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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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hinzu.«
    »Daddy! Lass sie mich nicht mitnehmen! Daddy!«
    Eve wandte sich ab und marschierte, ohne sich noch einmal umzudrehen, auf Oliver Straffo zu. »Setzen wir uns, Oliver.«
    »Ich bin völlig leer. Ich bin völlig ausgebrannt. Das ist mein Kind. Sie ... ich habe sie zu dem gemacht, was sie anscheinend ist.«
    »Das haben Sie ganz sicher nicht. Manchmal bringen anständige Menschen Unaussprechliches hervor. Und manchmal ist es möglich, dass das Unaussprechliche etwas Anständiges gebiert. Damit kenne ich mich aus.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm und blieb einfach stehen, als sie Louise in ihre Richtung kommen sah.
    »Mr Straffo.«
    Er blickte die Ärztin an und stieß tonlos aus: »Allika. Sie ist tot.«
    »Nein, sie ist wieder bei Bewusstsein. Sie ist noch nicht wirklich ansprechbar, und ich kann Ihnen auch nichts versprechen. Aber jetzt braucht sie erst einmal Sie. Sie ist verwirrt und desorientiert, deshalb braucht sie Sie. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrer Frau.«
    »Allika.« Dann drehte er sich noch einmal um und sah Eve verzweifelt aus tränennassen Augen an. »Rayleen.«
    »Wie sehr lieben Sie Ihre Frau, Oliver? Wie sehr lieben Sie Ihren Sohn?«
    Er nickte schluchzend, dann folgte er Louise.
     

Epilog
     
    Nach dem langen, elenden Vorgang kehrte Eve auf das Revier zurück.
    Dort saß ihr Gatte hinter ihrem Schreibtisch und drosch auf die Tasten ihres klapprigen Computers ein.
    »Das Ding ist Eigentum der Polizei, Kumpel«, klärte sie ihn auf.
    »Mmm-hmm. Ich habe mir nur die Zeit etwas vertrieben und ein paar Sachen getippt, die jetzt auf dem Weg zu meinem Computer zu Hause sind.« Er drehte sich mitsamt dem Stuhl zu ihr herum. »Diese Sache muss dir ganz schön an die Nieren gegangen sein, Lieutenant«, meinte er.
    »Ich habe mir die ganze Zeit gesagt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Du hättest nach Hause fahren sollen.«
    »Und ich habe mir gesagt, dass du mich vielleicht brauchst.« Er stand auf und nahm sie in den Arm. »Und, brauchst du mich?«
    »Oh ja.« Sie stieß einen lauten Seufzer aus. »Ich dachte oder hatte wenigstens gehofft, dass ich mich besser fühlen würde, wenn dieser Teil der Arbeit erst vorüber ist. Wenn ich die Antworten auf meine Frage habe, alles zu einem ordentlichen Paket verschnüren, sie verhaften und hinter Gitter bringen kann. Dass ich dann irgendwie zufriedener wäre oder so. Aber ich kann nicht sagen, wie es mir jetzt geht.«
    »Du hast Mitleid mit Oliver und Allika Straffo, der Gedanke macht dich krank, dass ein armer, unschuldiger, kleiner Junge, eine alte Frau und ein guter Ehemann und Lehrer sterben mussten, einzig, weil ein Kind so egoistisch war, und du leidest mit der Frau, die noch lange um ihn trauern wird.«
    »Ich habe bei ihr angerufen, bei der Frau, und habe ihr gesagt, dass wir den Fall abgeschlossen haben und ich zu ihr kommen würde, um ihr alles zu erklären. Himmel.« Sie klappte erschöpft die Augen zu. »Du solltest wirklich nach Hause fahren.«
    »Nein, ich werde dich begleiten.«
    »Ja.« Sie seufzte ein zweites Mal. »Das würde auf alle Fälle helfen. Sie hat gegenüber der Person vom Jugendamt, die bei der Verhaftung in der Klinik war, auf die Tränendrüse gedrückt. Natürlich hat es funktioniert. Bei Mira aber funktioniert es nicht. Der Haftprüfungstermin ist für morgen angesetzt. Bis dahin wird sie wegen der schrecklichen Natur ihrer Verbrechen, und da keiner ihrer Eltern etwas dagegen hat, in den Erwachsenentrakt gesperrt, dort aber von den anderen getrennt. Du hast es gehört, nicht wahr? Du hast alles mit angehört.«
    »Ja. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben nie zuvor etwas gehört, bei dem es mir so kalt den Rücken runtergelaufen ist.«
    Roarke presste seinen Mund auf ihre Haare, weil das ihnen beiden half. »In dem Raum, in dem wir ihr Geständnis mitgeschnitten haben, hat niemand auch nur einen Ton gesagt. Es gab kein dämliches Gequatsche und auch keine blöden Witze, wie man sie normalerweise bei Einsätzen hört. Niemand hat auch nur ein Wort gesagt, während du mit ihr gesprochen hast und sie sich mit ihren Verbrechen gebrüstet hat. Straffo hat dagesessen wie ein Geist, wie ein Mann, dem bei lebendigern Leib die Eingeweide und das Herz herausgerissen werden.«
    »Jetzt hat sie einen Pflichtverteidiger. Vielleicht fühlt ihr Vater sich verpflichtet, ihr jemand anderen zu besorgen, aber das spielt keine Rolle mehr. Ihr Geständnis kann ich nicht verwenden, aber ich habe alles andere. Und weißt

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