Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
Vom Netzwerk:
 
    „ Nichts und dann. Es war ein angenehmer Abend. Wir mögen uns und hatten wirklich viel Spaß miteinander.“  
    „ Mia, was willst du eigentlich noch?“, fragte Ana und die Spannung am Tisch war förmlich zu spüren. Lizzy wollte schon eingreifen und etwas erwidern, weil sie genau wusste, bei welchem Thema sie ankommen würden und das wollte sie Mia ersparen.  
    „ Sag mal, auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, maulte Lizzy ungewöhnlich angriffslustig. Doch ihre Freundin setzte sich augenblicklich selbst zur Wehr.  
    „ Was willst du damit sagen?“  
    „ Was willst du denn noch von einem Kerl? Chris zieht alle weiblichen Wesen an, wie das Licht die Motten. Er gehört zu einem schweren Unternehmen und verdient einen Haufen Kohle. Er interessiert sich wirklich und wahrhaftig für dich. Er hat schon ziemliche Geduld bewiesen und lässt nicht locker, obwohl du ihn immer auf Abstand hältst. Abgesehen davon sieht er einfach wahnsinnig gut aus. Was ist es also, was dir noch fehlt?“ Mia zögerte nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch schon wieder bekam sie keine Chance.  
    „ Ich sag es dir, was es ist. Er ist nicht Nic!“  
    „ Na wunderbar!“ Lizzy warf ihre Serviette auf ihren Teller und lehnte sich angesäuert über den Verlauf des Abends in ihrem Stuhl zurück. „Diesmal hast du uns den Abend schon vor dem Essen versaut! Verdammt!“ Liz wechselte einen Blick mit Lisa, die die Ruhe selbst zu sein schien und eher darauf bedacht war, Frieden zu stiften.  
    „ Nur, weil er dein Bruder ist, musst du nicht gleich so ausflippen. Ich sag doch nur die Wahrheit! Ich spreche aus, was alle anderen denken.“, ereiferte sich Ana, während Lisa den drohenden Streit gelassen nahm und Mia ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Doch Mia saß ungerührt auf ihrem Stuhl und taxierte Anabelle förmlich. Man spürte wie Mias Temperament zu brodeln begann und drohte nun überzuschwappen. Lizzy freute sich innerlich schon auf das was kommen mochte. Ein furchtbarer Orkan der Stufe neun war nichts im Vergleich zu einer wütenden Emilia Kennedy und Liz war froh, dass sie nicht Mias Ziel war. Verbal war sie, bis auf wenige Ausnahmen, unschlagbar.  
    „ Ich frage mich ehrlich gesagt, nicht nur auf wessen Seite du stehst, sondern auch, was du davon hast mir ständig zu sagen, welcher Typ der Richtige für mich ist! Ich habe doch jedes Recht der Welt mir meine eigene Meinung zu bilden. Aber wenn du es unbedingt hören möchtest, ich denke auch so einiges über dich. Wie kann es sein, dass du meinen Verehrer in den höchsten Tönen lobst und das alles als so wunderbar darstellst, jedoch selbst mit einem arroganten und selbstverliebten Schmarotzer zufrieden sein kannst?! Wenn du doch so angetan von Chris bist, warum versuchst du nicht dein Glück bei ihm? Wie kannst du mich ständig belehren wollen und selber scheinst du aus deinen Fehlern überhaupt nicht zu lernen. Als wärst du die richtige Ansprechpartnerin in Liebesdingen.“  
    Nun blinzelte Ana kurz und versuchte sich zu fassen. Doch bevor sie sich rechtfertigen konnte, fuhr Mia fort: „Ich sage dir etwas! Ich schätze bei einem Mann nicht, wie viel er auf seinem Konto liegen hat, was für ein Auto er fährt oder was er trägt. Und auch wenn ich zugebe, dass mir sein Äußeres sicher nicht unwichtig ist, so scheint es mir vollkommen unwichtig, wie wahnsinnig toll er aussieht. Er sollte Humor haben, mich zum Lachen bringen und über sich selbst lachen können. Er sollte loyal sein, Freundschaften pflegen und mir ein Gefühl von Sicherheit verschaffen. Er sollte mir immer eine Wahl lassen und mich nicht pausenlos beeindrucken wollen. Er sollte einfach er selbst sein. Ich schätze Offenheit. Es mögen kleine Dinge für dich sein, doch für mich sind sie wesentlich wichtiger, als das Markenschild seiner Kleidung.“  
    „ Erst mal geht es hier nicht um mich. Ich möchte damit nur sagen, dass du keinen Kerl auch nur nahe genug an dich ran lässt, um dich von seinen Qualitäten überzeugen zu können. Du wünschst dir einen Kerl, der auf einem anderen Kontinent ist und jede Woche mit einer anderen ‚Bekanntschaft’ abgelichtet wird.“ Man sah Mia deutlich an, dass Anas Worte sie getroffen hatten, doch sie lächelte tapfer weiter. „Ich habe keine Ahnung, wie oft ich dir erklärt habe, dass Nic und ich … das ist etwas anderes. Er ist mein bester Freund, schon mein ganzes Leben lang.“ Mia trank ihren Wein leer und bestellte mit einer einzigen Geste

Weitere Kostenlose Bücher