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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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tut, die wir nicht ganz verstehen.“
    „So wie Grandpa, wenn er sich Chilisoße aufs Eis tut?“
    „Ja, so ungefähr.“
    Plötzlich musste Kieran daran denken, wie diese Szene wohl auf einen Außenstehenden wirkte. Wahrscheinlich wie die einer glücklichen Familie. Vater, Mutter, Kind. Drei Menschen, die einander in Liebe verbunden waren. Und nicht durch Lügen. Doch der Schein trog.
    Abrupt stand er auf und warf die Serviette auf den Tisch. „Eigentlich könnte ich doch Cammie mal ins Bett bringen. Wenn es dir recht ist, Olivia.“
    Er sah, wie sie den Mund öffnete, um abzulehnen, doch dann überlegte sie es sich anders. Sie schwieg kurz und meinte dann nur: „Warum nicht? Einverstanden, Cammie?“
    „Klar. Los, Kieran. Hast du was zum Spielen in der Badewanne?“
    Nachdem die beiden gegangen waren, blieb Olivia allein am Tisch zurück. Doch dann fiel ihr ein, dass das Hausmädchen nicht abräumen konnte, bevor sie nicht gegangen war. Hastig stand sie auf und verließ den Speiseraum. Dieses Haus hatte so viele Zimmer, dass man sich leicht verirren konnte. Aber sie wollte in Cammies Nähe bleiben, und so stieg sie die Treppe zum ersten Stock hinauf und ging zu ihrer Suite. Aus dem Bad kam fröhliches Gelächter und Geplätscher.
    Da lief wohl alles gut. Aufatmend ließ Olivia sich in einen Sessel fallen und rief ihre Mutter an. Schon beim ersten Klingeln nahm Lolita ab. „Hallo, Darling. Wie geht es dir bei deiner Schulfreundin? Amüsiert ihr euch gut?“
    Olivia hatte die Wahrheit ein bisschen zurechtgebogen. „Cammie und mir geht es gut. Es ist sehr schön hier. Aber ich mache mir Sorgen um dich und Dad. Habt ihr irgendetwas über diesen Verrückten gehört?“
    „Meinen Fan als verrückt zu bezeichnen ist vielleicht ein bisschen hart. Männer verlieben sich nun mal in mich und können oft die Wirklichkeit und das, was sie auf der Leinwand sehen, nicht trennen. Wir sollten sie eher bemitleiden.“
    Unwillkürlich musste Olivia lächeln. Ihre Mutter hatte immer ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein gehabt. Aber das machte sie oft auch unvorsichtig. Glücklicherweise nahm ihr sonst sehr eitler Vater die Verantwortung für seine geliebte Frau sehr ernst.
    „Dennoch, Mom, du musst vorsichtig sein.“
    „Jaja, bin ich auch. Aber die machen hier aus einer Mücke einen Elefanten. Das ist doch nur ein bedauernswerter Mann, der sich nach Aufmerksamkeit sehnt.“
    „Hat er noch mehr E-Mails geschickt?“
    „Ja, ein paar. Die Polizei überwacht jetzt meinen Computer.“
    „So? Was hat er denn geschrieben?“
    „Ach, das Übliche. Er bedroht mich und die Menschen, die ich liebe. Aber Cammie und du seid in Sicherheit, und dein Vater und ich haben unsere Bodyguards. Also alles in Ordnung.“
    Als das Gespräch beendet war, seufzte Olivia leise auf. Sie war noch genauso besorgt wie vorher. Ihre Eltern würden immer eine Zielscheibe abgeben, reich und berühmt, wie sie waren. Deshalb hatte sie sich sehr darum bemüht, für sich und Cammie ein Leben fern vom Rampenlicht aufzubauen, und ließ das Kind nur ungern mit den Großeltern reisen. Aber da alle drei das immer sehr genossen, gab sie in der Regel schweren Herzens nach, wenn solche Pläne geschmiedet wurden.
    Als sie Cammie im Kinderzimmer fröhlich auflachen hörte, stand sie auf und öffnete die Verbindungstür. Kieran deckte die Kleine gerade zu und drückte ihr einen Gutenachtkuss auf die Wange. „Jetzt bin ich dran“, sagte Olivia lächelnd und trat neben ihn. Sie umarmte ihre Tochter und stopfte die Bettdecke fest. „Träum was Schönes, mein Schätzchen.“
    Cammie hatte bereits Mühe, die Augen offen zu halten. „Nacht, Mommy. Nacht, Kieran.“
    „Gute Nacht.“ Die beiden Erwachsenen schlossen die Tür hinter sich. Von der Seite her warf Olivia einen vorsichtigen Blick auf Kieran. Seine eben noch entspannte Miene war verschwunden, er hatte die dunklen Brauen drohend zusammengezogen. „Zieh dir feste Schuhe an“, befahl er. „Wir machen einen Spaziergang.“
    Sein harscher Ton empörte sie. „Das geht nicht! Wenn man ein Kind hat, kann man nicht einfach tun, was man gerade will. In dem Alter kann man sie nicht allein lassen.“
    „Ich bin doch nicht blöd!“, sagte er gereizt. „Jacob ist wieder da. Er hat versprochen, sich mit ein paar medizinischen Zeitschriften neben Cammies Bett zu setzen und zu warten, bis wir zurück sind.“
    „Aber warum müssen wir denn unbedingt einen Spaziergang machen?“
    „Weil die Nacht wunderschön ist

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