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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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dünnes kniekurzes Seidenhemdchen verbarg nicht fiel. „Wilde Nacht gehabt, Olivia?“, fragte er grinsend.
    „Ich habe wie ein Murmeltier geschlafen.“ Sie lächelte freundlich, wandte den Blick aber nicht von ihm. Der Mann konnte tragen, was er wollte, er sah immer sexy aus, auch jetzt in der Jeans und dem ausgeblichenen gelben Hemd, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte. Er war barfuß, und sie fand selbst seine Füße attraktiv. Himmel, wie sollte das bloß weitergehen … Schnell senkte sie den Blick.
    Er wies auf ein Tablett, das auf einem Hocker stand. „Da ist Frühstück. Kaffee, Toast und hausgemachte Brombeermarmelade. Bedien dich.“
    Cammie war so mit ihrem neuen Spielzeug beschäftigt, dass sie der Mutter nur kurz zuwinkte, aber nicht aufsah. Olivia hätte sich gern eine Tasse Kaffee eingegossen, traute sich aber nicht, in ihrem dürftigen Aufzug an Kieran vorbeizugehen. Als er ihre Verlegenheit bemerkte, hob er amüsiert eine Augenbraue. „Vielleicht möchtest du erst duschen und dir etwas anderes anziehen. Obgleich ich …“, er machte eine kurze Pause. „Wie auch immer, ich stell dir eine Tasse Kaffee auf den Nachttisch.“
    „Danke“, murmelte sie und war froh, wieder im Schlafzimmer verschwinden zu können. Zwanzig Minuten später war sie geduscht und angezogen. Das Haar hatte sie sich kräftig gebürstet, sodass es ihr in sanften Wellen auf die Schultern fiel. Wie versprochen stand der Kaffee auf dem Nachttisch, und als sie mit der Tasse in der Hand in Cammies Zimmer trat, blieb sie überrascht stehen. Cammie, die sonst Fremden gegenüber sehr schüchtern war, saß auf Kierans Schoß und ließ sich aus einem Bilderbuch vorlesen.
    Nun blickten beide zu ihr hoch, und wieder versetzte es Olivia einen Stich, als sie sah, wie ähnlich sich die beiden waren.
    „Du siehst hübsch aus, Mommy.“ Die Kleine lächelte. „Kieran will mit uns auf den Dachboden gehen!“
    Unwillkürlich blickte Olivia auf ihre helle Hose und die relativ teure Bluse. „Soll ich mich lieber umziehen?“
    „Nein, das ist nicht nötig.“ Kieran schüttelte lächelnd den Kopf und legte das Buch zur Seite. „Unser Dachboden ist eher ein ziemlich aufgeräumtes Museum als ein staubiges Lager für Dinge, die man nicht mehr braucht.“ Nach einem kurzen Blick auf Cammie, die von seinem Schoß gerutscht war und sich wieder mit der Eisenbahn beschäftigte, fügte er leise hinzu: „Sie hat recht, du siehst sehr hübsch aus. Als ich heute Morgen aufwachte, war mein Körper schon wieder mehr als bereit …“
    „Nicht … nicht hier vor dem Kind.“ Olivia war rot geworden.
    Doch er grinste nur, legte ihr einen Arm um die Taille und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn du gestern Nacht bei mir geblieben wärest, hätten wir sicher nicht viel geschlafen. Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns damals in diesem schicken Londoner Luxushotel bis zur Erschöpfung geliebt haben?“
    „Hör auf!“, zischte sie ihm zu. „Das ist ewig her. Wir haben uns beide verändert.“
    „Vielleicht. Aber nicht in dem Punkt. Ich begehre dich noch genauso wie früher. Und du mich auch, oder? Sag mir, dass es dir auch so geht!“
    Unwillig löste sie sich aus seiner Umarmung und wandte sich zu Cammie um. „Bist du bereit, Schätzchen? Wollen wir jetzt auf den Dachboden gehen?“
    Kieran ärgerte sich, dass er von dem Plan abgewichen war, den er sich erst letzte Nacht zurechtgelegt hatte. Dabei wusste er doch, dass sie ihn zurückstoßen würde, wenn er sie unter Druck setzte. Geduld. Geduld …
    Als sie die Treppe hochstiegen, die zum Dachboden führte, schob Cammie ihre kleine Hand in seine große. Kieran zuckte kurz zusammen. Erstaunlich, was für ein Vertrauen sie ihm entgegenbrachte. Womit hatte er das verdient? Was wusste er überhaupt von Kindern und wie man mit ihnen umging? Schließlich hatte er als Kind selbst kaum Zuwendung durch seine Familie erfahren. Sie alle hatten zu sehr unter den schrecklichen Ereignissen gelitten. Und an seine Mutter konnte er sich kaum noch erinnern.
    Oben auf dem Treppenabsatz blieb er stehen. „Sekunde mal, Cammie. Ich muss das Licht anmachen.“
    Er war schon seit Jahren nicht mehr hier oben gewesen, aber es hatte sich nicht viel verändert. Im Schein der altmodischen Wandlampen glänzte der Holzboden wie frisch poliert. An den Wänden des großen Raums stapelte sich seit vielen Jahrzehnten all das, was nicht mehr gebraucht wurde, aber zu schade zum Wegwerfen war.
    Olivia schaute ihn aus leuchtenden Augen

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