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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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sofort!«
    Marisa starrte ihn an. »Unmöglich.«
    Graziano verengte die Augen zu Schlitzen. »Wollen Sie
mit ihm gehen? Sie haben die Wahl.«
    Marisa legte das Foto auf den Schreibtisch. »Komm,
Carlo.« Sie fasste Bariello an den Arm. »Wir gehen.«
    Bariello befreite sich aus ihrem Griff. »Nein.« Sein Blick
glitt zu Graziano. »Er nutzt mich als Sündenbock für die Presse und seine
Vorgesetzten. Du hast nichts damit zu tun, Marisa.«
    »Wir brauchen dich, Carlo.« Marisa bedachte Edoardo
Graziano mit einem bissigen Blick. »Was soll das? Carlo musste dem Hinweis
dieser Journalisten nachgehen.«
    »Aber nicht im Alleingang.«
    »So? Wie viele von unseren Leuten hätte er für diesen
fadenscheinigen Hinweis denn beanspruchen sollen?«
    Graziano verzog keine Miene. »Nachdem, was geschehen
ist, habe ich keine andere Wahl, Marisa. Die Presse wird uns in Stücke reißen.«
    »Die Presse wird uns so oder so in Stücke reißen.«
Marisas sonst so ruhige und souveräne Art war wie ausgelöscht. »Und Sie wissen
das, verflucht noch mal!«
    »Er hatte keine Befugnis, die Carabinieri
einzuschalten. Er hätte von uns Verstärkung anfordern müssen.«
    »Aber Kardinal Gutenberg hätte tot sein können, bis …«
    Graziano verengte die Augen zu Schlitzen. »Und jetzt
ist er spurlos verschwunden. Wollen Sie mit Carlo gehen, Marisa? Dann bitte.
Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    Bariello ging zur Tür. »Lass es, Marisa.
Er kann nicht anders. Wir sprechen uns noch, Edoardo.«
    *
    Das
Pochen war schon eine Weile zu hören.
    In der Abenddämmerung schwamm das Licht des
Helikopters am Himmel heran, untermalt von dem lauter werdenden Pochen der
Rotoren.
    In wenigen Sekunden würde die Maschine auf dem
Heliport des Vatikans landen.
    Der junge Schweizergardist Jean Piccard am Rande des
Heliports musterte den Privatsekretär des Papstes Monsignore Luca Belusco neben
sich. »Eine weise Entscheidung des Heiligen Vaters«, schrie er gegen den Lärm
der Rotoren an, »schon heute Abend zurückzukehren.«
    »So?« Sorge stand in Monsignore Beluscos Augen. »Ist
es weise, wenn ein Lamm in die Höhle eines Wolfes einkehrt? Der Papst hätte im
Ausland bleiben sollen. Drei tote Kardinäle, und wer weiß, was noch geschehen
wird. Möge Gott den Heiligen Vater beschützen.«

16
    Du
hast am Forum Romanum den Jungen erschossen.
    Die haben dich identifiziert.
    Die wissen, dass du ein Auftragsmörder bist.
    Die jagen dich.
    Sie sind da. Möglicherweise. Sicher war Albuin Sciutto sich nicht.
    Seit dem Unfall mit dem Fluchtwagen nach der Sache am
Forum Romanum war alles anders.
    Jede Bewegung war Schmerz, so, als würde sich ein
glühendes Schwert in seine Schulter bohren.
    So tief geduckt, wie seine schmerzende Schulter es
zuließ, schlich Sciutto auf einer Wiese an der Via Appia Pignatelli hinter den
Büschen her.
    Die Dunkelheit des Abends legte sich wie ein graues
Tuch über das kleine Haus auf der anderen Straßenseite.
    Welche Wahl hatte er denn, als hier Zuflucht zu
suchen? Möglicherweise hatten sie noch nicht herausgefunden, wo er wohnte.
    Wenn sie da sind, bist du tot.
    Klickend leuchteten die Straßenlaternen auf, eine nach
der anderen, und beleuchteten den Vorgarten vor dem Haus. Niemand war zu sehen.
    Zur Sicherheit zog er seine Halbautomatik, bevor er
sich aus der Deckung hinter den Büschen wagte.
    Am Rande der Wiese blieb er stehen. So musste sich ein
Lamm fühlen, das mit dem Angriff von Wölfen rechnet. Diese Stille war seltsam,
kein Geräusch, keine Bewegung, nicht einmal ein zwitschernder Vogel, so, als
hielte die Welt den Atem an.
    Nichts geschah, als er die Straße betrat.
    Nichts geschah, als er sie überquert hatte.
    Nichts geschah, als er das kleine eiserne Tor in der
Mauer zu dem Vorgarten des Hauses, in dem er wohnte, öffnete.
    Schlagartig blieb er stehen.
    Sie waren da.
    Er hörte ein Rascheln, ein unterdrücktes Atmen.
    Damit bist du tot, Sciutto.
    Seine Glieder wurden kalt.
    Wie viele warteten auf ihn? Möglicherweise war es eine
Spezialeinheit der Polizei, GIS oder NOCS.
    Kein Ausweg.
    Das Ende.
    Hinter ihm raste ein Wagen heran.
    Die Wucht der Vollbremsung ließ die Reifen über die
Straße schliddern. Die Beifahrertür wurde aufgestoßen, als der dunkle Alfa
Romeo neben ihm zum Stehen kam.
    »Einsteigen, Sciutto!«
    Ein Schuss. Die Kugel durchbohrte Sciuttos Bein,
während er in den Wagen stieg.
    Der Motor heulte auf, als der Alfa Romeo mit Vollgas
losfuhr und die Straße entlangraste.
    Schüsse prasselten gegen den

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