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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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immerhin bereits in gewisser Weise erregt. Selbstverständlich war er nicht halb so aufregend wie Radcliffe, allerdings …
    Ärgerlich vertrieb sie das Bild des anderen Mannes aus ihrem Kopf. „Würden Sie mich einmal küssen?“
    Falls ihre Frage ihn schockierte, so jedenfalls nicht mehr als Charlie selbst. Die Worte waren ihr entschlüpft, noch bevor ihr bewusst wurde, was sie tat: Sie wollte sich selbst davon überzeugen, dass Radcliffe nicht der Einzige war, der ihr eine Reaktion zu entlocken vermochte, und dass andererseits die fehlende Reaktion auf Tomas nur daran lag, weil er doch Beth’ Liebhaber und mithin beinahe ihr Schwager war. Deshalb musste sie mindestens noch einen weiteren Mann küssen. Hoffentlich vermochte Norwich ihre Befürchtungen zu zerstreuen.
    Während er sie betrachtete, verging ein Moment des Schweigens, und plötzlich war Charlie ihre Forderung sehr peinlich. Sie räusperte sich. „Entschuldigung. Bitte vergessen Sie, dass ich …“
    Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als Norwich sie beim Arm fasste und an sich zog. Im nächsten Moment presste er die Lippen fest und bezwingend auf ihre. Sie hielt sich an seinen Schultern fest und öffnete den Mund zu einem kleinen überraschten Aufschrei, was er umgehend ausnutzte, um seine Zunge zwischen ihre Lippen zu drängen. Das tat er höchst meisterlich, und Charlie war erleichtert, als sie die ersten Anzeichen von Erregung in sich erwachen spürte.
    Diese Erleichterung war jedoch nur von kurzer Dauer; mehr als die Anfänge einer Erregung vermochte Norwich ihr nicht zu entlocken, und während die Umarmung andauerte, sank Charlies Herz. Sogar seine Liebkosungen halfen nicht! Sie waren durchaus angenehm, bewirkten jedoch nicht viel mehr, als ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Ein Feuer entflammten sie jedenfalls nicht.
    Das war höchst ärgerlich, doch Norwich schien davon nichts zu bemerken. Während ihre Reaktion eher gemäßigt blieb, erhitzte er sich immer mehr. Wie erregt er tatsächlich war, spürte sie sehr deutlich, als er seine Hüften fest an ihre presste.
    „Elizabeth!“
    Norwich ließ sie so unvermittelt los, dass Charlie ein paar Schritte rückwärts stolperte, ehe sie ihr Gleichgewicht wieder fand und resigniert dem anderen Mann gegenübertrat. Natürlich hatte sich Radcliffe wieder einmal einen höchst unpassenden Zeitpunkt für seinen Auftritt ausgesucht.
    Charlie beobachtete Radcliffe dabei, wie er zunehmend irritiert hin und her ging.
    Nachdem er auf dem Terrassenbalkon kurz ihren Namen gerufen hatte, war ein Augenblick des Schweigens eingetreten, in dem sie sich nur gegenseitig anstarrten, bis Radcliffe schließlich gemeint hatte, es sei jetzt an der Zeit zu gehen.
    Charlie schämte sich, abermals in den Armen eines Mannes ertappt worden zu sein, deshalb hatte sie sich schweigend in den Ballsaal zurückgezogen. Sofort war er ihr gefolgt, hatte sie energisch am Arm gefasst und sie aus dem Haus und in seine Kutsche gedrängt. Danach war während der ganzen Heimfahrt kein einziges Wort gefallen.
    Langsam hatte die Verachtung, die ihr entgegenschlug, Charlies Verlegenheit und ihr schlechtes Gewissen in Verärgerung verwandelt. Und dieser Ärger wuchs noch, als Radcliffe sie wortlos in sein Stadthaus und dort gleich in die Bibliothek führte. Seitdem er die Tür der Bibliothek zugeworfen hatte, ließ er Charlie vor seinem Schreibtisch stehen und ging gereizt vor ihr auf und ab.
    Das tat er nun schon eine ganze Weile, und Charlie verlor langsam die Geduld. Schließlich war er an allem mitschuldig. Hätte er sie nicht geküsst, würde sie nie erkannt haben, welch wichtiger Bestandteil einer Ehe das Küssen war. Sie hätte nie … Ihr Gedankengang riss ab, als Radcliffe unvermittelt stehen blieb und zu ihr herum wirbelte.
    „Ich weiß wirklich nicht, was in dich gefahren ist. Heute Abend habe ich dich zwei Mal dabei ertappt, wie du fremde Männer auf der Terrasse küsstest.“
    „Und einmal haben Sie selbst mich geküsst!“ gab sie zurück und errötete trotz ihres Zorns.
    „Das stimmt. Dachtest du, das hieße, dass du nun umherlaufen und alle anderen Männer ebenfalls küssen könntest?“
    „Das ja wohl kaum!“ Charlie kämpfte gegen ihr schlechtes Gewissen an. „Ich habe nicht einmal Tomas Mowbray geküsst, vielmehr küsste er mich. Das kam für mich völlig unerwartet, und falls es Sie glücklich macht – es hat mir nicht das geringste Vergnügen bereitet.“
    Radcliffe wurde aufmerksam, und sein Blick verfinsterte sich

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