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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Bohnenstange, warf sich auf den Boden. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Ich, bitte«, flehte er.
    Schädelgesicht nickte. »Wer noch?«
    Der letzte Matrose des Goldenen Tigers konnte sich ebenfalls nicht zurückhalten und warf sich neben den Seemann.
    »Jetzt sind nur noch zwei Essensplätze frei«, sagte Schädelgesicht fröhlich.
    Jack fiel auf, dass der koreanische Sklave auch diesmal schwieg, obwohl er von allen den ausgehungertsten Eindruck machte. Auch kein anderer Gefangener nutzte die Gelegenheit.
    Schädelgesicht wollte nicht weiter auf Freiwillige warten. »Dann noch der Dicke.« Er zeigte auf Saburo.
    »Und wer soll der Vierte sein?«, fragte Tiger und ließ den Blick über die unglücklichen Gefangenen wandern.
    »Wie wäre es mit dem Gaijin?«, schlug der Pirat mit den gekreuzten Schwertern vor.
    Schädelgesicht schüttelte den Kopf. »Nein, der hat kein Essen verdient. Außerdem habe ich mit ihm andere Pläne.« Er betrachtete die Gefangenen. »Der arme Kapitän sieht aus, als könnte er eine Aufmunterung gebrauchen.«
    Die Wache schloss die Tür auf, um die ausgewählten Esser hinauszulassen. Jack nickte Miyuki zu. Sie wollte sich auf den Mann stürzen, doch aus dem Nichts tauchte ein Speer auf und versperrte ihr den Weg.
    »Nicht so schnell, meine Hübsche«, zischte Schlange und drückte ihr den Widerhaken des Speers an die Brust.
    Die vier Gefangenen traten nacheinander aus dem Käfig. Auch Saburo, der misstrauisch war und nicht gehen wollte, wurde mit vorgehaltenem Speer dazu gezwungen. Schädelgesicht forderte sie höflich auf, sich im Kreis einander gegenüber zu setzen.
    Dann sah er sich verärgert auf dem Deck um. »Wo bleibt der neue Schiffsjunge?«
    Im nächsten Moment erschien der junge Pirat mit einem großen Teller. Schädelgesicht riss ihm den Teller aus der Hand und gab ihm eine Ohrfeige. »Nächstes Mal bist du schneller, sonst lade ich dich auch zum Essen ein.«
    Der Junge verbeugte sich entschuldigend und entfernte sich hastig.
    Mit einer schwungvollen Bewegung präsentierte Schädelgesicht den Teller den auf Deck Sitzenden. Auf ihm lagen vier durchscheinende Fischstücke.
    »Fugu sashimi!«, rief er.
    Miyuki hielt die Luft an. Jack sah ihr entsetztes Gesicht. »Was ist das?«
    »Fugu ist extrem giftig«, erklärte sie. »Er ist das schlimmste Gift, das die Ninja verwenden. Wir präparieren damit Blaspfeile. Man kann Fugu zwar essen, muss ihn aber richtig zubereiten, sonst stirbt man daran.«
    Die vier Gefangenen wussten ganz offensichtlich, was für eine tödliche Speise ihnen aufgetischt wurde. Der Kapitän des Goldenen Tigers stand auf.
    »Besten Dank«, erklärte er hastig, »aber ich habe doch keinen so großen Hunger.«
    Der Pirat mit den Schwertern drückte ihn wieder auf den Boden. »Du weißt doch, dass es sich nicht gehört, aufzustehen, bevor man fertig gegessen hat.«
    Schädelgesicht beugte sich über die Gefangenen. »Nur ein Stück ist giftig«, erklärte er mit einem hämischen Grinsen. »Guten Appetit!«

17
Henkersmahlzeit
    Die vier Gefangenen sahen einander mit in Panik aufgerissenen Augen an. Auf einen von ihnen wartete ein tödlicher Bissen. Die vier Scheiben sahen allerdings genau gleich aus. Keiner wollte als Erster zugreifen.
    »Iss!«, sagte Schädelgesicht aufmunternd und hielt Saburo ein Messer an die Kehle. »Oder stirb …«
    Da ihm nichts anderes übrig blieb, streckte Saburo zitternd die Hand aus. Über dem Teller mit Fugu zögerte er.
    »Tu’s nicht, Saburo!«, rief Jack und rüttelte in ohnmächtiger Wut an den Stäben des Käfigs. Er konnte nicht fassen, dass die Piraten so gewissenlos mit dem Leben seines Freundes spielten.
    »Halt den Mund!«, fuhr Schädelgesicht ihn barsch an. Er weidete sich an Jacks Hilflosigkeit. »Er hat immerhin eine Chance von drei zu eins.«
    Das Messer an Saburos Hals tat seine Wirkung. Saburo wählte das am weitesten von ihm entfernt liegende Stück. Er holte tief Luft und legte es vorsichtig auf seine Zunge. Dann schloss er die Augen und begann zu kauen.
    »Schluck es ganz runter«, drängte Schädelgesicht.
    Saburo zwang sich, den womöglich tödlichen Fisch hinunterzuwürgen. Schädelgesicht überzeugte sich davon, dass er alles geschluckt hatte, dann nahm er das Messer weg und wandte sich seinem nächsten Opfer zu – dem Matrosen.
    Der Matrose versuchte in Panik, der Henkersmahlzeit zu entkommen und wandte sich auf allen vieren zur Flucht. Doch Tiger packte ihn an den Haaren und zerrte ihn

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