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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Jacks Augen blitzte ein Messer auf und bohrte sich in die Kehle des Samurai. Die von Mordlust gepackte Piratin wandte sich Jack zu und wollte auch ihn töten. Im letzten Moment erkannte sie ihn und ließ davon ab. Plötzlich quollen ihre Augen hervor und sie brach auf dem Deck zusammen. Ein Schwerthieb hatte sie von der Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt. Die Klinge der Schwarzen Wolke blitzte auf, hinter ihr die unheilvoll schwarze Silhouette des Ninja.
    Jack floh erneut und hoffte, Drachenauge im Rauch abschütteln zu können. Doch wohin er sich auch wandte, von überall her schien ihm der Ninja entgegenzutreten. Geduckt schlüpfte Jack zwischen den Kanonen hindurch und schlug einen Haken auf die andere Seite des Schiffs. Für einen kurzen Moment verzog sich der Rauch und er sah den Himmel. Durch eine explodierte Luke über ihm konnte er nach draußen klettern. Er stieg die Treppe hinauf und gelangte auf das Dach der Koketsu.
    Hustend und mit tränenden Augen hatte er kaum Zeit, das Gemetzel der Seeschlacht wahrzunehmen, die um ihn tobte, da stürzte sich schon ein Samurai mit einem Schwert auf ihn. Sausend fuhr die Klinge nieder, Jack konnte den Angriff gerade noch mit seinem Langschwert abwehren. Der Samurai schlug erneut zu. Diesmal parierte Jack den Angriff mit einem Herbstblattschlag. Er konnte ihn in der Eile nicht sorgfältig ausführen, doch reichte es, den Angreifer zu entwaffnen. Klappernd fiel dessen Schwert auf die eisernen Platten.
    In seiner Verzweiflung stürzte der entwaffnete Samurai sich mit bloßen Händen auf Jack. Sie fielen beide nach hinten um. Der Aufprall war heftig, Jack bekam keine Luft mehr und sein Schwert rutschte ihm aus der Hand. Er lag unter dem Samurai und spürte, wie der Mann ihm die Finger um den Hals legte. Mit aller Kraft versuchte er sich zu befreien. Mit dem Unterarm stieß er gegen die Innenseite des linken Ellenbogens seines Gegners, mit der anderen Hand versetzte er ihm einen Kinnhaken. Der doppelte Angriff brachte den anderen aus dem Gleichgewicht und er fiel zur Seite. Sofort warf Jack sich auf ihn.
    Der Samurai erschlaffte und wehrte sich nicht mehr.
    Erst als Blut in kleinen Rinnsalen das geschwungene Dach hinunterrann, begriff Jack, was geschehen war. Er selbst hatte das Glück gehabt, auf dem Steg zu landen, der Samurai dagegen war auf die Stacheln gerollt und aufgespießt worden. Vorsichtig stand Jack auf und entfernte sich von dem Mann, dessen Gesicht zu einer schmerzerfüllten Maske erstarrt war.
    Er hob sein Schwert auf und überlegte gerade, was er als Nächstes tun sollte, da stieg Drachenauge aus der Luke.
    »Zwing mich nicht, dich zu töten, Gaijin. Ergib dich!«
    Als Antwort hob Jack sein Schwert.
    »Wie du willst«, fauchte der Ninja und hob Schwarze Wolke .
    Jack packte sein Schwert fester und machte sich auf einen Kampf um Leben und Tod gefasst. Auch bei ihrer letzten Begegnung war es zu einer furchtbaren Auseinandersetzung gekommen. Jack hatte seinen ganzen Mut, seine ganze Kraft und die Technik der beiden Himmel aufbieten müssen, doch um Drachenauge zu besiegen hatte er außerdem noch seine Freunde Akiko und Yamato gebraucht. Und auch zu dritt hatten sie den Ninja nicht töten können.
    Diesmal hatte er nur ein Schwert. Und er war allein.
    Entschlossen schob er seine Zweifel beiseite. Sein Lehrer im Schwertkampf, Sensei Hosokawa, hatte ihm beigebracht, dass man in der Lage sein musste, dem Tod ins Auge zu blicken und trotzdem sofort zu handeln. Ohne Angst, Verwirrung, Zögern und Zweifel. Er wiederholte das Mantra im Kopf und versetzte sich in den hellwachen Zustand des mushin: »Erwarte nichts, sei auf alles gefasst.«
    Geduckt und breitbeinig, um das Schwanken des Decks auszugleichen, kam Drachenauge näher. Sein Schwert hielt er erhoben wie ein Skorpion den aufgereckten Stachel.
    Jack nahm dieselbe Haltung ein, packte sein Langschwert aber mit beiden Händen und hielt es so über den Kopf, dass die Spitze der Klinge auf das Gesicht des Ninja zeigte.
    Drachenauge ruckte mit dem Handgelenk, so schnell, dass man der Bewegung kaum mit den Augen folgen konnte, und ein Wurfstern flog durch die Luft. Jack, auf alles gefasst, reagierte sofort und schlug zu. Klirrend traf sein Schwert mit dem Wurfstern zusammen, der Stern prallte von der Klinge ab und fiel ins Meer. Jack hatte sich noch kaum von dem Eröffnungsschlag erholt, da sauste Schwarze Wolke schon von oben auf ihn nieder. Die beiden Schwerter trafen aufeinander und ein schmerzhafter Ruck lief

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