge wandte sich jetzt an die Bauern. »Dank der jungen Samurai und eurer Tapferkeit haben wir den Schwarzen Mond besiegt!«, rief er.
    Wieder erfüllte Freudengeschrei den Platz. Oben im Wachturm schüttelte Jack zweifelnd den Kopf. »Akuma verschwindet nicht einfach sang- und klanglos«, sagte er nachdenklich.
    »Vielleicht hat er die Schande der Niederlage nicht verkraftet«, überlegte Yori laut.
    »Oder er hat sich ein leichteres Opfer gesucht, wie Toge sagt«, fügte Miyuki hinzu.
    Jack blieb skeptisch. »Akuma ist verschlagen. Er weiß, dass die Bauern müde sind – und dass sie verzweifelt auf seinen Abzug hoffen. Wahrscheinlich wartet er einfach, bis wir in unserer Aufmerksamkeit nachlassen.«
    »Aber die Banditen können uns nicht aus dem Nichts angreifen«, erwiderte Yori.
    Jack suchte die Umgebung noch einmal mit den Augen ab und konnte wieder nur Schnee ausmachen. Mit jedem Moment, der verging, geriet seine Überzeugung mehr ins Wanken. Vielleicht war Akuma tatsächlich abgezogen.
    Die Sonne stand inzwischen über dem Horizont. Ihr goldenes Licht kündigte einen neuen Tag an und verbannte die Ängste der vergangenen Nacht. Der Kampf schien vorbei zu sein. Jack war auf einmal todmüde.
    »Da Akuma nirgends zu sehen ist, sollten wir uns ausruhen«, schlug er vor. »Aber wir müssen weiterhin wachsam bleiben.«
    »Ich übernehme die erste Wache«, bot Miyuki an. Sie mochte genauso wenig wie Jack glauben, dass Akuma endgültig verschwunden war.
    Jack war zu müde, um Einwände zu erheben, also nickte er nur und schob Yori die Leiter hinunter. Er wollte ihm gerade nachfolgen, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Er blieb stehen und starrte angestrengt auf das nächste Reisfeld, doch er sah nur einige verschneite Buckel. Überzeugt, dass er sich die Bewegung wegen Übermüdung nur eingebildet hatte, betrat er die Leiter.
    Da hörte er in der Ferne ein unheilvolles Rumpeln.
    Und im selben Moment schrie Miyuki: »Banditen im Norden!«
    Jack fuhr herum. Ein gewaltiger Felsbrocken donnerte talwärts. Jemand hatte ihn von dem felsigen Bergkamm losgetreten und er rollte geradewegs auf die Barrikade zu. Fünf Banditen zu Pferd folgten ihm im Galopp. Auf dem Kamm über ihnen stand Sayomi.
    Vom Dorfplatz drangen die ungläubigen und entsetzten Rufe der Bauern herauf.
    »Meine Mannschaft zur Barrikade!«, übertönte Yuudai ihr Geschrei.
    Jack musste erschrocken feststellen, dass seine Augen ihn nicht getrogen hatten. Als er erneut zu den Reisfeldern hinübersah, erhob sich einer der verschneiten Buckel plötzlich und fiel auseinander. Die beiden Banditen, die sich darunter versteckt hatten, rannten mit einer breiten Holzplanke, die offenbar

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