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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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warum ihm ausgerechnet
dieser Gedanke kam, als der alte Mann in dem dunklen Anzug wie aus dem Nichts
von links kommend auf der Via Aurelia Antica auftauchte.
    Sein Fuß schnellte zur Bremse.
    Seine Freundin Sophie neben ihm schrie. Ihr Aufschrei
übertönte sogar das Quietschen der Reifen, bevor der rote Fiat 500 über die
Fahrbahn schliddernd zum Stehen kam.
    Riccardo hatte alles getan, um den Wagen zum Stehen zu
bringen, hatte die schnellstmögliche Reaktionszeit gezeigt, und dennoch brach
der Mann vor seinem Wagen zusammen.
    »O Gott! Nein!« Sekundenlang saßen Sophie und Riccardo
wie gelähmt da. »Du hast ihn …«
    »Zum Teufel, ich habe ihn nicht mal berührt.«
    Sophie folgte Riccardo, als er ausstieg und zur Front
des Wagens rannte. Der grauhaarige Mann in dem dunklen Anzug, der bäuchlings
mit dem Gesicht nach unten vor ihnen auf der einsamen Straße lag, rührte sich
nicht, und im Licht der Laternen schimmerte Blut, überall Blut, auf dem Anzug,
auf dem Straßenasphalt.
    Die Stille nach dem Quietschen der Reifen, nach Sophies
Aufschrei war, als wären sie von einem Vakuum umfangen. Sophies leises
Schluchzen brachte Riccardo in die Wirklichkeit zurück. »Die Verletzungen
stammen von keinem Aufprall.« Er wusste nicht, ob er deswegen Erleichterung
oder noch mehr Entsetzen fühlen sollte. »Der hat ein Loch im Rücken. Der wurde
angeschossen.« Mechanisch wie eine Maschine beugte er sich hinab und drehte den
Mann auf den Rücken.
    »Ein Priester.« Sophie schlug die Hände vor den Mund.
»Der trägt einen weißen Priesterkragen.«
    Riccardo ging in die Hocke und betastete das
Handgelenk des Priesters. »Er lebt noch. Sein Puls ist schwach. Hallo? Hören
Sie mich?«
    »Die Kardinäle.« Sophie starrte auf Riccardo hinab,
während sie ihr Handy aus ihrer Jackentasche zog, um einen Rettungswagen zu rufen.
»Ja, hast du denn nichts von den Morden gehört?«, sagte sie, als Riccardo
verständnislos zu ihr hochblickte. »Es kam doch überall in den Nachrichten. Die
Presse nennt den Killer Sanctus Satanas. Meine Oma ist seitdem völlig fertig,
bekreuzigt sich dauernd und faselt was von, der Antichrist sei gekommen. Mann,
Riccardo, wie der röchelt. Der stirbt.« Sie kämpfte gegen den aufsteigenden
Brechreiz an, als sie Blut aus dem Mundwinkel des Priesters laufen sah.
    Riccardo tätschelte ihm die Wange. »He. Hören Sie
mich?«
    Die Lider des Mannes flatterten.
    »Wer sind Sie?«, fragte Riccardo.
    »Gutenberg. Kardinal Georg Alexander Gutenberg.« Die
Worte waren nur ein Hauch.
    Sophie hielt sich das Handy ans Ohr. »Ja. Schnell.
Kommen …«
    »Lass das!«, schrie Riccardo wie von Sinnen.
    »He, was soll das?«, empörte sich Sophie, als er so
hastig aufsprang, dass er sie anrempelte.
    »Steck das Handy weg!« Panik schwang in Riccardos
Stimme mit, während er sich gehetzt umsah. »Den Rettungswagen kannst du auch
aus dem Auto anrufen. Er soll uns entgegenfahren. Du schnappst dir die Beine,
ich den Oberkörper, und dann schaffen wir ihn in den Wagen.«
    »Spinnst du?«
    »Tu einfach, was ich sage! Einmal nur. Nur dieses eine
Mal, Sophie. Wir müssen hier weg.«
    »Du glaubst, er ist noch hier? Der, der geschossen
hat?« Sophies Übelkeit war vergessen. Die Tatsache ignorierend, dass der alte
Mann unglaublich schwer war, dass er blutverschmiert war, ergriff sie seine
Beine. Er ließ keinen Laut hören, als sie ihn zu der rechten Hintertür des Fiat
500 zogen.
    Sophie öffnete die Tür.
    Die Rückbank war eindeutig viel zu kurz.
    Riccardo rannte auf die linke Seite des Wagens,
öffnete die Hintertür und krabbelte in den Wagen. »Mann, ist der schwer.«
Keuchend hievte er den alten Mann zu sich auf den Sitz.
    Dessen blutverschmiertes Gesicht fiel gegen die
Scheibe, als Riccardo wieder ausstieg und die Tür hinter sich schloss. Hastig
rannte er zu Sophie zurück, und es brauchte Gezerre und Geschiebe, bis sie die
Beine des alten Mannes endlich auf die Rückbank gestopft hatten.
    Aufatmend drückten sie die Tür zu.
    »Los, weg hier, Sophie! Schnell!« Riccardo lief zu der
Fahrertür. Nur Sekunden, bis sie im Wagen saßen.
    »Mist. Mist. Mist.« Der Motor benötigte zwei
Startversuche, bevor er ansprang. Doch dann fuhr der Fiat 500 mit quietschenden
Reifen los.
    Der Pistolenschuss, der die Rückscheibe zum Splittern
brachte, gefolgt von Sophies gellendem Aufschrei, ließ Riccardo das Lenkrad
verreißen. Funken sprühten, als der Wagen an der rechten Straßenmauer entlang
schrammte.
    Riccardo lenkte gegen,

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