Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
Vom Netzwerk:
plünderten. Hattori stach also mit einer Flotte von Kriegsschiffen in See und spürte die Fuma in einem Versteck in der Bucht von Beppu auf. Es kam zu einer großen Schlacht. Hattori zerstörte fast alle Schiffe der Winddämonen und der Sieg schien ihm sicher. Doch dann schickten die Fuma einen Brander in Hattoris Flotte hinein. Hattori, der wusste, dass der Brander jederzeit explodieren konnte, gab den Befehl zum Rückzug. Er ahnte allerdings nicht, dass die Fuma unter die Schiffe ihrer Gegner geschwommen waren und die Ruder manövrierunfähig gemacht hatten. Die Katastrophe schien unvermeidlich. Hattori befahl seinen Leuten, vom Schiff zu springen. Er musste allerdings zu seinem Entsetzen feststellen, dass das Wasser in der Bucht von einer Ölschicht bedeckt war. Bevor seine Leute sich an Land retten konnten, zündeten die Fuma ihre Falle und der Ninja-Clan einschließlich Hattori ging in den Flammen zugrunde.«
    »Was für eine gruselige Gutenachtgeschichte«, sagte Saburo.
    »Sie sollte uns warnen«, erwiderte Miyuki. »Die Fuma sind verschlagen und skrupellos. Das macht sie so gefährlich. Soke hat mir eingeschärft, ich sollte mich um jeden Preis von ihnen fernhalten.« Sie seufzte resigniert. »Seinem Rat zu folgen ist mir schon immer schwergefallen.«
    »Dann kann uns nichts mehr retten!«, jammerte der letzte noch lebende Matrose des Goldenen Tigers.
    »Aber wir haben den Seedrachen überlebt!«, sagte Saburo in einem halbherzigen Versuch, den Mann zu trösten. Doch die Erinnerung an das schreckliche Ungeheuer verwandelte den Mann vollends in ein zitterndes Häufchen Elend.
    »Stimmt …«, sagte Jack, der immer noch nicht glauben konnte, was er mit eigenen Augen gesehen hatte. »Aber wenn das ein Drache war, warum hat er die Winddämonen nicht angegriffen? Dann hätten wir eine Chance gehabt.«
    Ein verlauster Sklave hüstelte und trat schlurfend zu ihnen. In seinen Augen stand ein irres Flackern und sein nackter Rücken war von den Narben zahlreicher Auspeitschungen übersät.
    »Die Fuma herrschen über den Drachen«, krächzte er.
    Jack und seine Freunde betrachteten den Koreaner skeptisch.
    »Kein Mensch hat eine solche Macht über wilde Bestien«, erwiderte Yori.
    Der Sklave lachte meckernd. »Die Winddämonen sind keine Menschen. Sie sind Götter des Meeres! Und wir sind nur Futter für die Fische …«
    Er verstummte und zog sich mit angstverzerrtem Gesicht in den hinteren Teil des Käfigs zurück.
    »Ich hoffe doch, meine Leute behandeln euch anständig?«, fragte eine schroffe Stimme.
    Jack und seine Freunde blickten in das furchterregende Gesicht des Piratenkapitäns. Er hatte verschlagen funkelnde, pechschwarze Augen, vorspringende hohe Wangenknochen und ein spitzes Kinn mit einem langen Büschel Barthaare. Dazu trug er immer noch den Helm mit den Drachenhörnern, außerdem eine grün-schwarze Rüstung. Brustharnisch und Schulterteile waren aus vielen hundert kleinen Lederschuppen zusammengesetzt und sahen aus wie aus Drachenhaut gefertigt. Auf dem rechten Arm war ein großes, beunruhigend realistisches Spinnennetz eintätowiert, das vom Handgelenk bis zum Hals reichte. In dem Netz saß eine Schwarze Witwe.
    Trotz der grässlichen Erscheinung des Kapitäns war Miyuki über die Frage empört. »Anständig? Sie haben einen von uns gerade den Haien vorgeworfen!«
    »Haie sind hungrige Tiere«, sagte der Piratenkapitän unbeeindruckt und grinste. Dabei wurden Zähne sichtbar, die zu scharfen Spitzen gefeilt waren.
    Yori, der ihm am nächsten stand, wich erschrocken zurück. Der Kapitän lachte.
    »Captain Kurogumo steht euch zu Diensten. Willkommen an Bord der Schwarzen Spinne.« Er verbeugte sich verächtlich. Sein Haifischgrinsen verschwand. »Genug! Wer seid ihr?«
    »Wir sind … nur Pilger auf der Rückreise von Shikoku«, antwortete Yori, der sich rasch wieder gefasst hatte.
    »Und ich bin der Kaiser«, spottete der Pirat. »Eure Schwerter und euer Umgang mit ihnen zeigen, dass ihr mit Pilgern nicht viel zu tun habt.«
    »Wir sind Samurai«, erklärte Saburo stolz.
    Captain Kurogumo betrachtete ihn einen Moment lang. »Du vielleicht, aber sie ganz bestimmt nicht.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Miyuki zu, die ihn trotzig anstarrte.
    »Du trägst die Waffen eines Ninja. Zu welchem Clan gehörst du?«
    Miyuki schwieg.
    »Egal. Ein Ninja bleibt ein Ninja. Alle Ninja sind Verräter.«
    In ihrer Ehre gekränkt, setzte Miyuki zu einer empörten Erwiderung an, doch Jack hielt sie zurück.

Weitere Kostenlose Bücher