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Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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gefasst wurde? Du wusstest doch, wie wichtig uns die Sache war!“
    Lacys Gesicht glich dem Klatschmohn, der rings um das Lager wuchs. „Ich kann nur dann gute Arbeit leisten, wenn mir genügend Soldaten zur Verfügung stehen.“
    Montfort - das Gesicht eine einzige dunkle Wolke - warf den Prälaten einen vorwurfsvollen Blick zu. "Und was geschah am nächsten Morgen, Hugo? Ich will jede Einzelheit wissen.“
    Lacy berichtete.
    „Ja, und woher kamen diese Templer? Bei allen Heiligen, muss ich dir jedes Wort aus der Nase ziehen, Hugo? Aus Golfech vielleicht?“
    „Nein, aus der Komturei Brucafel. Für mich stellt sich die Frage, wer ihnen erzählt hat, dass wir hinter den Novizen her waren, und wieso sie behaupten konnten, dass ihnen das Landgut Dérouca gehört. Das ist doch ...“
    „Aus Brucafel, sagst du?“ In Montforts Kopf tat sich eine bestimmte Szene auf.
    Bischof Fulco stampfte durch das Zelt. „Dérouca soll Templer-Land sein? Glatt gelogen!“
    Montfort warf den Kopf herum. „Schweigt besser, Bischof Fulco. Eure Hirngespinste haben bislang nichts als Unruhe und Ärger nach sich gezogen. Allmählich zeichnet uns im Volk die Unfähigkeit aus, unsere Pläne so auszuführen, dass sie auch gelingen."
    "Ihr heißt mich, den Mund zu halten und werft mir Unfähigkeit vor?"
    "Ich habe bewusst uns gesagt, Bischof, denn schließlich gelang es mir nicht, Euch von Eurem Wahn abzubringen. Bereits bei unserem Ritt nach Saint-Polycarpe ahnte ich, dass diese Mission unter keinem guten Stern stand.“
    „Ach!“ Fulcos Stimme troff nur so vor Häme. Er machte einen Schritt auf Montfort zu, legte den Kopf in den Nacken, um ihm ins Gesicht sehen zu können, denn er reichte ihm größenmäßig nur bis zum Kinn. „Bei Eurer Seel`, Graf von Montfort", sagte er gefährlich leise, "tut doch nicht ständig so, als ob Euch das Oculus Dei zur Verfügung stünde oder Ihr unter Allwissenheit leiden würdet. Ich werde noch heute nach Brucafel reiten und die Angelegenheit um die Besitzverhältnisse klären. Die Templer müssen sich bei uns entschuldigen und uns den Jungen ausliefern.“
    "Ihr reitet nicht dorthin", knurrte Montfort, "das ist meine Angelegenheit!"
    "Aber ich muss dem Bischof recht geben", mischte sich Amaury ein. "Nachdem Eure Soldaten auf schnöde Templer-Lügen hereingefallen sind, sollte die hohe Geistlichkeit einschreiten und die ´Wo-hogen` wieder glätten.“
    Montfor hielt nur mühsam an sich. Seine Schulter zuckte ständig. Er gab Lacy ein Zeichen, sich zu entfernen.
    „Habt Ihr schon einmal in Erwägung gezogen“, sagte er, als sie unter sich waren, „dass auch die Templer hinter Eurem Tor her sein könnten?“
    Fulco und Amaury erstarrten.
    „Wie kommt Ihr denn darauf, Graf? “
    „Nun, immerhin haben sie hier in den letzten Jahren - mit großzügiger Unterstützung des hiesigen Adels, versteht sich - ein enges Netz gesponnen: Unzählige Komtureien, Häuser und Besitztümer nennen sie ihr Eigen. Bekanntlich beißt kein Hund die Hand, die ihn füttert. Sie sind geschmiert. Aus diesem Grund weigern sie sich auch an unserer Seite gegen Toulouse zu kämpfen."
    "Stümmt, nirgendwo anders gibt es so viele Niederlassungen. Die Chevaliers werden langsam gefährlich.“
    „Bah, dass sie ihre Macht und ihren Reichtum zu mehren versuchen, darf man ihnen nicht anlasten“, warf Fulco störrisch ein. „Doch vom Tor wissen sie nichts.“
    Der Abt wiegte hingegen den Kopf. „Seid Ihr Euch da wirklich sicher, Bischof? Wilhelm von Cadeil gilt derzeit als ihr Vordenker im Abendland, als Kopf der ganz üüüblen Spinne mit dem Tatzenkreuz. Oh, was für eine Gesinnung! Ein zweiter Ju-hudas! Ein zweiter Kaiiin! Und es ist wahrhaftig kein Geheimnis, dass zwischen Mozón, Brucafel, Golfech und etlichen anderen Templer-Komtureien ein reger Austausch stattfindet. Sie verwenden Tauben als Boten.“
    Montfort konnte nicht glauben, was er da hörte. Natürlich traute er den Templern nicht. Er mochte sie nicht - aber auch niemanden, der ohne handfeste Beweise ins Blaue hinein fantasierte, um von der eigenen Gier abzulenken. „Wie kommt Ihr dazu, diesen Cadeil einen Judas zu nennen, Ehrwürdiger Abt? Kennt Ihr ihn denn näher?“
    „Der Glaube folgt auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus“, zitierte Amaury die Heilige Schrift. „Es heißt, Cadeil soll Ketzer bei sich aufnehmen. Wie Euer Abt Boson, Friede seiner Seele ... Häretiker, die, als Pilger verkleidet, in Mozón anklopfen. Der

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