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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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beiden Herren erneut verwirrt dreinblickten, was ihr zeigte, dass sie die Sache mit dem Rollentausch noch immer nicht ganz begriffen hatten.
    „Nach der Trauung werde ich weiterhin so tun, als sei ich Charlie“, führte sie geduldig aus, „und wenn wir dann Onkel Henry gegenübertreten und behaupten, Charlie sei ich, Beth, dann wird es gehen.“
    „Ah, jetzt verstehe ich!“ rief Tomas aus. „Wir erzählen ihnen, Charlie sei du, und da du und ich bereits vor vier Tagen getraut wurden, kann man sie nicht mehr zwingen, Carland zu heiraten. Und da die von dir gespielte Charlie eben erst Radcliffe geehelicht hat, kann man dich ebenfalls nicht zwingen, Carland zu ehelichen. Auf diese Weise seid ihr beide in Sicherheit.“
    „Ganz genau!“ Beth lächelte ihren Gemahl strahlend an.
    Obwohl sich in seinem Kopf alles drehte, schöpfte Radcliffe neue Hoffnung. „Wird Charlie dich denn spielen können?“
    Beth nickte energisch. „Sie und ich haben dergleichen schon sehr oft gemacht, und sie wird sofort erkennen, was hier abläuft.“
    „Soll ich uns dann zum Priester fahren, Mylord?“ erkundigte sich Stokes.
    „Nun ja, das*ist nicht wirklich ein Priester. Oder möglicherweise ja doch. Ich bin mir da nicht ganz sicher“, gab Beth zu, während Tomas sanft ihre Hand streichelte. „Bringen Sie uns zu dem Dorfschmied, Stokes. In dieser Gegend führt er die Trauungen durch.“
    Radcliffe nahm das gleichmütig hin. Er hatte innerhalb kürzester Zeit bereits so viele Schocks überstanden, dass er langsam glaubte, immun dagegen zu sein …
    Bis er diesen Schmied vor sich sah. Das war ein wohlbeleibter kleiner Mann unbestimmten Alters in einem dunkelblauen Hemd mit einer großen, umgebundenen Lederschürze, und er beäugte die Ankömmlinge erst eine Weile, bis er begriffen hatte, dass er Radcliffe und Beth, die natürlich noch immer als Charlie verkleidet war, trauen sollte.
    „Oh nein!“ protestierte er. „Ich werde Sie nicht mit einem Knaben trauen. Das wäre eine Sünde gegen Gott und die Schöpfung. Die Trauung ist ein geheiligter Ritus zwischen einem Mann und einer Frau, und nicht etwas, das jemand wie Sie verspotten darf.“
    Radcliffe errötete vor Verlegenheit, als er merkte, was der Mann dachte. Tom dagegen bemühte sich ungemein, nicht etwa zu lachen. Stokes wirkte etwas verdattert. Er wusste nicht, was er in dieser Situation machen sollte. Und Mrs. Hartshair war damit beschäftigt, ihren Sohn in den Armen zu wiegen und zu trösten, weil er beim Heruntersteigen von der Droschke gestolpert war und sich das Knie aufgeschlagen hatte. Somit blieb es Beth überlassen, die Sache klarzustellen.
    „Ich bin eine Frau, Sir“, erklärte sie und riss sich mit großem Schwung die Perücke vom Kopf, was jedoch den Mann nicht im Geringsten beeindruckte.
    „Na und? Soll mich etwa fettiges Haar davon überzeugen, dass Sie ein Mädchen sind?“
    Beth schob sich die Hände ans Haar. Seit der Nacht, die sie und Tom auf dem Rückweg von Gretna Green nach London in einem Gasthof verbringen wollten, hatte sie keine Gelegenheit zum Baden gehabt. Das war das Erste gewesen, das sie nach Ankunft in diesem Gasthof getan hatte, und erst danach wollte sie sich zum Abendessen zu Tom gesellen.
    Gottlob, dachte sie jetzt, denn da hatte sie ihren Onkel gesehen, und weil dieser sie glücklicherweise nicht entdeckt hatte, war sie rasch wieder nach oben gegangen und hatte mit einem Mädchen einen Zettel zu Tom hinuntergeschickt, in dem sie ihm die Lage erklärte. Intelligenz war etwas, das sie an ihm so liebte, und die hatte er benutzt, um Onkel Henrys Gespräch mit Carland zu belauschen, bevor er Beth danach in ihrem Zimmer berichtete, was ihm zu Ohren gekommen war. Daraufhin gaben sie ihr Vorhaben sofort auf, die Nacht in diesem Gasthof zu verbringen, weil sie Charlie warnen wollten. Und seitdem hatte Beth eben keine Gelegenheit mehr zum Baden gehabt.
    Seufzend stülpte sie sich die Perücke wieder auf den Kopf und blickte auf die Frau, die ihnen geöffnet hatte und möglicherweise die Ehefrau des Schmieds war. „Gibt es hier einen Raum, in dem wir uns unter vier Augen unterhalten können?“
    Als die Frau zu zögern schien, machte der Schmied ein finsteres Gesicht. „Was wollen Sie denn von ihr?“
    „Ich werde ihr beweisen, dass ich eine Frau bin“, antwortete Beth geduldig.
    „Und wie wollen Sie das bitte schön anstellen?“
    Beth wurde rot, hob jedoch trotzig das Kinn. „Indem ich ihr meine Brüste zeige“, erklärte sie

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