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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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regen Sie sich dann so auf?«
    »Weil er tot ist. Er ist tot.«
    Hallywell atmete zitternd ein. »Wir wollten beide noch den Master machen. Deshalb sind wir zusammen in die Bibliothek oder in ein Cafe gegangen, haben ein paar Stunden zusammen gelernt und manchmal noch ein Bier getrunken, wenn es gut gelaufen ist. Wir gehen - ich meine, oh Gott, wir hätten morgen zusammen ins Kino gehen wollen. Craig und Lissy und der Typ, mit dem sie mich verkuppelt haben. Ich hasse es, wenn andere mich verkuppeln wollen, aber sie haben mich letzten Monat dazu überredet, mich mit diesem Mann zu treffen, und bisher läuft es wirklich gut. Deshalb wollten wir zu viert ausgehen.«
    »Mirri, falls zwischen Ihnen und Craig etwas gelaufen ist, ist dies der richtige Zeitpunkt, um es mir zu sagen.«
    »Da gibt es nichts zu sagen. Ich bin nicht so verzweifelt, dass ich auf dem Territorium einer Freundin wildern würde.« Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. »Ich wollte Lissy anrufen, bin hierhergekommen und wollte sie anrufen, obwohl es hieß, dass man niemanden kontaktieren soll. Ich dachte, das wäre ich ihr schuldig, dachte, dass sie es von einer Freundin hören muss. Aber ich konnte es einfach nicht tun.«
    Mirri presste ihr Gesicht auf ihre angezogenen Knie. »Ich habe es einfach nich t über mich gebracht. Ich wuss te nicht, was ich ihr hätte sagen sollen, wie ich es ihr hätte sagen sollen, hatte schlicht nicht den Mut dazu.«
    »Es ist unsere Aufgabe, es ihr zu sagen.«
    »Was können Sie ihr sagen?«, wollte Mirri wissen. »Was können Sie in einem solchen Fall zu einem Menschen sagen? Sie geht davon aus, dass er zu Hause ist, wenn sie heute Abend von der Arbeit kommt. Doch er wird nicht zu Hause sein. Weder heute Abend noch überhaupt jemals. Was können Sie ihr also sagen?«
    Dann stieß sie einen Seufzer aus und rappelte sich auf. »Es ist nicht Ihre Schuld. Ich wünschte, es wäre so. Ich wünschte, es wäre Ihre Schuld und ich könnte schreien und toben und Sie anbrüllen. Würden Sie Lissy sagen ... würden Sie ihr bitte einfach sagen, wie leid es mir tut und dass ich ... da bin ... falls ich irgendetwas tun, falls ich ihr auf irgendeine Weise helfen kann?«
     
    Lissette Foster war Redaktionsassistentin bei einem kleinen, in Midtown gelegenen Verlag. Laut Personenüberprüfung war sie vierundzwanzig Jahre alt, auf Martinique geboren, und hatte - wie ihr Mann - an der
    Columbia-Universität studiert. Einzig schwarzer Fleck in ihrem Lebenslauf war ein Verfahren wegen Alkoholkonsums, als sie neunzehn gewesen war. Dafür hatte sie ein paar Stunden gemeinnütziger Arbeit absolviert und seither nie wieder gefehlt.
    Ihre Mutter lebte nach wie vor auf Martinique. Wo der Vater lebte, war anscheinend nicht bekannt.
    »Also«, fuhr Peabody fort. »Da wir gerade von Inseln sprechen, wie war überhaupt Ihr Urlaub?«
    »Gut.« Eine Woche voller Sonne, Sand und Sex. Was konnte besser sein? »Sieht aus, als ob der Schnee tatsächlich liegen bleiben würde.«
    »Ja, laut Wettervorhersage sollen es bis zu zehn Zentimeter werden. Glauben Sie ernsthaft, die Ehefrau hätte etwas damit zu tun?«
    »Sie steht erst mal ganz oben auf der Liste. Das tun Ehepartner immer.«
    »Ja, aber auch frisch Vermählte? Ich weiß, es heißt, das erste Jahr wäre nicht leicht, weil man sich erst einmal daran gewöhnen muss, aber Gift? Das ist heimtückisch und distanziert. Wenn ein Ehepartner auf den anderen wütend ist, endet das meistens blutiger, weil er die direkte Auseinandersetzung sucht.«
    »Meistens, aber nicht immer«, antwortete Eve. »Wenn das Gift in seinem Essen war, müssen wir uns fragen, woher dieses Essen kam. Die Kollegen haben uns erzählt, er hätte sich sein Essen immer von zu Hause mitgebracht. Dort hätte seine Ehefrau den leichtesten Zugriff darauf gehabt. Ebenso haben die Kollegen uns erzählt, dass das Opfer die Tasche mit seinem Essen immer in seinem Klassenzimmer stehen hatte. Einem nicht abgesperrten Raum. Er ist zeitig in der Schule angekommen, hat sein Zeug in seiner Klasse abgestellt und sich auf den Weg in den Fitnessraum gemacht. Also hätte jeder in der Schule, der sein Essen hätte panschen wollen, ein leichtes Spiel gehabt.«
    »Und was für ein Motiv könnte es für einen Giftmord geben?«
    »Außer dem Test? Das kann ich noch nicht sagen. Übrigens ist die Zeugin, Rayleen Straffo, die Frucht von Oliver Straffos Lenden.«
    »Oh, Scheiße. Echt? Hat sie zwei Hörner und einen Schwanz?«
    »Falls ja, hat sie sie

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