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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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würdevoll.
    Der kleine Dicke lachte ungehörig auf und blickte zu der betreffenden Körperregion. „Wozu das denn? Ich kann ja ganz deutlich sehen, dass Sie gar keine haben.“
    „Sie sind gebunden.“ Beth war das Ganze sehr peinlich.
    „Gewiss, gewiss“, knurrte er. „Dann können Sie sie ihr auch dort in der Ecke zeigen.“
    Als Beth zögerte, spöttelte er aufs Neue. „Was? Haben Sie sich’s anders überlegt, weil Sie sie jetzt nicht mehr zwingen können, das zu sagen, was Sie wollen?“
    Jetzt verlor Tomas die Fassung. Er packte den Mann vorn an dessen Hemd und bereitete sich darauf vor, ihn zu schlagen. Der Dicke zuckte nur lächelnd die Schultern.
    „Sie können mich gern verprügeln, doch dann werden Sie hier niemanden finden, der Ihre Freunde traut.“
    „Tom“, flüsterte Beth mit angestrengt klingender Stimme, „würdest du bitte Mrs. Hartshair deinen Kutschermantel geben? Den mafe sie hochhalten, und dahinter kann ich mich dann …“
    Widerstrebend ließ Tom den Schmied los, streifte seinen weiten Mantel ab und übergab ihn Mrs. Hartshair. Diese folgte Beth in die Ecke, auf die der Schmied gedeutet hatte, und hielt den Kutschermantel für Beth hoch. Die zweite Frau folgte den beiden und wartete geduldig, während Beth ihre Jacke, die Weste sowie das Oberhemd ablegte. Die Augen der Frau funkelten interessiert, als sie die Brustbinde sah, mit der Beth’ Oberkörper umwickelt war, schwieg jedoch, bis Beth den Stoff ganz abgewickelt und ihre Brüste befreit hatte.
    „Du liebe Güte!“ hauchte sie dann verblüfft.
    „Was hast du?“ wollte der Schmied wissen und machte einen Schritt vorwärts, blieb indes auf der Stelle stehen, als Tomas ihm mordlüstern den Weg vertrat.
    „Sie hat tatsächlich Brüste!“ verkündete die Frau. „Prachtvolle, riesige Brüste!“
    Radcliffe hörte Beth aufstöhnen, und sein Mitgefühl für sie beeinträchtigte seine Geduld.
    „Wirst du uns jetzt trauen?“ fragte er den Schmied.
    Der Mann zögerte noch immer. „Möglicherweise sollte ich mich lieber einmal selbst davon überzeugen, dass …“
    Weiter kam er nicht, denn da hatte er bereits Toms Hand an der Kehle.
    „Ich denke, ihr Wort ist genug“, krächzte er, und seine Augen quollen hervor. „Ich werde die beiden trauen.“
    Tom ließ den Schmied erst los, nachdem Beth wieder ordentlich bekleidet war und die drei Frauen aus der Ecke zurückkamen. Dann drückte er noch einmal ein wenig zu. „Also jetzt los!“
    „Lady Charlie? Lady Charlie!“
    Charlie öffnete die Augen und fuhr sofort hoch. Davon wurde ihr schwindelig, auch weil sie Bessies Stimme die Angst angehört hatte. „Was ist denn?“ Charlie merkte kaum, dass sie selbst nur leise krächzte. Sie blickte in Bessies Gesicht. „Was hast du?“
    „Irgendetwas geht hier vor. Eine andere Kutsche ist eingetroffen, und …“ Ihre Stimme erstarb, als sich der Wagenschlag öffnete.
    Im einen Moment war sie noch da, und im nächsten war sie schon verschwunden. Das ging so rasch, dass Charlie kaum die Hände sah, welche das Mädchen aus der Kutsche rissen.
    „Bessie!“ schrie sie und wollte vorwärts kriechen, sank jedoch schwach gegen die Kutschentür, die man ihr vor der Nase zugeschlagen hatte. Charlie spähte aus dem Wagenfenster und sah, wie das junge Mädchen zu einer anderen Droschke gezerrt wurde. Es dauerte einen Moment, bis sie das Wappen auf deren einer Seite erkannte.
    „Seguin!“ keuchte sie entsetzt. „Nein! Das ist nicht Beth! Sie ist es nicht!“ Charlie musste fürchterlich husten, weil der Schrei buchstäblich in ihrem ausgetrockneten Hals stecken blieb. Nachdem sie sich von dem Hustenanfall erholt hatte, war die Kutsche bereits fort und Bessie mit ihr.
    Leise schimpfend beobachtete Charlie die Männer, welche zu ihrem Wagen zurückkehrten und zu dessen dem Gasthof zugekehrter Seite gingen. Sie rutschte auf der Sitzbank entlang, spähte hinaus und sah, dass sich die Schurken wieder ans Würfeln machten.
    Als die Männer nach einigen Minuten noch immer nicht auf die Kutsche geschaut hatten, meinte Charlie, man halte sie wahrscheinlich für viel zu schwach, um Schwierigkeiten machen zu können, womit sie vor wenigen Minuten auch Recht gehabt hätten. Doch das war vor Bessies Entführung gewesen.
    Nachdem ihr jetzt klar war, dass sie das Mädchen in ihre eigenen Schwierigkeiten hineingezogen hatte, war Charlie wild entschlossen, Bessie zu befreien. Entschlossenheit konnte auch dem schwächsten Körper ungeahnte Kräfte

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