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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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verengte Born die Augen zu Schlitzen. Die Stille war erdrückend.
    Die SIG P220 klickte, als er sie entsicherte, bevor er
ohne Zögern schoss, einmal, zweimal, dreimal. Seine Hände zitterten nicht
einmal.
    Dank des Schalldämpfers gab es nicht mehr als einen
zarten Plopp, einen zweiten, einen dritten, und l eise
zischend, für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar, schnellten die Kugeln
durch das silbrige Mondlicht, streiften die Zweige des Strauches, bohrten sich
in warmes Fleisch.
    Atemlos stand Major Born da. Kein
Geräusch, nur das leise Wispern des Windes, nicht der dumpfe Aufprall eines
Körpers, nicht das Stöhnen eines Menschen im Todeskampf, dessen Innereien in
Blut ertranken, kein Röcheln.
    Die
SIG 220 noch immer im Anschlag ging Born zu dem Strauch und starrte auf die
Stelle dahinter, wo er Gutenbergs Leiche erwartete.
    Ein
kehliges Lachen entrang sich seiner Kehle, als er sah, was er getan hatte.
Nicht ein, sondern zwei Augenpaare starrten ihn an, zwei Augenpaare, aus denen
das Leben erloschen war.
    Lächerlich.
Gott ist auf Gutenbergs Seite, nicht auf deiner.
    Du
blöder Idiot. Du hast eine Katze erschossen.
    Der
abgebissene Kopf des Wildkaninchens, das offenbar von der Katze gefressen
worden war, lag in einem Meer aus Fellknäulen im trockenen Gras, die tote Katze
daneben. Die starren Augen beider Tiere starrten ihn an. Der Geruch von Blut
hing in der Luft.
    Born
lud die SIG 220 nach und blickte sich um. Da! Da ist Gutenberg!
    Von
der Anhöhe, auf der er sich befand, war die menschliche Gestalt, die unten am
Fuß eines nahen Abhangs in Richtung der Straße Via Aurelia Antica stolperte,
gut zu sehen.
    Die
Gestalt wankte, sackte in sich zusammen, richtete sich mühsam wieder auf,
stolperte weiter, magisch angezogen von den Lichtern der Straßenlaternen hinter
der hohen Mauer, welche die Via Aurelia Antica säumte.
    Gleich
erreicht er die Straße.
    Das
galt es zu verhindern.
    Born
zögerte keine Sekunde, bevor er abermals zur Menschenjagd ansetzte. Es waren
nur ein paar Schritte bis zu dem Rand des Abhangs aus Sand und Geröll.
    Gutenberg lief unter ihm zu einem Durchgang in der
Straßenmauer.
    Jetzt! Born
schoss und Gutenberg brach zusammen. Aber es dauerte nur einen Augenblick,
bevor er wieder aufstand und taumelnd weiterlief. Für den nächsten Schuss
peilte Born sein Opfer sekundenlang an.
    Der Knall war ohrenbetäubend.
    Doch er kam nicht von Borns SIG
220 .
    Die Kugel flog durch die Nacht, traf ihr menschliches
Ziel, durchstieß Stoff, erhitzte Haut und von der Anstrengung übersäuerte
Muskeln.
    Da war ein brennender Schmerz. Die Kugel hatte sich in
Borns Bein gebohrt, ließ es einknicken und Born aufstöhnend zur Seite taumeln.
    »Keine Bewegung und Waffe fallen lassen!« Die
Männerstimme hinter Born war ein Fauchen.
    Sich duckend sprang der Mann aus der Schusslinie, als
Born sich zu ihm umdrehte und schoss. Sich über den Boden rollend, wich er
Borns Schüssen aus.
    Katzenhaft sprang er Born an, stieß ihn mit seinem
Gewicht zu Boden, lag auf ihm. Einen Augenblick sah Born dem kleinen Mann mit
der Halbglatze in die Augen, bevor er es schaffte, ihm die Pistole aus der Hand
zu schlagen.
    Aneinander geklammert rollten die beiden Männer über den
Boden, und Born fing sich einen Faustschlag ins Gesicht ein, bevor es ihm
gelang, seinen Gegner von sich zu stoßen und mit der SIG 220 auf ihn zu zielen.
    Der Mann flüchtete sich hinter einen Strauch, als Born
erneut auf ihn schoss. Das Aufstöhnen signalisierte den Treffer.
    Born wartete. Erneut ein Stöhnen, dann nichts mehr.
Die Waffe im Anschlag stand er auf und ging hinter den Strauch. Der Mann lag
zusammengekrümmt auf der Wiese, die Augen geschlossen. Blut quoll aus seiner
linken Bauchseite. Mit einem Tritt gegen die Schulter drehte Born ihn auf den
Rücken und zielte auf sein Herz. Du hast mich gesehen. Das kann ich nicht
zulassen.
    Klick.
    Kein Schuss mehr.
    Er trat dem Mann in die Seite. Keine Reaktion, nur das
Blut, das aus dem leblosen Körper quoll. Du bist sowieso tot, bis die dich
finden. Er wandte sich ab und trat an den Rand des Abhangs.
    Die Stelle, wo er Gutenberg zuletzt gesehen hatte, war
leer.
    Aus der Ferne hörte er Polizeisirenen und das Pochen
von Hubschrauberrotoren. Scheiße, Mann. Woher wissen die …? Er hob die
Pistole seines Angreifers auf und blickte in das Magazin; noch ein Schuss, um
Gutenberg zu töten, aber der war inzwischen auf der Via Aurelia Antica.

22
    Wie
ein gefallener Engel.
    Riccardo hatte keine Ahnung,

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