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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Aus den offenen Fenstern der Ziegelsteinhäuser drang der Duft von Bratenfleisch, Wirsing- und anderem Gemüse. Die Schulkinder der unteren Grundschulklassen tobten lärmend mit ihren gelben Schultaschen heimwärts.
    Harting hatte nur eine Hauptstraße. Ihre beiden Häuserreihen wurden in unregelmäßigen Abständen von bebauten Nebengassen unterbrochen, die in den Feldwegen rings um den Ort endeten.
    Florian Seibold suchte eine dieser Nebengassen. Er entdeckte sie schließlich nahe dem Ortsausgang. „Backhausgasse“ stand auf einem verbeulten Straßenschild, das an einem Eckhaus angebracht war. Das Gemeindebackhaus, in dem die Frauen die großen Familienbrote backten, hatte wohl früher einmal hier gestanden. Jetzt war die Straße mit eingeschossigen Reihenhäusern aus Sandstein besiedelt.
    Die Reihenhäuser sahen ungepflegt aus und klebten schiefwinkelig aneinander. An den meisten Vorderfronten war der Putz abgebröckelt. Die Fensterläden brauchten dringend einen neuen Farbanstrich. Die Bauweise deutete darauf hin, daß die Häuser in den ersten Nachkriegsjahren entstanden waren, als die Wohnungen knapp und viele Bauherren mit Hilfe ihrer Familienangehörigen ihre Häuser in Eigenleistung erstellten.
    Markus Siebert wohnte im Haus Nr. 44.
    Florian Seibold fing im Haus Nr. 7 mit dem Anbieten seiner Karten an. Probeweise. Um eine Vorstellung von den Bewohnern der Straße zu erhalten; um sein Verkaufstalent zu testen, und um sich warm zu machen für sein letztes, wichtigstes Gespräch.
    Im ersten Haus öffnete niemand auf sein Klingeln, obwohl Florian Seibold jemand hinter der dünnen, durchsichtigen Gardine sich hatte bewegen sehen.
    Im zweiten Haus fing ein Hund auf sein Klingeln hin an zu bellen. Das regte Susi auf, die auf den vermeintlichen Angreifer loszugehen versuchte und bellend gegen die verschlossene Tür ansprang. Florian Seibold, der kein Aufsehen erregen mochte, fand es ratsam, mit Susi auf dem Arm die nächsten fünf Häuser zu überspringen.
    Im Haus Nr. 15 öffnete eine mürrisch aussehende Frau die Tür. „Guten Tag, Frau Mahlein“, grüßte Florian Seibold mit einer artigen Verbeugung. Der Name stand auf dem Klingelschild. „Haben Sie Mitleid mit einem alten Mann und seinem kleinen Hund. Ich habe sehr schöne Karten...“ Weiter brauchte er nicht zu sprechen. Die Frau schlug wortlos die Tür zu.
    Sechs weitere Versuche endeten ebenso enttäuschend.
    Schließlich stand er vor einer älteren, freundlichen Frau, die sich sofort mit Susi anzufreunden versuchte. Sie bat Florian Seibold in ihre Küche und holte für Susi einen Keks aus dem Schrank. An den Karten zeigte sie sich allerdings nicht interessiert. Sie sei so allein, klagte sie, und fragte, was er für den Hund haben wollte. Sie hätte sehr schöne, fast neuwertige Anzüge von ihrem verstorbenen Mann, die Susis Herrchen sicher passen würden.
    Florian Seibold nahm Susi wieder auf den Arm und schlurfte eilig davon.
    Draußen besann er sich jedoch, kehrte noch einmal um und klingelte erneut bei der einsamen Witwe. „Ich weiß da ‚ne alte Frau. Die ist immer sehr nett zu mir. Wirklich, ‚ne freundliche Dame mit ‚nem Herz für Tiere und Menschen. Die hat Hunde zu verschenken. Fahren Sie da mal hin“, sagte er im breiten Tippelbruderjargon und gab der Frau die Adresse von der Katzen-Marie.
    „Das ist aber nett von Ihnen“, sagte die Frau und ging zum Küchenschrank. „Da will ich Ihnen aber doch eine Karte abkaufen.“
    „Ne, ne, lassen Sie mal!“ wehrte Florian Seibold ab.
    „Ich hab ja eigentlich auch niemand, dem ich sie schreiben könnte“, sagte die Frau. Sie griff trotzdem in ein Wasserglas, in dem sich ein Geldschein und mehrere Münzen befanden, und holte zwei Groschen heraus. „Hier, lieber Mann! Für ein Schnäpschen reicht‚s ja wohl noch nicht ganz, aber vielleicht legt jemand noch was dazu.“ Sie blinzelte ihm verschwörerisch zu.
    Florian Seibold wurde rot vor Scham. Doch er nahm das Geld, um die Frau nicht zu kränken und auch, um kein Mißtrauen zu erregen. „Ach, ‚s Geschäft geht schlecht. Nicht alle Leute sind so mitfühlend wie Sie. Vor allem in dieser Straße weist man mir überall die Tür. Was sind das bloß für Menschen!“ klagte er und tastete sich damit vorsichtig an sein eigentliches Anliegen heran.
    „Tja, wissen Sie, die Leute hier...“ Der Deckel eines auf dem Elektroherd stehenden Kochtopfes wurde vom Kochdunst hochgedrückt und fing an zu klappern. Die Frau hob den Topf auf eine

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