Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
Vom Netzwerk:
taxierte. Die ganze Geheimniskrämerei ging Mia einfach auf die Nerven. Sie seufzte: „Gut, die kurze oder lange Geschichte?“ „Ich will einfach nur wissen was hier los ist.“  
    „ Ich bin in der 13. Woche schwanger und werde zu Nic nach London ziehen, dort zur Uni gehen und mit ihm zusammen sein.“ Verblüffung zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab. Anabelle wurde kreidebleich, sagte jedoch nichts. „Und wann genau hättest du uns davon erzählt?“, fragte Lisa verärgert, aber vor allem geschockt. Mia sah die zwei Frauen vor sich an und stellte sich vor, wie sie sich fühlen würde, wenn Lizzy sie einfach so vor vollendete Tatsachen stellen würde. Ja sie fühlte sich schuldig und das schlechte Gewissen machte sich in ihr breit. Lisa sah so aus, als wüsste sie nicht welche Frage sie zuerst stellen sollte, während Anabelle versteinert auf dem Sessel saß. Mia vermochte nicht zu sagen, was in ihr vorging. „Hört zu, in den letzten Wochen ist ziemlich viel passiert und ich weiß ich hätte euch längst darüber ins Bild setzen müssen. Da gibt’s auch keine Entschuldigung für. Aber es sind einige Sachen so schnell aufeinander geschehen, dass ich selbst oft nicht wusste, was ich darüber denken soll.“ Ein lahmer Versuch sich zu erklären, das war Mia bewusst. „Ich bin völlig geschockt und auch enttäuscht, dass du einfach nichts gesagt hast.“, sagte Lisa. Ihre Freundin spielte unbeholfen mit der Tischdecke, auf dem Couchtisch. „Du wärst einfach umgezogen, ohne uns was davon zu sagen…“  
    „ Nein, ich wollte euch am Wochenende einweihen, wenn wir uns in London treffen. Ihr kommt doch, oder?“  
    „ Wenn wir eingeladen sind?!“, fragte Lisa leise, schien sich aber bald zu fangen. „Natürlich!“, beschwichtigte Mia ihre Freundinnen. „Aber jetzt erzähl erst mal… du bist schwanger? Von Nic? Seid ihr jetzt zusammen, so richtig?“ Mia strahlte versonnen, als sie ihnen von Nic berichtete und Lisa schien nun völlig hin gerissen. „Wow!“, sagte sie leise. „Du bist schwanger! Ich werd verrückt. Und endlich mit Nic zusammen. Das nenn ich ja mal eine Liebesgeschichte… Und du ziehst zu ihm? Ach, ich freu mich so für dich, Mia!“ Sie sprang von ihrem Platz auf und umarmte Mia herzlich. Lisa wirkte ehrlich erfreut, während Anabelle zumindest wieder atmete. „Nun sag doch auch mal was, Ana!“, forderte Lisa die dritte im Bunde auf. Seltsam lächelte sie und sagte: „Nun, Mia hat deutlich gemacht, dass sie sowieso keinen Wert auf unsere Meinung legt. Wozu braucht sie dann jetzt meinen Segen?“ Mia hatte schon mit einem verbalen Seitenhieb gerechnet und irgendwas an Ana gefiel Mia nicht. „Nun, wie gesagt, ich hatte einiges um die Ohren und mir tut leid, dass ihr euch übergangen fühlt. Das war sicher nicht meine Absicht.“ Versuchte Mia nochmals zu erklären. Allerdings war diese Entschuldigung eher an Lisa gerichtet, die sie nun auch direkt ansprach. Lisa rollte mit den Augen und machte deutlich, dass sie Anas Reaktion überzogen fand. Dann sprachen sie über Mias Schwangerschaft, wie es ihr so ging und wie es sich anfühlte. Doch Ana schien kaum Notiz von dem Gespräch zu nehmen. Mia hatte seit der kleinen Strandparty mit den Swores ohnehin das Gefühl, dass Ana eigene Interessen an Nic hatte. Nun war sie beinahe überzeugt, dass Ana nicht sonderlich erfreut über die Versöhnung von ihr und Nic war. Doch Mia empfand nichts außer Abneigung. Sie hatte ihr ständig Vorhaltungen gemacht und ihr eingeredet, dass diese Beziehung aussichtslos war. Das tat eine wahre Freundin nicht. Mia entschied in diesem Moment, dass Anabelle keine Rolle mehr in ihrem zukünftigen Leben spielen würde, wenn das kommende Wochenende vorüber war. Plötzlich kam Lizzy hinein gehetzt und schaute ihre Freundin fragend an. „Hallo… puh… ich war gerade unterwegs… hab grade erst gehört, dass ihr hier seid. Was eine… Überraschung!“ Sie sah zwischen den Frauen hin und her und spürte, dass irgendwas in der Luft lag. „Mia… Nic hat nach dir gefragt. Er ist oben in deinem Zimmer. Irgendwas wegen deinen Klamotten.“ „Ja, ich hab eigentlich auch keine Zeit mehr. Ich muss noch einiges einpacken und so… aber schön, dass ihr vorbei gekommen seid. Ich hoffe, wir sehen uns am Wochenende.“ Mia drückte Lisa zum Abschied und ging an Anabelle wortlos vorüber, während Lizzy die beiden freundlich raus warf. Mia floh ins Dachgeschoss und Nic bedachte sie mit einem verwirrten Blick.

Weitere Kostenlose Bücher