Sandkasten-Groupie
darf so nicht enden!“ Und dann glaubte Mia noch eine Stimme zu hören. Das konnte nun wirklich nicht sein. Andererseits hatte sie sich ein paar Mal den Kopf gestoßen und hatte wahrscheinlich alles, was man für Halluzinationen brauchte, abbekommen. „Mein Mädchen… wie wunderschön du geworden bist. Was ein wundervolles Wesen du hast. Du solltest dich nicht aufgeben. Denn das ist es was ich getan habe. Ich habe mich aufgegeben. Ich habe nicht genug gekämpft für dich, für Liam und deine Mutter. Nicht weil ich euch nicht geliebt habe, sondern weil ich zu schwach war. Aber sieh dir an, was das unserer Familie angetan hat. Ich werde mir nie verzeihen. Aber du, du bist stark. Viel stärker als ich es je war. Kämpfe für das Leben, mein Mädchen. Denn, das was es für dich bereithält, wird wundervoll sein. Hol es dir zurück, Emilia!“, sagte die Stimme ihres Vaters so liebevoll, wie sie sie immer in Erinnerung gehabt hatte. Dann schlug Mia die Augen auf, erblickte die Toilettenbürste, nach der sie sich einen Moment streckte und schlug zu. Völlig unkontrolliert, wo auch immer sie traf, es war egal. Sie spürte, wie das Messer an ihrer Kehle zurückwich und Anabelle plötzlich schrie. Mia rappelte sich hoch, schubste Anabelles Körper von sich, wurde aber von Anabelles Füßen ins Stolpern gebracht und fiel der Länge nach hin. Sie zog sich weiter zur Türe und traute sich nicht zurück zu schauen. Von hinten wurde sie umfangen und daran gehindert die Türe zu öffnen. „Was denkst du dir eigentlich? Dass ich mich so schnell schachmatt legen lasse. Von einer einfältigen Hure wie dir!“ Mia schlug plötzlich mit aller Macht ihren Kopf nach hinten und wurde von Anabelle losgelassen. Sie eilte zur Tür, öffnete sie und glitt hindurch. Mit aller Kraft schleppte sie sich den Gang entlang, nicht ohne ihr Kinn in die Höhe zu recken. Ein Mann vom Service kam ihr entgegen und als er erkannte, was mit der jungen Frau los war, stürmte er auf sie zu. Er brüllte lauthals nach Hilfe und umfing Mia, damit sie nicht zusammensackte. „Miss! Oh Herr Gott, Miss! Was ist mit Ihnen geschehen?“
„Frau in der Toilette… es war Anab…“ Mia wurde wieder kurz schwarz vor Augen und Übelkeit stieg in ihr auf. Plötzlich eilten einige Personen vom Service auf sie zu, was Mia nur verschwommen wahrnahm. Irgendwer schickte jemanden, um auf der Toilette nachzusehen und es sollte jemanden einen Krankenwagen rufen, was Mia mit Schrecken wahrnahm und sich sträubte. „Nein, ich muss… Nic… Lizzy, ich muss schnell… kein Krankenwagen.“ Jemand kam von der Toilette gerannt und rief nach der Polizei. Einige Sicherheitsmänner rannten an ihnen vorbei und verschwanden in der Toilette. „Die Frau hat eine Messer!“, rief ein Mann. Mia richtete sich auf, um fortzulaufen und Nic zu warnen, als plötzlich ein paar ihr nur zu vertrauten Gesichtern entgegen kamen. Liam, Lizzy und Richard fiel die Farbe aus dem Gesicht, als sie Mia erblickten. „Mia! Oh mein Gott!“, rief Richard. „Was ist denn passiert?“, flüsterte Lizzy, unfähig lauter zu sprechen. „Nic…“, wisperte Mia, als sie von Richard aufgefangen wurde und mit ihr auf den Boden sank. „Hol Nic! Bevor er durchdreht!“, brüllte Richard und fügte hinzu: „Und ruft jemand einen Krankenwagen!?“ „Ist schon unterwegs! Ebenso wie die Polizei, wegen der Verrückten in der Toilette.“ Lizzy erbleichte. „Was ist passiert? Oh Gott, Süße!“ Lizzy nahm Mias blutende Hand in ihre und erschrak, wo all das Blut herkam. Eine kleine Blutlache bildete sich an Mias Beinen. „Wo kommt das Blut her?“, schrie Lizzy panisch. „Mein Baby…“, wimmerte Mia und Lizzy traten Tränen in die Augen. Sie tauschte einen Schreckerfüllten Blick mit Richard. Plötzlich hörten sie einige Menschen hinter sich auf sie zu rennen. Nic tauchte in Mias Blickfeld auf und sein Gesicht war kreidebleich, sein Blick erstarrt und leer. „Mia, oh Gott, Mia!“ Er nahm Mia in seine Arme und wiegte sie wie ein kleines Kind, während Mia zu weinen begann. Nic schloss geschockt die Augen und Panik durchfuhr ihn. „Ich liebe dich so sehr, Emilia! Hörst du mich?“ „Wo bleibt der Krankenwagen?“, schrie Richard wutentbrannt und sah seinen hilflosen Sohn, während er das Beste in seinem Leben in den Armen hielt. Er konnte sich nur ausmalen, was in ihm vorging. Liam hockte neben ihm und war nicht fähig irgendwas zu tun. Mia hörte auf zu weinen und sagte: „Nic… es war Anabelle…“
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