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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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und zeigte auf den sich entfernenden Hai. »Du hast ihn verscheucht.«
    Cheng schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Wir haben ihn nur noch wütender gemacht.«
    Mit einem Rucken der Schwanzflosse machte der Hai kehrt und hielt erneut auf sie zu. Pfeilgerade schnitt die Rückenflosse durch das Wasser und wurde immer schneller.
    »Festhalten!«, schrie Jack und packte Yori und Miyuki.
    Der weiße Hai rammte das Floß. Das Deck bog sich, brach auseinander und wurde in die Luft gehoben. Jack, Miyuki und Yori verloren den Halt und stürzten spritzend ins Wasser. Sie bekamen keine Luft mehr. Jack schluckte Salzwasser. Hustend und spuckend tauchte er auf. Er hörte einen Schrei. Saburo und Cheng hatten sich an den Überresten des Floßes festhalten können, das jetzt nur noch aus einigen wenigen Planken bestand, die von ihren durchnässten Bündeln zusammengehalten wurden.
    »Er schwimmt auf dich zu!«, brüllte Saburo aufgeregt.
    Jack fuhr herum. Eine graue Rückenflosse schnitt durch eine Welle, doch nicht in seine Richtung.
    »Yori, pass auf!«
    Yori wandte sich dem Hai zu und streckte seinen Pilgerstock aus. Doch es war abzusehen, dass der Hai den Stock wie einen Zahnstocher zerbeißen würde. Verzweifelt strampelnd schwamm Jack auf seinen Freund zu, um ihn mit seinem Schwert zu beschützen. Doch mit der Geschwindigkeit des Hais konnte er nicht konkurrieren.
    Der weiße Hai brach durch die Wasseroberfläche und riss das Maul weit auf, um Yori mit einem Satz zu vertilgen.

29
Gefangene
    Im selben Augenblick, in dem der Hai Yori verschlingen wollte, ertönte über ihnen ein ohrenbetäubender Knall wie ein Donnerschlag. Fleisch, Knochen und Zähne flogen über das Wasser und das Floß. Yori trieb bewegungslos zwischen den blutigen Überresten.
    Jack wischte sich versengtes Haifleisch aus dem Gesicht und wollte seinen Augen nicht trauen. Unmittelbar hinter ihnen näherte sich die Schwarze Spinne mit Captain Kurogumo am Steuerruder. An der Reling standen grinsend Schädelgesicht und seine Kumpane. Tiger lehnte an der rauchenden Kanone.
    »Da ist unsere schwimmende Schatztruhe ja!«, rief Schlange und lachte erfreut. Er warf ihnen ein Tau zu. »Ich würde mich an eurer Stelle beeilen.« Er zeigte auf drei graue Rückenflossen, die durch das Wasser schnitten. Das erste Tier hatte die Zähne bereits in den blutigen Kadaver des weißen Hais geschlagen.
    Jack packte Yori, der noch unter Schock stand, weil er dem Tod so knapp entronnen war. Zusammen mit Miyuki schwammen sie auf das Tau zu. Saburo und Cheng paddelten aus Leibeskräften auf dem langsam sinkenden Floß auf die Schwarze Spinne zu. Sie kletterten an Bord, und sofort wurden ihnen Gepäck und Waffen abgenommen.
    »Wir dachten schon, wir würden euch gar nicht mehr finden«, sagte Schädelgesicht fröhlich.
    »Ihr habt uns gesucht?«, fragte Jack entgeistert.
    Schädelgesicht grinste, dass seine schwarzen Zähne zu sehen waren. »Natürlich, ihr seid doch viel zu kostbar für einen Haifischköder.«
    Die Piraten führten sie über das Deck zum Heck. Der Kampf gegen die Meeres-Samurai hatte die Schwarze Spinne übel zugerichtet. In den Planken steckten immer noch jede Menge Pfeile und das Holz war blutbefleckt. Sie mussten um das große Loch herumgehen, das die Kanonenkugel in das Deck gerissen hatte. Piraten arbeiteten angestrengt daran, das zertrümmerte Schanzkleid auf der Steuerbordseite zu reparieren. Zu ihnen gehörte Manzo, der gerade einen neuen Balken an die dafür vorgesehene Stelle hielt und Jack einen finsteren Blick zuwarf. Er trug einen Verband um den Kopf und hatte einen großen Schnitt am Oberarm. Nur wenige Männer hatten den Kampf ohne Blessuren überstanden. Nach Jacks Einschätzung war mindestens die Hälfte von ihnen beim Angriff der Samurai ums Leben gekommen oder von Captain Arashi zu Tode gefoltert worden.
    Sie stiegen die Treppe zum Achterdeck hinauf, wo Captain Kurogumo sie erwartete. Er trug immer noch seine grün-schwarze Rüstung aus Drachenschuppen, schien unverletzt und war überraschend gut gelaunt.
    »Willkommen zurück an Bord!«, rief er und breitete die Arme aus, wie um alte Freunde zu begrüßen. »Warum so verdrießliche Gesichter? Ich habe euch vor dem sicheren Tod gerettet.«
    »Nur damit wir bei Euch einem genauso sicheren Tod entgegensehen«, gab Miyuki zurück.
    Captain Kurogumo lächelte und zeigte seine spitzen Zähne. Die Ähnlichkeit mit dem weißen Hai war beunruhigend. »Stimmt, man kennt mich nicht als Retter der

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