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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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funkelten wie Juwelen auf rosa Samt neben dem Geheimnis des dunklen Haars, welches feucht und glatt zwischen ihren Schultern über ihren Rücken fiel. Er verfolgte das Haar bis hinab zu den köstlichen Kurven ihres Pos, sah die kleinen Rinnsale aus dem nassen Schopf hinablaufen und in das Badewasser zurückfließen.
    Es juckte ihm in den Fingern, diesen Weg ebenfalls zu nehmen, doch als ihm bewusst wurde, wohin seine Gedanken führten, nahm er sich rasch zusammen und drehte sich zum Flur um. Er murmelte irgendeine Entschuldigung, zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich an die Wand daneben. Dass er zitterte, erstaunte ihn selbst.
    Charlie schaute ihre Schwester erleichtert an. Beth stand erstarrt neben dem Bett. Rasch stieg Charlie aus der Wanne, wickelte sich in das Leinentuch ein und lief zu ihrer Schwester. „Schnell, hilf mir beim Ankleiden!“ befahl sie und gab Beth einen kleinen Stoß, um sie aus ihrer Erstarrung zu wecken.
    „Ankleiden? Er sah dich doch …“
    „Nein. Er sah dich!“
    Beth machte ein ratloses Gesicht, während Charlie das feuchte Leinentuch zur Seite warf, die Beinlinge vom Bett riss und sie sich überstreifte. „Nein, ich glaube nicht, dass er mich gesehen hat. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, dich zu betrachten.“
    „Dich hat er gesehen!“ berichtigte Charlie grimmig, zog sich die Kniehose an und nahm die Brustbinde auf, um diese wieder um ihren Oberkörper zu winden. Da ihre Schwester noch immer so verwirrt aussah, erklärte sie ungehalten: „Er wird denken, er habe dich in der Badewanne gesehen, Beth!“
    Ihre Schwester errötete vor Verlegenheit und wollte Charlie bei dej Brustbinde zur Hand gehen. „Nur, wie sollen wir erklären, was ich in deiner Badewanne zu suchen hatte?“
    Charlie band sich das Haar im Nacken zusammen, fing das Ende des langen Pferdeschwanzes ein, steckte es hinten in ihre Kniehose, zog sich ihr Hemd an und knöpfte es rasch zu. Unterdessen hatte sie sich auch die Antwort überlegt.
    „Wir haben eben unsere Zimmer getauscht“, erklärte sie, schnappte sich die Perücke und stülpte sie sich auf das nasse Haar, ehe sie sich das Jackett nahm und zur Verbindungstür der beiden Schlafzimmer lief. „Dies ist jetzt dein Raum!“
    Beth wollte noch etwas äußern, doch die Verbindungstür schloss sich bereits hinter ihrer Schwester. *
    Radcliffe benötigte einige Minuten, um sich so weit zu beruhigen, dass er sich wieder in der Lage sah, jemandem gegenüberzutreten. Dass er so durcheinander war, lag nicht daran, dass er Beth nackt gesehen hatte, sondern an seiner eigenen Reaktion darauf.
    Während der letzten drei Tage, seit er Charles und dessen Schwester begegnet war, hatte Radcliffe nur onkelhafte Gefühle für das Mädchen gehegt. Seine Empfindungen für den Burschen waren dagegen etwas ganz anderes gewesen. Sein Körper hatte auf die Nähe des schlafenden Knaben reagiert. Das beunruhigte ihn, und später hatte er natürlich begonnen, jede kleinste Reaktion auf den Jungen zu analysieren.
    Jetzt glaubte er, seine eigenen Befürchtungen seien das Problem gewesen, denn Beth in ihrer Nacktheit zu sehen hatte nichts als reine Begierde in ihm bewirkt. Radcliffe war mehr als erleichtert, er war geradezu froh.
    Also hegte er keinen Hang zu den eher ungewöhnlichen Neigungen einiger Edelleute, die, gelangweilt von ihrem Leben mit der endlosen Folge von Wein, Weib und Gesang, nach neuen Wegen der Erregung suchten. Zwar hatte er stets die Ansicht vertreten, was jemand hinter geschlossenen Türen tue, sei seine eigene Angelegenheit, doch er hatte niemals eine Andeutung solcher Gefühle bei sich selbst gespürt. Und jetzt wusste er genau, dass mit ihm alles in Ordnung war.
    Radcliffe lächelte gequält über seine eigene Torheit. Er richtete sich an der Wand auf und zupfte seine Manschetten zurecht. So lange hatte er es sich versagt, Zuneigung zu jemandem zu empfinden, dass er seine Hingezogenheit zu dem Jungen für etwas ganz anderes gehalten hatte. Wirklich sehr peinlich. Er war nur dankbar, dass er als Einziger etwas davon gemerkt hatte.
    Kopfschüttelnd ging er auf dem Korridor weiter bis zur nächsten Tür. Er wollte schon nach dem Türknauf greifen, besann sich jedoch und hob die Hand, um anzuklopfen. Bevor seine Fingerknöchel allerdings das Holz berührten, öffnete sich die Tür, hinter der ein leicht atemloser Charles stand und ihn verblüfft anschaute.
    „Radcliffe.“
    „Charles.“ Da er immer noch Erleichterung spürte, bedachte Radcliffe den

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