Sandkasten-Groupie
konnte wie vorhin, schlug sie die Augen nieder und wich einen Schritt zurück.
„ Schon immer!“, wisperte sie und wollte etwas zurückweichen. Mia wusste, dass sie ihm eine Erklärung schuldig war und sie verstand auch, dass er sich betrogen fühlte. Auch wenn es nicht Mias Absicht gewesen war, so hatte sie zugelassen, dass er sich in sie verliebte. Er tat ihr leid, und doch brauchte es keine derartige Szene zu sein vor all diesen Leuten und auf Lizzys Geburtstagsfeier. Das war auch nicht der stets beherrschte Chris, den sie zu kennen geglaubt hatte. „Nicht vor all diesen Leuten, Chris!“, wollte Mia ihn überzeugen.
„ Was wolltest du dann von mir? Weswegen hab ich mich dann die letzten Wochen zum Affen gemacht?“
„ Du bist betrunken! Lass mich bitte los!“, sagte sie flehend und wollte sich ihm entziehen.
Er drängte sich näher an sie und aus den Augenwinkeln sah Mia, wie jemand pfeilschnell dazwischen schoss. Mia wurde zur Seite gestoßen und von Josslin aufgefangen.
Es geschah alles in Sekundenschnelle und ein Knäul aus Beinen und Armen war alles, was Mia zu sehen glaubte. Ein Faustschlag traf Chris ins Gesicht und er ging taumelnd zu Boden. Nic stand breitbeinig und wutentbrannt über ihm.
„ Fass sie nicht noch mal an!“, brüllte er und sah mit Genugtuung wie Chris am Boden lag. Mia drehte sich nun um und sah ungläubig zwischen ihnen hin und her. Als Chris sich wieder gefangen hatte, raffte er sich auf und taumelte auf Nic zu.
„ Nic!“, schrie Mia voller Entsetzen und wollte schon dazwischen gehen, als Liam seinem Freund zur Hilfe eilte. Erstaunlicher Weise behielt scheinbar heute mal Liam den klaren Kopf und warf Chris nur erneut zu Boden. Er hielt Nic davon ab, sich nochmal auf ihn zu stürzen und sagte: „Es reicht Nic. Er hat genug.“ Nic sah das offenbar anders und sah so wütend aus, wie Mia ihn selten gesehen hatte. Mia sah ihrem Freund ins Gesicht, sah die aufgeplatzte Braue, aus der Blut tropfte. Doch Chris hatte es wesentlich heftiger erwischt. Mia lief auf Nic zu und blickte besorgt zu ihm auf. All seine Wut war plötzlich wie weggeblasen, als Mias Hände sanft sein Gesicht berührten. Er umfing ihre Wange und hauchte: „Geht’s dir gut?“ Mia nickte und schüttelte dann entschlossen mit dem Kopf, was Nic zum Lachen brachte.
„ Das fragst du mich? Im Ernst jetzt? Bist du verrückt geworden?“, fragte sie an Nic gewandt. Dieser antwortete nicht, sondern sah nur auf sie herab.
Nathan schob sich aus der Menge vorbei und half seinem blutenden Freund auf die Beine. Wortlos wandte Chris sich ab und ging gestützt von Nathan davon. Er blickte nicht zurück, als habe er genug gesehen. Doch niemand scherte sich wirklich um ihn. Doch an Mia zwickten Schuldgefühle, weil sie ihn dazu gebracht hatte sich Hoffnungen zu machen.
„ Gut, Leute! Die Show ist vorbei! Nic gibt später sicherlich Autogramme für seinen Boxkampf!“, rief Liam und der Stolz schwang deutlich in seiner Stimme mit.
„ Das muss versorgt werden!“, sagte Lizzy und blickte vorwurfsvoll zu ihrem Bruder auf. „Du Rüpel!“ Allerdings grinste sie nun.
„ Es stimmt also, was man über euch Rockstars sagt…“, murmelte Josslin und tätschelte Nics Schulter. „Ihr seid richtige Raufbolde.“
„ Na hör mal, er hat regelrecht darum gebettelt…“, lachte Nic, ganz selbstzufrieden. „So behandelt ein Gentleman eine Lady nicht.“
„ Ach und was bist du? Ein Gentleman?“ Lizzy schnaubte und blickte hinter Nate und Chris her. Scheinbar hatten sie beide in die Flucht geschlagen. Na ja, wenn das Glück ihre Freundin und ihres Bruders damit näher rückte, war es das allemal wert.
„ Was ist denn passiert?“, fragte Lizzy Mia interessiert.
„ Ich hatte mich getäuscht… er wirkte so gefasst, als ich ihm letzte Woche gesagt hab, dass ich ihn nicht mehr treffen wolle…“ „Du hast was?“ Lizzys Augen wurden Tellergroß. „Wieso weiß ich davon nichts?“, schmollte sie. „Naja, als er am Mittwoch bei Jeff aufgetaucht ist… naja, ist ja auch egal!“, beeilte sich Mia das Thema zu beenden, als ihr bewusst wurde, dass alle zuhörten. Doch plötzlich tauchte Lynn, dicht gefolgt von Mias Familie vor ihnen auf.
„ Ach du lieber Gott, was hast du nur angestellt, mein Junge?“, rief Lynnette, die sofort ein riesen Aufhebens um ihren Sohn veranstaltete.
„ Mom, alles ok!“, winkte Nic ab und wehrte sich leicht. Lynnette ließ sich nicht so
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