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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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riss den Mund zu einem stummen Schrei auf. Die Schmerzen hatten noch nicht eingesetzt.
    Drachenauge stand über ihm. »Deine letzte Chance: Wer hat den Portolan?«
    »Fahr … zur Hölle!«, spuckte der Pirat.
    Unbeeindruckt bildete Drachenauge mit den Fingern eine Schlangenkopf-Faust und riss dem Piraten mit einer plötzlichen, ruckartigen Bewegung das rechte Auge heraus. Schädelgesicht heulte auf vor Schmerzen. Blut strömte über seine Wange.
    »Tatsumaki hat ihn …«, schrie er.
    »Und wo ist diese Tatsumaki?«
    »… auf der Pirateninsel.«
    »Wo liegt die?«
    Doch trotz seiner schrecklichen Schmerzen blieb Schädelgesicht diesmal stumm. Drachenauge zögerte nicht und riss ihm auch das andere Auge heraus. Die Schreie des Piraten gellten durch die Nacht. Jack konnte den schrecklichen Anblick nicht länger ertragen und auch die anderen Samurai wandten sich ab. Der tätowierte Kopf des Piraten sah ohne die Augen wirklich wie ein Totenschädel aus.
    Die Schreie gingen in ein schmerzerfülltes Schluchzen über, doch Schädelgesicht weigerte sich immer noch, die Frage zu beantworten.
    Jack hörte das hässliche Knirschen von Stahl auf Knochen, dann schlug ein Körper leblos auf den Boden. So sehr er den Piraten verabscheute, musste er doch zugeben, dass er bis zu seinem bitteren Ende ein treuer Winddämon geblieben war.
    Drachenauge wandte sich dem letzten Piraten zu, der vor lauter Schreck über die unerwartete Wendung des Geschehens wie gelähmt dastand. Schlange warf sofort sein Schwert auf den Boden und ergab sich. Doch Drachenauge zeigte keine Gnade und schlug ihm in rascher Folge auf verschiedene Nervenpunkte seines Körpers.
    Jack erkannte die tödliche Ninja-Technik des dim mak sofort.
    Der Pirat erstarrte, aufgrund der »Kunst der tödlichen Berührung« des Ninja war er zu keiner Bewegung mehr fähig. Jack wusste aus eigener bitterer Erfahrung bei einer Begegnung mit Drachenauge, dass sich nach und nach sengende Schmerzen im Körper des Piraten ausbreiteten, bis zuletzt sein Herz zu schlagen aufhörte.
    »Wo liegt die Insel?«, fragte Drachenauge.
    Panik stand in den Augen des Piraten, aber er blieb stumm.
    Drachenauge drückte den Daumen in einen Nervenpunkt in Schlanges Nacken. Schlange schrie laut auf, sagte aber nichts.
    Während die Samurai die grausame Folter beobachteten, überwand Jack die Lähmung, die ihn beim Anblick seines alten Feindes befallen hatte. Zur Flucht entschlossen, tastete er mit den Fingern hinter sich, bis er einen aus dem Boden ragenden, besonders scharfkantigen Stein spürte. Angestrengt begann er, die Schnur, mit der seine Handgelenke gefesselt waren, an der Kante zu reiben. Dabei schnitt der Stein ihn immer wieder in die Haut und er musste ein Stöhnen unterdrücken.
    Schlange schrie wieder, diesmal schon schwächer. Drachenauge hatte ihm die Faust in einen Nervenpunkt unter dem Kinn gestoßen. Jack spürte, dass er nicht mehr viel Zeit hatte. Die Schnur war glitschig von seinem Blut, aber er zog sie weiter über den Stein.
    Da sagte Drachenauge plötzlich, ohne zu ihm hin zu blicken: »Hör mit deinem lächerlichen Fluchtversuch auf, Gaijin, sonst schlage ich dir auch die Hände ab.«
    Sofort hielt ein Samurai ihm ein Kurzschwert an die Kehle. Jack musste sich wohl oder übel fügen.
    Drachenauge fuhr fort, den Piraten nach allen Regeln der Kunst zu foltern. Schlange stöhnte und wimmerte wie ein verwundeter Hund und schließlich war sein Widerstand gebrochen. Nur noch schwach atmend, gab er alles preis – die Lage der Pirateninsel, die Zahl der Winddämonen und sogar die gefährlichen Gezeitenströmungen vor der Insel. Dann flehte er Drachenauge an, die Folter zu beenden.
    »Mit Vergnügen«, sagte der Ninja und schlug ihm den Kopf ab.

48
Alte Wunden
    Jack wurde an den Großmast des Samuraischiffs gefesselt und von sechs bewaffneten Kämpfern bewacht. Drachenauge ging kein Risiko ein.
    Der Ninja stand auf dem Oberdeck, eine gespenstische Gestalt vor dem mit Sternen übersäten Himmel. Die Samurai hielten argwöhnisch Abstand von ihm. Er gab den Befehl, abzulegen, und sie segelten nach Norden.
    Die Leichen der Winddämonen blieben auf der öden Insel der Verwesung überlassen. Das Boot am Ufer war ihr einziger Grabstein.
    Obwohl Jacks Mitleid mit den toten Piraten sich in Grenzen hielt, hätte er ihnen doch einen weniger qualvollen Tod gewünscht. Ihr grässliches Ende bewies, dass Drachenauge sich nicht verändert hatte.
    Jack spürte den hasserfüllten Blick des Ninja

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