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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe
Autoren: Lynsay Sands
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Fragen.
    Er ließ den Blick über ihre vollen Brüste mit den stolz aufgerichteten Spitzen, über ihren leicht gerundeten Leib, die geschwungenen Hüften, die wohlgeformten Beine und dann wieder zurück zu ihrem Gesicht gleiten.
    „Meine schöne, kühne, bezaubernde Charlie“, wiederholte er seine Gedanken jetzt laut. Was sie tat, die Art, wie sie dastand, und ihre stolze Haltung schienen ihre Persönlichkeit auszumachen: kühn und leidenschaftlich. Ich bin der glücklichste aller Männer, dachte Radcliffe und streckte ihr eine Hand entgegen. „Komm her.“
    Als sie erstarrte und dann zögerte, dachte er, dies sei der Kampf der Willensstärke, der ja kommen musste, denn Charlie war nicht die Frau, die sich etwas befehlen ließ. Statt jedoch stehen zu bleiben und zu verlangen, dass er zu ihr käme, machte sie ein paar Schritte vorwärts, womit sie die Hälfte des Abstands zwischen ihnen beiden verringerte. Erst dann blieb sie stehen und blickte ihm herausfordernd entgegen.
    Was sie damit ausdrückte, war völlig klar: Sie wollte ihm auf halbem Wege entgegenkommen, jedoch nicht weiter. Carland hätte sie wegen ihres Trotzes auf der Stelle verprügelt. Radcliffe indes lächelte nur und überwand die Entfernung zwischen ihnen mit zwei kurzen Schritten.
    Sollen doch andere Männer für Gehorsam Kriege führen, entschied er und legte die Arme um ihren warmen, weichen Körper, ich habe ja meine Charlie! Und das war sein letzter klarer Gedanke, bevor seine Gemahlin ihm die Arme um den Nacken legte.

19. KAPITEL
     
    Seufzend drehte Charlie den Ring an ihrem Finger – ihren Ehering. Radcliffe hatte ihn ihr in dem Gasthof geschenkt, in dem sie übernachteten, nachdem sie Gretna Green hinter sich gelassen hatten. Das war vor zwei Wochen gewesen, und seit zwei Wochen führte sie nun schon das Leben einer angeblich verheirateten Frau.
    Sie hielt es jedenfalls für „angeblich“, weil sie nicht wusste, ob ihre Trauung überhaupt rechtmäßig gewesen war, denn sie hatte ihr ja weder beigewohnt noch das Register gegengezeichnet. Trotzdem fühlte sie sich wie eine Ehefrau, und zwar genauso elend, wie sie es erwartet hatte.
    Nicht, dass Radcliffe sie etwa schlecht behandelte. Er behandelte sie nur so, wie wahrscheinlich die meisten Londoner Ehemänner ihre Frauen behandelten. Er war freundlich und sanft, sogar Zuvorkommend. Leider jedoch redete er nicht mehr mit ihr, jedenfalls nicht so, wie er es getan hatte, als er sie noch für Charles hielt.
    Damals hatten sie herrlich miteinander diskutiert und debattiert. Er hatte mit ihr über die verschiedenen Anlagemöglichkeiten gesprochen und sich ihre Ansichten angehört, als besäßen sie absolute Gültigkeit. Jetzt dagegen neigte er zu einer eher herablassenden und nachsichtigen Haltung ihr gegenüber, einerlei, was sie sagte. Und über Geschäftliches redete er überhaupt nicht.
    Das hielt Charlie nicht aus. Falls er sie noch ein einziges Mal mit seinem „Was-bist-du-doch-für-ein-reizendes-Dingelchen-Lächeln“ bedachte, würde sie ihm etwas Hartes an den Kopf werfen!
    Nur im Bett betrachtete er sie als gleichberechtigt. Leider nur fiel es Radcliffe schwer, sich im Bett auf finanzielle Angelegenheiten zu konzentrieren. Dort ließ er sich immer von ihren weniger intellektuellen Fähigkeiten ablenken und lenkte sie dann seinerseits ebenfalls vom Thema ab.
    „Mylady?“
    Charlie drehte sich um und sah Stokes im Türrahmen des Salons stehen. „Ja?“
    „Lady Seguin, Countess of Chiltingham, ist hier, um Sie zu sprechen.“
    Charlie, die sich freute, aus ihren düsteren Gedanken gerissen zu werden, stand sofort auf und eilte an dem Butler vorbei in die Eingangshalle.
    „Bessie!“ grüßte sie herzlich, doch dann verschwand ihr Lächeln, als sie die Tränen in den Augen der jungen Frau sah. Sie lief zu ihr und umschloss die kalten, abgearbeiteten Finger. „Aber, aber, meine Liebe! Was hast du denn?“
    „Ach, ich halte das einfach nicht aus“, schluchzte die ehemalige Zofe. „Diese ganzen schauerlichen, grausamen Aasgeier, die ständig auf mir herumhacken! Sie tuscheln hinter meinem Rücken, und vor meiner Nase auch. Sie nennen mich eine Landpomeranze und …“
    Bessies Stimme brach, und Charlie umarmte das Mädchen fest, während sie die gesamte Londoner Gesellschaft für deren Verhalten verfluchte.
    Elizabeth hatte bereits auf der Rückreise Befürchtungen geäußert und Angst davor gehabt, dass ein Skandal losbrechen könnte, sobald sich die Eskapaden der Schwestern in
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