Sandkasten-Groupie
er schon daran gedacht aufzuhören. Abgesehen von den rechtlichen Konsequenzen gab es noch zwei andere Dinge, die ihn bislang davon abgehalten hatte. Er fühlte sich seinen Bandkollegen so verbunden und wollte ihnen auf keinen Fall schaden. Doch reiner Edelmut war es auch nicht. Ein kleinerer Teil von ihm wollte genau das machen. Musik. Er war mit Leib und Seele Musiker und konnte sich einfach nicht vorstellen, was er sonst machen sollte. John wusste, dass es Nic ganz genauso ging. Er benötigte seine Familie mehr als er es zugab. Auch wenn keiner je auch nur etwas angedeutet hätte, so wussten sie doch alle woran es lag. Es war als verbinde ihn etwas Besonderes mit ihrer Heimatstadt. Und so war es auch. Eine süße und von ihnen allen geliebte junge Frau blieb dort jedes Mal zurück. Jeder wusste, dass Nic Donahue ein tiefes und enges Verhältnis zu Liams jüngerer Schwester hegte. Sie bezeichneten sich als beste Freunde, was ihnen jedoch allen nicht geheuer war. Es war schwer zu verstehen, dass ein Mann und eine Frau, die sich so gut verstanden und eigentlich perfekt füreinander waren, nur befreundet sein wollten.
In den vergangenen Monaten waren Nics Stimmungsschwankungen noch schlimmer geworden. Er verpatzte beinahe jede Aufnahme, riss sich gerade noch genug bei ihren Auftritten zusammen. Nun waren sie am Ende ihrer Tour angekommen und die Rückreise verzögerte sich etwas. Eindeutig verschlechterte sich Nics Stimmung. Hinzu kam nun auch eine Kehlkopfentzündung, die ihm zu schaffen machte. Einige Tage hatte er gar nicht sprechen können und nun hatte der Arzt ihm eine Ruhepause verordnet.
„ Wo bleiben denn die Pressefutzis?“, moserte der lange und schlaksige Jim wieder. Sie brauchten alle einfach eine Pause. Doch das Management sah das nicht ein und forderte immer noch mehr. Sie waren seit Wochen nicht zu Hause gewesen und ihre Akkus waren einfach leer.
„ Was macht ihr als Erstes, sobald ihr nach Hause kommt?“, fragte der Jüngste, um sie alle etwas aus ihrer miesen Stimmung herauszuholen.
„ Oh, ich werde mich in mein Bett legen und drei Tage durchschlafen! Außerdem werde ich Maureen und die Mädchen sehen!“, antwortete John glücklich und gähnte. Seine roten Augen zeugten von erheblichem Schlafentzug.
„ Das tust du doch auch hier!“, neckte ihn Liam grinsend. Alle lachten kurz auf, während John Liam ein Kissen entgegen warf.
„ Ich werde ein paar Tage ausspannen, vielleicht im Süden, wo es schön warm ist und wundervollen Bikini Schönheiten gibt.“ Ein Funkeln in Jims Augen verriet, dass er es kaum erwarten konnte zu den nächsten Partys zu kommen.
„ Als hättest du hier nicht ebenso viele Möglichkeiten die Frauen in dein Bett zu kriegen…“ Nic schüttelte den Kopf.
„ Du vielleicht, mein lieber Freund!“, entgegnete der Bassist feindselig.
„ Ich gebe sie gern her! Ich will sie nicht!“, verteidigte sich Donahue mit einem Achselzucken.
„ Na komm, gib es zu! Du konntest Angie nicht widerstehen… Sie hat echt tolle Beine, aber was sag ich das dir….Du hast sie sicher schon näher kennen gelernt, als wir alle. Und jetzt tu nicht so, als sei das ein besonders schweres Opfer gewesen.“ Jim machte es am meisten zu schaffen, dass Nic umjubelt wurde. Nic hob abwehrend die Hände und grinste plötzlich. Ein Panzer, den er sich in den letzten Jahren zugelegt hatte, um sein Innerstes zu schützen.
„ Ein Gentleman genießt und schweigt!“
„ Sie hat dich nicht entkommen lassen, richtig?“, hakte Liam lachend nach und schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Es stimmte. Seit sie Angela Jeffers als die Assistentin ihres Managers kennen gelernt hatten, war sie nicht von Nics Seite gewichen. Sie war eine wahre Schönheit, soviel musste man ihr einfach zu gestehen. Ihre blonden Haare hatten dank eines teuren Frisörs einen satten Honig-Ton, ihre Augen waren hellblau und allein ihr Mund war eine Versuchung gewesen. An ihrem makellosen Körper war rein gar nichts auszusetzten, abgesehen ihrer wenigen weichen Rundungen. Wie Nic nur zu deutlich wusste, tat sie alles um ihren Body zu behalten. Und wenn sie es nicht schaffte, die Kalorienfalle zu umgehen, trainierte sie sie im Fitnessclub weg. Sie war immer adrett und sexy gekleidet. Sie hatte einige von Nics einsamen Nächten für ein Sexabenteuer gefüllt und er war immer auf seine Kosten gekommen. Doch von Anfang an hatte er gewusst, dass es ein Fehler war. Nicht sie war eine seiner
Weitere Kostenlose Bücher