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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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Geräusch.
    Mit
voller Wucht stieß sie die Tür wieder auf, spürte einen Widerstand, hörte ein
Aufstöhnen und rannte nach draußen an dem Schatten vorbei, der zurücktaumelte,
und die Kellertreppe hoch.
    »Stehenbleiben!«
    Damit
hatte sie nicht gerechnet.
    Es
war dieser Josua, der vor ihr stand und mit ihrer Dienstwaffe auf sie zielte.
    Sie
befanden sich auf der Rückseite des Klosters. Über dem Kiefernwald vor ihr
klebte der Vollmond wie eine silberne Scheibe am Himmel.
    Sie
blieb stehen. Nur wenige Meter und sie hätte in der Dunkelheit des Waldes
verschwinden können.
    »Josua«,
sagte sie. »So hat David Sie vorhin in der Kapelle doch genannt? Sie wissen
doch, dass ich mir einfach nur die Klosterkapelle anschauen wollte. Ich
verstehe nicht, warum ich hier festgehalten werde. Lassen Sie mich gehen.
Dieser Mann …« Sie deutete auf Pater Nathan, der hinter ihr die Kellertreppe
hochkam. Seine Nase war von dem
Schlag, den sie ihm mit der Tür versetzt hatte, blutverschmiert. Ihr Blick
glitt zurück zu Josua. »Dieser Mann ist verrückt, Josua. Geben
Sie mir meine Pistole.«
    Der
Widerstreit von Gefühlen spiegelte sich in Josuas jungen Gesichtszügen. Wie alt
mochte er sein? Höchstens zwanzig. »Ich denk nicht dran.« Die Waffe mit beiden
Händen umklammernd, trippelte er nervös hin und her. »Pater Nathan hat mir
alles erzählt.«
    Lena
starrte auf die Pistolenmündung. »Was hat er …?«
    »Warum
lassen Sie die Vergangenheit nicht einfach ruhen, Lena?«
    »Wie
bitte? Ich …« Lena hätte mit dem
Kopf gegen eine Wand rennen wollen, wenn sie sich nur hätte erinnern können,
was damals geschehen war, bevor sie durch ihren Fahrradunfall in ein
monatelanges Koma gefallen war. »Mein Unfall damals war überhaupt kein Unfall,
oder? Was haben Sie damit zu tun, Josua? Damals waren Sie doch noch ein Kind.«
    Josua
ging auf sie zu. »Gehen Sie zurück in den Keller.«
    Eine Bewegung rechts neben ihr ließ Lena
zusammenzucken. Amelie war ihr gefolgt. Die Öllampe, die sie bei sich trug, war
erloschen. »Hnnn-nicht, Josch.«
    »Geh weg von ihr, Amelie.«
    Lena hielt den Atem an, als Amelie die Öllampe auf den
Boden stellte und ihre Hand nahm, so, als könnte sie sie beschützen. Lena
spürte die weiche Wolle von Amelies heller Strickjacke, die Wärme ihrer Haut.
    »Geh auf dein Zimmer, Amelie.« Pater Nathans Ton ließ
keinen Widerspruch zu. »Josch wird Lena nicht wehtun. Versprochen.«
    »Hnnnn-nein.« Ein Spuckfaden löste sich von Amelies
Kinn, als sie heftig den Kopf schüttelte, die vollen Lippen verkniffen, als
hätte ihr jemand das Sprechen verboten.
    »Amelie, tu, was ich sage.«
    »Hnnnn-nein.«
    Im ersten Augenblick war es nur ein schmatzendes
Geräusch, als ob jemand über den sumpfigen Boden rannte. Dann sah Lena den
Schatten auf Josua zuhechten, katzenhaft schnell, und doch erkannte sie, dass es
David war, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und Josua von den Beinen
riss.
    Der Boden ächzte, als die beiden Männer zu Boden
gingen. Der Knall, als sich ein Schuss löste, bevor es David gelang, Josua die
Pistole aus der Hand zu schlagen, brach sich an den Wipfeln der Kiefern.
    Amelie schrie erschrocken auf. »Hnnn-nei-nein!« Wie
von Sinnen mit dem Oberkörper hin und her schaukelnd presste sie ihre Puppe
gegen ihr Gesicht. »Hnnnn-nein!«
    Den Bruchteil einer Sekunde kam Lena Pater Nathan
zuvor, konnte die Waffe vom Boden aufheben und auf ihn richten. »Keine
Bewegung, Pater!«
    »Hnnnn-nein!«
    »Amelie, ganz ruhig.«
    »Hnnnn-nei-nein!« Der Boden schmatzte, als Amelie sich
umdrehte und in den Wald rannte. Die Schatten der Kiefern verschluckten sie, als
hätte sie sich aufgelöst, aufgesogen von der Dunkelheit, als hätte es sie nie
gegeben.
    »Amelie!« Lena war wie erstarrt. Was tun? Was? »Los,
aufstehen! Sofort!«
    Es dauerte eine Weile, bis die beiden kämpfenden
Männer am Boden es begriffen, und noch länger, bis sie aufgestanden waren und
keuchend, schwitzend und verdreckt vor Lena standen.
    Lena suchte Davids Blick. »Sind Sie verletzt, David?«
    Die Erleichterung in Davids Augen, gepaart mit Freude,
nahm ihr den Atem. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, über ihr sicherlich
zerzaustes Haar, über ihre Lippen. »Nein, Lena. Bin ich nicht«, sagte er. »Und
Sie?«
    »Nur ein paar Schrammen. Ich weiß zwar nicht, wie Sie
mich gefunden haben. Aber danke, David. Hier.« Lena drückte ihm die Pistole in
die Hand. »Mit denen werden Sie allein fertig. Ich muss Amelie suchen. Geben
Sie mir die

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