Sandkasten-Groupie
rüber, während sie mit ihrer Strumpfhose kämpfte. Mia holte geräuschvoll Luft und sah Nic genervt an.
„ Ja… ähm… nein, scheinbar haben wir nichts vor, du Nervensäge!“, presste sie zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch. Nic hatte wenigstens den Anstand zerknirscht dreinzublicken. Sein unterdrücktes Grinsen machte das Bild von einem entschuldigenden Nic allerdings zunichte. „An was hast du gedacht?“, gab Mia sich geschlagen.
„ Das erzähl ich euch gleich!“, raunte er ihr zu, berührte eine von Mias Locken, die sich aus der Frisur gelöst hatten und verursachte eine Gänsehaut bei ihr. Sanft schob er sie hinter Mias Ohr und sie blickte ihn völlig verdattert an. Doch dieser Moment wurde von den Mädchen zunichte gemacht, die sich um Mia scharrten. „Emilia…“ Nic bedeutete ihr, dass er bei Haley wartete. Er ließ sich auf der kleinen Bank nieder und Haley nahm ihn direkt in Beschlag. Nic mochte Haley unheimlich gern. Sie hatte ein wirklich süßes, lebhaftes Wesen. Sie war ein hübsches Ding und in einigen Jahren würden sie alle Hände damit zu tun haben, den Verehrern Einhalt gebieten zu müssen. Haley kletterte auf seinen Schoß und plapperte munter drauf los. Sie erzählte ihm was sie heute gelernt hatten und wie Mia sie gelobt hatte. Nic beobachtete die kleine Kindertraube, die sich um Mia erbaut hatte und sich nun langsam lichtete. Jede Einzelne ihrer Schülerin wollte sich verabschieden und Mia hatte jede Geduld und genoss es geradezu. Sie mochte Kinder schon immer, das wusste Nic. Es war lange her, dass er Mia in Tanzkleidung sah und er fühlte sich in eine frühere Zeit zurück versetzt. Sie war damals beinahe mit dieser Bekleidung schlafen gegangen, weil sie nichts anderes tat, als zu tanzen. Eine Knieverletzung und die Arbeit für die Uni war es nun zu verdanken, dass sie es seltener und nur zu ihrem eigenen Vergnügen tat. Sie sah bezaubernd darin aus. Ihre widerspenstigen Haare waren zu einem Dutt zusammengesteckt worden und nur einzelne Strähnen fanden den Weg in die Freiheit. Die lange enge Leggins betonte ihre schlanken und dennoch wohlgeformten Beine. Der kurze Rock, reichte nicht einmal bis zu ihren Knien und Nic musste hart schlucken, als sie sich zu ihm umdrehte. Ihre Rückansicht war ebenso wenig zu verachten, wie die Vorderseite. Er strafte sich bei diesem Gedanken, konnte jedoch nicht fortschauen. Wie sie lachend mit ihren Schülerinnen herumalberte und die Kleinen regelrecht um die Aufmerksamkeit ihrer Tanzlehrerin buhlten. Ein Seufzen von Haley rief ihm ins Gedächtnis, dass er ihr hätte zuhören sollen.
„ Oh bitte entschuldige Hal, ich war abgelenkt.“, sagte er und sie sah ihn tadelnd an.
„ Du hast Mia angeguckt…“
„ Mmmmhhmmm…“, brummte er und hätte sich selbst in den Hintern beißen können.
„ Magst du sie?“
„ Natürlich!“, sagte er schnell und hoffte, dass sie das Thema schnell wieder fallen lassen würde.
„ Diese ganzen Mädchen mögen sie auch und das nervt mich… sie ist schließlich meine Cousine!“, murmelte sie und lehnte sich gegen seine Brust. Nic lachte.
„ Ja, das ist sie! Da hast du Recht! Aber hier kann sie sich ja nicht nur um dich kümmern, Süße!“
„ Ich weiß. Lizzy sagt, dass Mia dich gern hat!“ Nic war über den Sprung ihres Gesprächs irritiert, wurde jedoch nachdenklich.
„ Was hat Lizzy denn noch gesagt?“, horchte er nach. Er wusste, es war nicht ganz die feine englische Art eine Fünfjährige auszuhorchen, doch seine Neugierde war geweckt worden.
„ Mia ist immer so schlecht gelaunt, wenn du fort bist! Ich glaube, du musst öfter nach Hause kommen!“ Nic lächelte und wollte gerade weiter bohren, als er eine Frau auf sich zukommen sah.
„ Mr. Donahue?“, fragte sie und lächelte zurückhaltend. Er sah auf und erblickte eine Frau vor sich. Sie hatte rotes Haar, eine schlanke, hohe Gestalt und ein hübsches Gesicht. Das typische Abbild einer Irin.
„ Entschuldigen Sie die Störung! Aber… nun ja, ich bin ein Fan von Ihnen und wollte sie um ein Autogramm bitten.“ Mit einem Schlag war er in die Realität geschubst worden und setzte sein Showbusiness Lächeln auf.
„ Aber gern!“, sagte er schlicht und fragte nach ihrem Namen.
Er nahm Stift und ein Stück Papier entgegen –es war ein Stück eines Einkaufszettels- und schrieb ‚Für Amanda’ über seine eigene Unterschrift. Als er erneut aufblickte, sah er in ein paar weitere
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