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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sterben“, bettelte Beth ins Kissen hinein. „Ich glaube, mein Kopf platzt.“
    „Was?“ Charlie fasste Beth am Arm und zog sie auf den Rücken herum. Bei ihrem Anblick zog sie die Brauen hoch. Beth war blass und hatte rot geränderte Augen. „Hast du gestern Abend zu viel getrunken?“
    „Jawohl. Und schrei nicht so.“
    Charlie hatte gar nicht geschrien, doch jetzt begriff sie: Während sie selbst anscheinend die Fähigkeit ihres Vaters geerbt hatte, übermäßig zu trinken, ohne dass sie am nächsten Tag etwas davon merkte, hatte Beth offenbar Onkel Henrys Probleme mit dem Kater übernommen.
    „Was hast du sonst noch getan?“ erkundigte sie sich im Flüsterton.
    „Frag mich später noch einmal“, brummte Beth missmutig und zog sich das Kissen wieder über den Kopf.
    „Wie viel später?“ fragte Charlie und sah finster den Rücken ihrer Schwester an.
    „Heute Nachmittag. Ich verspreche, ich stehe zum Mittag auf, doch ich bin erst im Morgengrauen ins Bett gekommen. Lass mich jetzt schlafen.“
    Charlie überlegte einen Moment und zog dann das Kissen fort. „So lange kann ich nicht warten“, sagte sie bedauernd. „Ich muss heute Charles sein, erinnerst du dich? Ich muss wissen, was ich gestern getan habe, falls Radcliffe mich fragt oder falls mir auf dem Weg zu Mr. Silverpot Tomas begegnet.“
    Als der Name des Juweliers fiel, setzte sich Beth ergeben auf. „Den hatte ich erfolgreich vergessen“, gestand sie und wartete, bis Charlie für sie das Kissen ans Kopfbrett gestellt hatte. Dann lehnte sie sich müde dagegen. „Also frage mich, was du unbedingt wissen musst.“
    „Wie lange bist du noch bei den Hardings geblieben, nachdem wir gegangen waren?“
    „Wir verließen den Ball gleich nach euch und gingen in den KitKat-Club.“
    In den KitKat-Club? Charlie atmete tief durch. Es sah ganz so aus, als hätte Beth das Glück für sich gepachtet.
    „Wir tranken viel, und Tom erzählte mir, dass er sich sehr in dich verliebt habe.“
    „In mich?“ fragte Charlie verständnislos.
    „Nun ja, in Elizabeth“, stellte Beth richtig.
    „Ach Beth! Das ist ja wunderbar!“ rief Charlie und umarmte ihre Zwillingsschwester, zog sich dann jedoch wieder zurück, weil Beth keinerlei Begeisterung zeigte. „Ist es etwa nicht wunderbar?“
    „Ich weiß nicht recht. Ich liebe ihn zwar, nur …“, sie warf Charlie einen gequälten Blick zu, „… liebt er nun mich oder dich?“
    Charlie musste lachen und umarmte ihre Schwester aufs Neue. „Du Gänschen! Dich liebt er natürlich! Gestern Abend habe ich zum ersten Mal bei Tomas die Elizabeth gespielt. In der Kutsche nach London, im Theater und beim Picknick warst du Elizabeth. Und jeden Moment wart ihr beide tief in eure Unterhaltung versunken. Ich dagegen habe gestern Abend auf dem Ball keine zwei Worte mit dem Mann gewechselt. Du musst es einfach sein, die er liebt.“
    Beth’ Miene hellte sich beträchtlich auf, wenn auch nur für einen Augenblick. „Gestern Abend war er mächtig eifersüchtig auf Radcliffe, weißt du. Ich glaube, er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte, und da er nicht wusste, was es war, gab er Radcliffe die Schuld.“
    „Meinst du, er wusste, dass ich es war, und nicht du?“
    Beth nickte. „Er sagte, du seist nicht du selbst … ich meine, ich sei nicht …“
    „Ich weiß schon“, unterbrach Charlie sie, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nun, dann ist es ganz bestimmt die Liebe!“
    „Glaubst du?“ fragte sie hoffnungsvoll.
    Charlie zuckte die Schultern. „Mutter und Vater vermochten uns beide als Einzige auseinander zu halten. Niemand sonst konnte das. Weißt du noch, was Maman sagte, als wir sie einmal fragten, wieso sie und Vater immer wussten, wer von uns wer war?“
    „Ja. Sie meinte, das käme daher, weil sie uns immer mit den Augen der Liebe sähen, und die Augen der Liebe logen nie.“
    „Genau. Also muss Tomas ebenfalls mit den Augen der Liebe sehen.“
    Jetzt strahlte Beth. „Zum Glück hat Radcliffe sich gestern Abend so seltsam verhalten. Sonst hätte Tomas die Sache noch genauer untersucht. Weißt du eigentlich, weshalb sich Radcliffe so eigenartig verhielt?“
    Einen Moment wich Charlie dem Blick ihrer Schwester aus. „Ich glaube, er war eifersüchtig.“
    Beth sah sie verwirrt an. „Eifersüchtig? Wieso denn?“
    „Wegen der Art, wie Tomas um dich und mich herumscharwenzelte. Beth, ich glaube, er hat sich ebenfalls in dich verliebt.“
    Als Beth sie nur ratlos anblickte, wurde Charlie

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