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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Tonscherben flogen durch die Luft, bohrten sich in die Holzbalken des Schiffs und verletzten die Winddämonen, die nicht rechtzeitig in Deckung gegangen waren. Wenige Augenblick später erfüllte der beißende Rauch das Kanonendeck und trieb ihnen die Tränen in die Augen. Auf eine weitere Explosion mittschiffs folgte wildes Schlachtgeheul. Die Samurai waren dabei, in die Koketsu einzudringen.
    »Angriff zurückschlagen!«, schrie Tatsumaki.
    Jack hörte, wie die Piraten ihre Schwerter zogen und den Samurai entgegenstürzten.
    »Du bleibst hier!«, befahl Tatsumaki ihm, dann zog auch sie ihr Schwert und verschwand im Rauch.
    Jack hörte das Klirren von Stahl auf Stahl und die Schreie von verwundeten Männern und Frauen. Obwohl es nicht seine Schlacht war, hing sein Überleben doch von einem Sieg Tatsumakis und ihrer Leute ab. Dieser Sieg stand allerdings keineswegs fest, und zu seinem Schutz brauchte er eine Waffe.
    Er wagte sich aus der Deckung der Lafette und eilte zur Kajüte der Piratenkönigin. Obwohl er gebückt lief, weil der Rauch am Boden weniger dick war, hatte er schon bald Schwierigkeiten, den Weg zu finden, und musste seine ganzen Fähigkeiten als Ninja aufbieten, um nicht die Orientierung zu verlieren. Plötzlich tauchten zwei Männer aus dem Rauch auf, die sich an der Gurgel gepackt hatten. Jack wich zur Seite aus, während die zwei verbissen miteinander kämpften und sich gegenseitig zu töten versuchten. Dann hüllte der Rauch sie wieder ein und er bekam den Ausgang des Zweikampfs nicht mehr mit.
    Mit ausgestreckten Händen lief er weiter, bereit, jederzeit einen Angreifer abzuwehren. Seine Finger berührten ein Brett und er tastete sich daran voran, bis er auf eine Tür stieß. In der Nähe schrie ein Mann auf und für einen kurzen Augenblick sah Jack ein blutiges Langschwert aufblitzen. Er schob die Tür auf, schlüpfte hinein und schloss sie wieder, bevor man ihm folgen konnte.
    Jemand sprang von hinten auf ihn und Hände griffen nach seinem Gesicht.
    »Ich bin’s, Saru!«, sagte er rasch, vor Schreck noch ganz benommen.
    Der ebenfalls erschrockene Affe hörte auf zu kreischen und sprang wieder auf seinen Käfig. Ängstlich befingerte er den Schlüssel an seinem Hals, während er den Blick starr auf die Tür gerichtet hielt für den Fall, dass weitere Eindringlinge hereinkamen.
    Ein guter Wächter, dachte Jack und trat vor das Regal mit den Waffen.
    Auf dem unteren Brett lag ein Langschwert. Er hob es auf und steckte es in seinen Obi. Draußen hörte er ein Mädchen schreien. Ohne auf seine Sicherheit zu achten, riss er die Tür auf.
    »Li Ling?«, brüllte er über den Kampflärm und das Stöhnen der Sterbenden.
    »Hilf mir, Jack!«
    Er rannte in die Richtung ihrer Stimme. Sie stand zwischen zwei Kanonen in der Falle. Wegen eines tiefen Schnitts auf ihrem Arm hatte sie ihre Waffe fallen lassen müssen, und ein Samurai, der doppelt so groß war wie sie, holte gerade mit seinem Schwert zu einem tödlichen Streich aus. Li Ling duckte sich hinter den Lauf einer Kanone und die stählerne Klinge traf klirrend auf die eiserne Mündung. Der Samurai holte erneut aus, doch diesmal war Jack zur Stelle. Er wehrte den Angriff mit seinem Langschwert ab und warf den Mann mit einem Seitwärtstritt über die Kanone. Der Samurai fiel kopfüber auf der anderen Seite hinunter, prallte gegen einen Stapel Kanonenkugeln und blieb bewusstlos liegen.
    »Hier lang!«, rief Jack, fasste Li Ling an der Hand und zog sie zu Tatsumakis Kajüte.
    Doch sie hatten noch keine zwei Schritte gemacht, da tauchte vor ihnen aus dem Rauch ein in eine Kapuze gehülltes Gesicht auf.
    Drachenauge.

54
Eiserne Stacheln
    Beim Anblick der geisterhaften Erscheinung blieb Jack wie angewurzelt stehen. Seine Glieder verweigerten den Dienst.
    Der Ninja kam näher. Von der Klinge seines Schwerts Schwarze Wolke tropfte rot das Blut.
    Erst als Jack spürte, wie Li Ling ihn am Ärmel zur Seite zerrte, brach der Bann. Blindlings flohen sie durch den Rauch, vorbei an blutigen Handgemengen, stießen gegen Balken und Kanonen. Wegen des Rauchs und des allgemeinen Chaos’ konnte man Freund und Feind nur schwer unterscheiden. Hinter den dicken Schwaden tauchten immer wieder die Schatten von Kämpfenden auf, und jeder Schatten konnte Drachenauge sein.
    Jack stolperte über eine Leiche und musste Li Ling loslassen. Eine Piratin, die mit einem Samurai rang, stieß mit ihm zusammen. Sie taumelten alle drei über das Deck und Li Ling verschwand im Rauch. Vor

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