Sandkasten-Groupie
Gesprächen standen kaum Termine in den nächsten drei Wochen an. Die Plattenfirma war hoch zufrieden mit den neuen Songs und gönnte ihnen eine kleine Auszeit.
Als Nic davon hörte, dass Mia und Lizzy nach wie vor in Frankreich waren, war ein kleiner Teil von ihm erleichtert, während der andere größere Teil schrecklich enttäuscht wurde. Erleichterung, weil er Mia nicht unter die Augen treten musste. Enttäuschung, weil er sie nicht sah und nicht wusste, wie es ihr ging. Zuerst hatte Nic vorgehabt nur eine Nacht zu bleiben, damit es keine Konfrontationen gab. Doch nun da dies nicht zu befürchten war, blieb er seiner Mutter zuliebe die paar Tage zu Besuch. Nic fühlte sich so fürchterlich schäbig und konnte kaum in den Spiegel schauen am Morgen. Die Wochen waren so dahin geschlichen und nichts hatte ihn ablenken können. Nicht einmal seine Auseinandersetzungen mit Angie hatten ihn auch nur eine Sekunde von Mia ablenken können. Die Zusammenarbeit mit Angela war weitaus schwieriger geworden.
Doch insgeheim wusste Nic, dass er sie durch seine Zurückweisung nur noch mehr in ihrem Stolz gekränkt hatte. Ihre Beleidigung und ihre Drohung der Presse einen bestimmten Wink zu geben, hatte ihn kaum getroffen. Er war so in seinen Erinnerungen gefangen, dass er sicher war, alles was sie der Presse zu sagen hatte, würde schmerzlos an ihm abprallen. Danach hatte sie jede erdenkliche Möglichkeit aufgespürt, um ihm zuzusetzen. Sodass selbst die anderen schon fragten, ob etwas vorgefallen war. Doch am schlimmsten hatten ihn Elizabeths Worte getroffen, als sie ihn vor einigen Wochen vor ihrer überstürzten Abreise vor dem Gefängnis gerettet hatte.
Und das Schlimmste traf ihn als er zurückkam: Mia war immer noch fort. Er war noch niemals nach Hause gekommen ohne, dass Mia ihn schon erwartet hatte. Ein Loch, das niemand anders als Emilia füllen konnte, klaffte in seiner Brust. Es quälte ihn mit niemandem darüber reden zu können. Er fühlte sich allein… einsam.
Liam ließ sich erschöpft auf das Sofa fallen und wurde lautstark von Haley begrüßt. Er war völlig überrascht von dem verlängerten Urlaub seiner Schwester. Noch niemals hatte sie einen solch langen Urlaub gemacht. Liam sorgte sich sehr, ebenso wie Celin. Doch Sophie ertränkte ihre Bedenken in ihren eigenen Schuldgefühlen.
„ Na hör sich das mal einer an! Die zwei, die mehr fern von ihr sind, als irgendwer anders, wollen meine liebe Mia den Urlaub madig machen.“ Sie erkannten dass sie Recht hatte und schämten sich beinahe für ihren Plan, sie zurück zu holen. „Das Mädchen hat ihr ganzes Leben hier verbracht. Während Liam in der Weltgeschichte herum rennt und du einen Urlaub nach dem anderen machst, war sie brav an meiner Seite und hat sich um alles gekümmert. Glaubst du nicht, dass ihr diese Auszeit durchaus zusteht?“
Doch Mias Rückkehr brauchte nicht lange…
Ein Sonntagmittag Ende Juni. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf sie nieder, als wäre es August. Richard stand am Grill und wendete das Fleisch auf dem Rost, während Celin und Lynn den Tisch mit frischem Salat, Kartoffeln und eingelegten Köstlichkeiten deckten. Domenic kam aus dem Haus, um seiner Mutter beim Tragen des Geschirrs zu helfen, während Haley um sie herum stürmte. Es war so idyllisch, dass es einer Soap entsprungen hätte sein könnte. Sophie meckerte über das warme Wetter und hing Wäsche im Garten auf. Sophie deutete auf Liam, der sich in der Sonne lümmelte. „Der verrückte Saukerl hier, hat sein Hab und Gut inklusive Schmutzwäsche im ganzen Haus verteilt! Was sollte ich für einen Stundenlohn nehmen, um ihm seine Wäsche zu machen?““, fragte sie Richard, der sich köstlich über seine alte Nachbarin amüsierte. Sophie war eine Seele von Mensch, sie war gutherzig und immer zur Stelle, wenn sie helfen konnte. Aber ihre Launen waren ebenso unberechenbar, wie amüsant. „Lass dich nicht über den Tisch ziehen… Verdienen tut er genug!“, lachte der ältere Mann. „Och Granny und ich dachte du machst das, weil du mich so gern hier hast!“, neckte Liam sie und überhörte ihr Maulen.
Richard brachte gerade einen vollen Teller mit Fleisch und Würstchen zum Essenstisch, wo sich die Jungs sofort drauf stürzten, als ein Taxi vor dem Gartentürchen zum stehen kam. Man achtete nicht weiter darauf und genoss den Geschmack und die Würze des frisch gegrillten Fleischs.
Plötzlich quietschte Haley laut und
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