Sandkasten-Groupie
Nic heran gemacht hatte. Der Tag an dem ihr Auto kaputt gefahren worden war, war Anabelle bei ihr gewesen, um ihre Jacke abzuholen, die nach der Strandparty in Mias Auto gelegen hatte. So war sie an Mias Schlüssel herangekommen. Sie war am Einkaufszentrum gewesen, obwohl sie viel zu weit hätte fahren müssen. Sie hatte Mia so feindselig behandelt. Sie sah Anabelles Gesicht ihr gegenüber sitzen und kreidebleich werden, als sie ihr von ihrer Schwangerschaft und ihren Umzug zu Nic erzählt hatte. Oh Gott, wie hatte sie das nur nicht sehen können? Die ganze Zeit hatte sie sie einfach nur für oberflächlich gehalten. Doch was sollte sie jetzt tun? Rennen, schoss ihr durch den Kopf, aber ihre Füße gehorchten nicht. Und da öffnete sich auch schon die Toilettentür und Mia konnte ihren entsetzten Gesichtsausdruck nicht mehr rechtzeitig unter Kontrolle bringen. Anabelles Blick kreuzte Mias und sie seufzte erleichtert auf. „Oh Gott sei Dank. Du hast es endlich durchschaut, Emilia! Schluss mit der Scharade.“, sagte sie erleichtert und legte ein Messer neben das Waschbecken, das sie offenbar in ihrer Handtasche mit sich herum getragen hatte. Der Ton in ihrer Stimme hatte sich kein bisschen verändert. Sie sprach locker mit Mia, als würden sie über etwas vollkommen belangloses, wie das Wetter reden. Mia starrte sie geschockt an und sah zu, wie sie sich gelassen die Hände wusch. Sie trocknete ihre Hände ab und schaute Emilia mit ruhigem Blick an. „Das hat aber echt lange gedauert, was entweder dafür spricht, dass ich schrecklich clever bin oder du schrecklich dumm. Ich würde sagen Fifty-fifty!“ Sie packte das Messer und richtete es auf Mia. „Wieso?“, fragte Mia mit zitternder Stimme. „Wieso? Wieso? Wieso?“, äffte Anabelle Mias Stimme nach. „Ein Mann natürlich! Es geht immer um einen Mann, Emilia! Das solltest du doch wissen. Denn bei dir dreht sich auch alles um einen Mann. Und das ist genau das fucking Problem. Das ist nämlich meiner. Hättest du dich einfach mit Chris begnügt. Er wäre perfekt für dich gewesen. Aber nein, dir reicht ein toller Kerl nicht aus…“ Sie ging auf Mia zu und drängte sie in eine Ecke. „Am Anfang fand ich dich echt nett. Etwas stumpfsinnig, vielleicht. Aber nicht so misstrauisch, wie deine Busenfreundin. Man, Lizzy hätte echt zum Problem werden können. Aber sie ist mir nie auf die Schliche gekommen.“ „Oh doch! Das ist sie! Nur meinem guten Zureden ist es zu verdanken, dass wir heute hier stehen. Meiner Gutgläubigkeit. Lizzy hatte immer den richtigen Instinkt bei dir!“ Irgendwie war Mia wichtig, dass Anabelle wusste, was Lizzy von ihr gedacht hatte. „Nun, das spielt keine Rolle mehr, oder?!“ Anabelle grinste boshaft. „Was hast du jetzt vor?“ „Mmmhhmm, das Gespräch mit Nics Manager kam mir durchaus zu gute. Alle werden denken, dass du weg bist. Ich habe dafür gesorgt, dass ein Abschiedszettel gefunden wird und niemand wird dich suchen.“ „Dann kennst du meine Familie und Nic aber schlecht.“, ereiferte sich Mia, doch Anabelle lachte nur. „Ach ja, das werden wir ja sehen.“ „Und selbst wenn du mich beseitigst! Wie glaubst du wirst du Nic jemals für dich gewinnen? Indem du mich und sein Kind umgebracht hast? Das wird wohl kaum als Gesprächsaufhänger bei eurem ersten Date funktionieren.“ Irgendwas in Mia sagte ihr zwar, dass sie ruhig bleiben musste, doch Mia hatte einfach genug. „Glaubst du, er könnte dich jemals lieben, wenn er sich bislang nicht mal deinen Namen merken konnte?“ Mia sah wie in Anabelle die Wut kochte. „Und wessen Schuld ist das? Deine! Du hast uns von Anfang an dazwischen gefunkt. Hast ihn immer durch eure Freundschaft an dich gebunden und niemandem die Möglichkeit gegeben an ihn ran zu kommen. Er liebt mich und ein Teil von mir wünschte, du könntest uns dabei zusehen. Denn dann würdest du ebenso leiden, wie ich. Aber das kann ich nicht zu lassen. Solange du von ihm schwanger bist, wird er dich nicht verlassen.“ Mia sah jetzt den Wahnsinn in Anas Augen und sie fragte sich, wie sie das solange nicht bemerken konnte. Ein Teil von Mia wusste wozu Anabelle fähig war. Denn sie hatte sie wochenlang oder womöglich schon viel, viel länger an der Nase herumgeführt. Sie hatte sich ihr Vertrauen erschlichen, während sie so umso näher an N ic heran kam. Und dann hatte sie zum Gegenschlag ausgeholt. Hatte Mia getäuscht, sie alle getäuscht. „Aber vielleicht kann ich auch nur dafür sorgen, dass du nicht
Weitere Kostenlose Bücher