Sandkasten-Groupie
Informationen von den männlichen Mitarbeitern ergaunerten. Es gab beinahe nichts, was er nicht schon erlebt hatte. Andererseits konnte es genauso gut einer seiner Bandmitglieder sein, die völlig betrunken auf der Suche nach ihrem Zimmer waren.
Er öffnete die Tür einen Spalt breit und blickte überrascht auf den Flur. Dort stand eine Art Groupie… es war Angie.
„ Was willst du um diese Zeit hier?“
„ Erinnerst du dich? Ich war schon zu ganz anderen Zeiten hier!“ Sie entblößte ihre nackten Brüste von dem dünnen Mantel, der über ihren Schultern hing. Es gab wieder neue Gerüchte um ihn und Angela, was er absolut inszenierte. Denn nichts konnte diese Verrückte mehr dazu veranlassen Mia aus den Augen zu lassen, als wenn sie dachte, dass es wirklich aus war. Dabei war er aus rein geschäftlicher Natur mit Angie mitgefahren und er hatte sie eiskalt abblitzen lassen, als sie ihn nach Hause ‚begleiten’ wollte. Es war ihm völlig verrückt vorgekommen, das Bett mit ihr zu teilen, wenn auch nur für kurze Zeit. Das Ganze hatte natürlich ordentlich an ihrem Ego gekratzt und Nic war mit ihrem Gift förmlich bespritzt worden. Er grinste unwillkürlich bei der Erinnerung ihres Ausrastens.
„ Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, ich könnte noch ansatzweiße an dir interessiert sein.“ Nic grinste spöttisch und wollte schon die Tür vor ihrer Nase zuschlagen. Doch sie hielt dagegen. „Sei kein Idiot, Nic! Ich weiß du willst es auch!“ Nic schüttelte lachend den Kopf. „Wie verzweifelt muss man sein?“ Angelas Kopf wurde hochrot und ihr Blick änderte sich sekundenschnell. „Das wirst du bereuen!“ Damit stolzierte sie von dannen. Nic seufzte als er die Tür zumachte und einmal abschloss. „Wie viel verrückte Weiber habe ich denn noch das Glück zu treffen?“, murmelte er.
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Kapitel 19
„ Es ist schon seltsam ohne die Kinder im Haus, oder nicht?“, fragte Lynn nachdenklich und beobachte das Mienenspiel von Celin. Die beiden Freundinnen saßen an einem Abend im Garten und fingen die letzten Sonnenstrahlen des Tages ein. Die letzten Tage waren wirklich reichlich verregnet gewesen und so hatten sie heute all ihre Tätigkeiten nach draußen verlegt. Sophie hatte sich heute selbst im Garten an die Bügelwäsche gewagt, um die Sonne zu genießen. Celin hatte ihre Schwiegermutter mit Argusaugen bewacht. Irgendwas stimmte nicht mit ihr und Celin war sich sicher, dass es mit Mias Fortgang zu tun hatte. Sophie selbst hatte Lizzy bei allen Vorkehrungen unterstützt und darauf bestanden, dass sie solange blieben, wie sie wollten. Doch ihre Nervosität war heute greifbar gewesen und Celin hatte den Eindruck, dass sie nicht mehr so belastbar war, wie noch vor ein paar Monaten. Aber sie selbst war so selten hier gewesen, dass sie es beinahe nicht beurteilen konnte. Sie hoffte, dass es nichts mit Sophies Gesundheit zu tun hatte. Seit dem Tod ihres Mannes hatte sie jeden weiteren möglichen Verlust aus ihren Gedanken verdrängt. Die Familie konnte im Moment nicht noch mehr Sorgen gebrauchen. Celin hatte ihre Sorge zu Sophies Gesundheitszustand zum Ausdruck gebracht und seither war Sophie noch schnippischer zu ihr, als vorher. Das machte Celin beinahe wahnsinnig und sie war schon kurz davor gewesen, Sophie zum Arzt zu schleifen.
Die Abwesenheit von Mia machte es Celin und Sophie noch schwerer miteinander aus zu kommen. Celin wusste, dass Sophie sie mochte, doch sie konnte es nicht wirklich zeigen. Bei Mia und ihrer Oma war das anders. Sie verstanden sich beinahe blind, auch wenn sie sich gegenseitig ständig ärgerten. Für Celin war das nichts. Sie wollte lieber ihre Ruhe. Sophie machte es ihr auch zum Vorwurf, nicht häufiger zu Hause zu sein. Auch wenn sie diesen Vorwurf nie laut geäußert hätte, wusste die jüngere Frau darüber Bescheid. Es war nicht so, dass Celin leichtfertig ihre Familie zurückließ. Es war eher so, dass sie sich einfach immer auf Mia verlassen hatte. Sie musste zugeben, dass das nicht besonders fair gewesen war. Sie kannte ihre Tochter schließlich besser als alle anderen und wusste, dass Mia ihre eigenen Pflichten einfach auf sich nehmen würde. Nachdem Celin ihre Tochter nun so leiden gesehen hatte, stand für sie fest, dass dieses Haus mit allen Bewohnern von nun an wieder ihre Hauptaufgabe sein würde. Sie hatte es Alan versprochen, dass sie sich um seine Mutter kümmern würde, sollte ihm
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