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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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fragte sie in einem müden und gleichzeitig flehenden Ton. „Es ist egal, wann wir darüber reden. Es weiß doch jeder welch riesige Enttäuschung ich für unseren alten Herrn bin.“ Richard richtete seinen Finger auf Nic: „Du bist nie hier. Egal wann deine Mutter oder deine Schwester dich brauchen, du bist nicht hier! Du schlägst dir die Nächte in irgendwelchen Pups und Bars um die Ohren und nach deinen Augenringen zu urteilen sind nicht nur die Alkoholexzesse daran schuld. Ich will gar nicht wissen, was du alles zu dir nimmst!“  
    „ Ach so, das Klischee eines Rockstars ist das neueste und beste Abschreckungsmittel für deine Tochter. Jeder Rockstar nimmt Drogen, Lizzy. Drogen sind schlecht.“ Nics Provokation ließ Lynn nach Luft schnappen und vom Tisch aufstehen.  
    „ Ist es nicht so? Eine Party jagt die nächste und du willst dein Stück vom Kuchen.“  
    „ Ach, als ob das der wirkliche Grund wäre. Ich bin der Typ, über den pikante Details in der Zeitung stehen. Alle deine Nachbarn und Arbeitskollegen wissen davon. Eigentlich schämst du dich einfach nur für mich, oder? Für den Typen der deine letzte Finanzierung beglichen hat.“  
    Nic hatte seinen Panzer hervorgeholt, dass sah Lynn in diesem Moment und wusste, dass nun kein rankommen mehr an ihn war. Er verletzte seinen Vater, um selbst nicht zugeben zu müssen, wie verletzt er eigentlich war. Richard stand auf, ging wortlos zum Sekretär im Wohnzimmer und schrieb einen Moment etwas auf. Als er zurückkam erkannte Lynn, dass er sein Scheckbuch in der Hand hielt und einen Scheck abriss, um ihn seinem Sohn vor zu legen. „Ich will nichts mehr davon hören!“, sagte er nur und wandte Nic den Rücken zu. Lynn wusste wie wütend ihr Ehemann war. Seine Schultern bebten regelrecht.  
    Nic sprang von seinem Stuhl auf und gestikulierte wild umher.  
    „ Du hast doch keine Ahnung von meinem Leben! Als hätte es in deinem Leben keine wilde Zeit gegeben. Wieso verlierst du nicht einmal die Nerven und brüllst mich an? Dann würden deine Kinder wenigstens wissen, dass sie dir etwas bedeuten. Und soll ich dir noch was sagen? Ich bin verdammt erfolgreich, in dem was ich tue. Ich mache genau das, was ich immer wollte und verdien mehr als ich im ganzen Leben ausgeben kann. Ich mache das was ich liebe!“ Dabei zerriss er den Scheck demonstrativ.  
    Richard blickte seinen Jungen aufmerksam ins Gesicht. „Ach ja? Bist du dir da so sicher?“, war alles was Richard noch sagte und machte sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer, während Nic einen Moment inne hielt und auch davon stürmte. Lynn und Lizzy blieben erstarrt zurück. Lynn schniefte und stützte sich auf die Küchenzeile ab. Ihre Tochter kam auf sie zu und legte eine Hand auf ihre. „Mensch, ich hätte einfach ja sagen sollen.“, murmelte Elizabeth betrübt. „Ach was, das hätte es nur um ein paar Erwiderungen hinausgezögert.“ Lynn hielt inne und fuhr nach einem weiteren Seufzer fort: „Demnächst bestell ich einfach was! Diese Schufterei in der Küche und dann isst keiner davon.“ Lizzy lächelte. „Ehrlich gesagt, weiß ich jemanden, der sich sehr über das Hühnchen freuen wird.“  
    „ Meinst du Sophie hat wieder die Rauchmelder abnehmen müssen?“, hakte ihre Mutter nach und zog die Nase kraus, als hätte sie etwas Ekliges gerochen. „Ich hab eben ein verdächtiges Piepen im Garten gehört!“ Lynn lachte und wurde dann wieder Ernst: „Vieleicht sollten wir deinen Bruder rüberschicken. Ich meine damit er die Sache mit Mia bereinigen kann.“ Liz schmunzelte. Es stimmte was man über Mütter sagte. Sie wussten immer und überalles Bescheid und taten nur so, als gäbe es gar nichts zu wissen. „Mmmhhmm, du weißt sonst bin ich immer für eine Verschwörung zu haben, aber diesmal sollte Nic mal selbst was in die Wege leiten müssen. Dieser riesen Hornochse!“  
    Lynn sah aus, als wollte sie etwas erwidern, doch sie entschied sich dafür wortlos ein paar Vorratsdosen hervorzukramen.
     
     
     
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    Es war mittlerweile Freitagnachmittag und Mia hatte eine ihrer Ballettstunden mit ihren jüngsten Schützlingen hinter sich gebracht. In dem großen Raum, der auf zwei Seiten mit Spiegeln vertäfelt war und eine Seite eine komplette Fensterfront hatte, war definitiv zu klein, für eine zusätzliche Horde Frauen. Ein riesen Tumult war ausgebrochen, als die Stunde zu Ende war und alle Mütter hinein gestürzt waren, um ihren

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