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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und ließ dann ihre Lippen zu einer der kleinen, harten Brustwarzen streichen. Wie er es bei ihr getan hatte, reizte sie sie erst mit den Zähnen, bis Radcliffe zu ihrem Erstaunen plötzlich erstarrte und sie von sich schob. Als sie verblüfft und auch ein wenig gekränkt zu ihm aufschaute, sah sie den eindringlichen Ausdruck seiner Augen, dann hörte sie Beth’ aufgeregte Stimme.
    „Ch … Elizabeth! Beth!“ Die Schritte auf der Treppe wurden immer leiser, bis sie nicht mehr zu hören waren.
    Charlie sah, wie die Leidenschaft aus Radcliffes Augen verschwand und das Bedauern an ihre Stelle trat. Ihr Zorn regte sich.
    „Versuchen Sie gar nicht erst, sich für das soeben Vorgefallene zu entschuldigen!“ warnte sie ihn eiskalt. „Das war ebenso meine wie Ihre Schuld, und mir hat es zu viel Vergnügen bereitet, als dass es mir Leid täte.“
    Radcliffe sah sie überrascht an.
    Dies verschaffte Charlie eine Spur von Genugtuung. Sie zog sich das Mieder wieder hoch, glättete ihren Rock, hob das Kinn und rauschte aus dem Raum, ehe Radcliffe seine Stimme wieder fand.
    „Ach, da bist du!“ Beth eilte die Treppe herab und fasste Charlie aufgeregt beim Arm. „Das glaubst du ja nicht! Ich bin so glücklich! Tomas bat mich …“
    Als Beth unvermittelt verstummte, schaute Charlie über die Schulter und war nicht im Geringsten überrascht, Radcliffe an der Tür zur Bibliothek stehen zu sehen. Niemand, der ihn jetzt gesehen hätte, würde geglaubt haben, dass er sich eben noch einer Schamlosigkeit schuldig gemacht hatte – niemand außer mir, dachte Charlie und fuhr sich verlegen mit der Hand durchs Haar.
    „Tomas hat dich gebeten – was?“ wollte Radcliffe wissen, als Beth ihn nur stumm anstarrte.
    „Er … äh … mit ihm auf die Jagd zu gehen. Aufs Land. Für ein paar Tage.“ Sie strahlte geradezu vor Glückseligkeit, was, wie Charlie vermutete, nicht das Geringste mit der Jagd zu tun hatte. Doch immerhin war dies ein guter Einfall gewesen, und Charlie hätte das beinahe mit einem Lächeln quittiert.
    „Ich fürchte, das ist völlig ausgeschlossen“, erklärte Radcliffe nun.
    „Was?“ riefen Beth und Charlie gleichzeitig.
    „Es tut mir Leid. Du kannst nicht mitgehen.“ Das hörte sich keineswegs so an, als täte es ihm Leid. „Wie würde das denn aussehen?“
    „Wie würde was aussehen?“ fragte Beth argwöhnisch und warf einen Blick auf Charlie, die bei seinen Worten ebenfalls erschrocken war. Wusste Radcliffe es? Wusste er, dass sie beide Mädchen waren? Und falls ja, wie lange wusste er es schon?
    „Wie würde es aussehen, wenn du auf die Jagd gingest und deine Schwester hier allein mit mir und unbewacht zurückließest?“
    „Unbewacht?“ Charlie entspannte sich. Er wusste es nicht. „Radcliffe, alle Welt hält Sie für unseren Vetter. Ich benötige daheim keine Bewachung.“
    „Gegenwärtig mag uns jedermann für Verwandte halten, doch was geschieht, falls herauskommt, dass wir das gar nicht sind? Was dann? Man würde darüber reden, dass Charles irgendwann einmal diese Posse satt hatte, davonlief und dich hier unbewacht zurückließ. Außerdem macht es uns auch nicht über jeden Skandal erhaben, dass wir angeblich miteinander verwandt sind. Vetter und Kusinen heiraten schließlich sehr oft.“
    „Ich …“, begann Beth verzweifelt.
    „Schon gut“, flüsterte Charlie und schaute sie eindringlich an. „Komm. Du kannst mir alles über deine Nacht erzählen.“ Sie nahm ihre Zwillingsschwester beim Arm, drängte sie die Treppe hinauf, und Beth ließ sich von ihr in „Elizabeths“ Zimmer führen. Dort befreite sie sich allerdings aus Charlies Griff und blickte diese trotzig an.
    „Ich habe Tom alles erzählt. Alles über uns.“
    „Das überrascht mich nicht. Als er den Ball verließ, schien er sehr verärgert zu sein.“
    Beth verzog das Gesicht. „Wütend war er! Und außerdem ziemlich verwirrt. Er meinte, dich zu küssen sei so, als küsste er Clarissa. Das konnte er sich nicht erklären, doch er war nicht sehr glücklich, dich, ich meine, mich in Radcliffes Armen zu finden. Nun ja, also diejenige, von der er dachte, das sei ich.“
    Charlie nickte. „Also hast du ihm alles erzählt, und weiter?“
    Jetzt erstrahlte Beth wieder wie zuvor. „Und da bat er mich, ihn zu heiraten.“
    „Das dachte ich mir schon“, gab Charlie mit einem Lächeln zu und eilte zu Beth, um sie in die Arme zu schließen, denn sie freute sich aufrichtig für ihre Zwillingsschwester. „Herzlichen

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