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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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gut versteckt.« Eve trommelte mit ihren Fingern auf das Lenkrad und dachte über Straffo nach. »Er könnte in dieser Angelegenheit die Daddy-Karte spielen und bekäme damit sicher jede Menge Sendezeit. Könnte öffentlich verkünden, wie empört, besorgt und so er ist.«
    »Das würde diesem Ekel ähnlich sehen. Aber Sie sind ja diese Woche in Nadines neuer Sendung. Da können Sie den Schwachsinn geraderücken, den der Kerl vielleicht erzählt.«
    »Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Freundschaften sind einfach eine dämliche Erfindung. Sie kosten einen immer was.«
    »Wie sentimental und weichherzig Sie sind.«
    »Ja, das liebe ich ebenfalls an mir.« Wegen des fortgesetzten Schneefalls und des Wahnsinns der New Yorker Autofahrer stellte Eve ihr Fahrzeug auf einem zwei Blocks von der Adresse entfernten öffentlichen Parkplatz ab und erklärte ihrer Partnerin: »Bei dem verdammten Schnee versuche ich am besten gar nicht erst, eine Lücke am Straßenrand zu finden.«
    »Ein bisschen Bewegung tut mir sicher gut. Ich habe während der Feiertage pausenlos gegessen, und ich gehe davon aus, dass McNab zum Valentinstag irgendwas mit Schokolade springen lassen wird, deshalb nehme ich am besten erst mal etwas ab. Was werden Sie Roarke schenken?«
    »Wozu?«
    »Zum Valentinstag.«
    »Ich habe doch erst vor fünf Minuten das Zeug für Weihnachten besorgt.« Eve stieg aus dem Wagen, erinnerte sich an den Schal, der in ihrer Manteltasche steckte, zog ihn kurzerhand heraus und schlang ihn sich um den Hals.
    »Das ist zwei Monate her. Und vor allem ist der Valentinstag extra für Liebende gemacht. Sie müssen ihm eine schmalzige Karte schreiben, und dazu brauchen Sie noch ein sentimentales Geschenk. Ich habe schon was für McNab. Einen sprechenden Bilderrahmen, auf dem unsere Namen stehen. Ich habe den Schnappschuss, den sein Vater an Weihnachten von uns gemacht hat, reingesteckt, dann kann er den Rahmen auf seinen Schreibtisch stellen und das Foto immer sehen. Roarke würde sich ganz sicher auch über etwas in der Richtung freuen.«
    »Roarke weiß, wie wir aussehen.« Ein Minicoupe wollte an einer roten Ampel halten, geriet dabei ins Schleudern und erntete die Flüche und Beschimpfungen der Fußgänger, an denen es vorbei über den Gehweg schoss.
    Eve liebte diese Stadt.
    »Apropos Fotos, ich habe ein neues Bild von Belle. Haben Sie sie seit Ihrer Rückkehr schon gesehen?«
    »Nein. Verlangt sie schon Bauchnabelpiercings und Tätowierungen ?«
    »Also bitte. Sie ist einfach unglaublich süß. Sie hat Leonardos Augen, Mavis' Mund und ...«
    »Gott steh uns bei, wenn sie auch den Modesinn der beiden erbt.«
    »Jedes Mal, wenn ich sie auf den Arm nehme, lächelt sie mich an.« Peabodys braune Augen schmolzen über ihrem Schal und unter ihrer Mütze, und begeistert fügte sie hinzu: »Die Leute sagen, das ist Quatsch, aber sie lächelt mich tatsächlich an. Sie ist schon so groß geworden und ...«
    Während Peabody von Mavis' neugeborener Tochter schwärmte, lauschte Eve der Musik New Yorks. Dem durchdringenden Hupen, dem Rumoren der Werbeflieger über ihrem Kopf, den lautstarken Streitereien, hektischen Gesprächen, der Litanei von Beschwerden, die es ständig wegen irgendwelcher Dinge gab.
    »Also, was werden Sie ihr mitbringen?«
    »Was? Was soll ich mitbringen? Wohin?«
    »Ein Geschenk für Belle, wenn Sie sie das nächste Mal besuchen.«
    »Was für ein Geschenk?« Eve blieb mitten auf dem Gehweg stehen. »Warum brauche ich schon wieder ein Geschenk?«
    »Darum.«
    »Warum? Habe ich nicht erst die Babyparty für sie organisiert und war dann auch noch bei ihrer Geburt dabei?«
    »Ja, aber es ist nun einmal Tradition, dass man ein Geschenk mitbringt, wenn man ein Baby zum ersten Mal zu Hause besucht.«
    »Wer denkt sich diesen ganzen Schwachsinn aus?« Eve pikste erbost mit einem Finger in den watteweichen Wintermantel ihrer Partnerin. »Ich will wissen, wer diese dämlichen Regeln macht. Sie sind einfach total bekloppt. Sagen Sie mir, wer es ist, und ich werde dafür sorgen, dass er in die Irrenanstalt kommt.«
    »Also bitte, Dallas, Sie brauchen ihr nur einen kleinen Teddybär oder eine hübsche Rassel zu besorgen. Es macht wirklich Spaß, für Babys einzukaufen.«
    »Wissen Sie, was Spaß macht?« Eve riss die Tür des Bürogebäudes auf. »Herauszufinden, wer diesen armen Geschichtslehrer vergiftet hat. So was macht mir Spaß. Und wenn Sie jetzt noch weiter von Einkäufen, Geschenken, Babys, sentimentalen Karten und

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