Sanft kommt der Tod
Zusammenarbeit zumindest auf beruflichem Gebiet so erfolgreich gewesen waren, dachte er. Sie war einfach brillant. »Ich würde sagen, der Spaß an der Freude wäre dir bereits genug.«
»Wie kannst du so etwas Abscheuliches sagen?« Sie nahm ihr Weinglas wieder in die Hand. »Das ist wirklich widerlich.«
»Glaubst du, ich würde es nicht schaffen, den Typen ausfindig zu machen, der die Aufnahme gemacht hat, und ihm genug zu bezahlen, damit er mir alle Einzelheiten eures Deals erzählt? Du unterschätzt mich, Maggie.«
Sie trug ihren Wein ans Fenster und wandte ihm den Rücken zu. »Nein, nein«, sagte sie ruhig. »Ich könnte dich niemals unterschätzen. Vielleicht wollte ich, dass du es weißt. Mir war völlig klar, dass du es am Ende wissen würdest. Du unterschätzt mich, Roarke. Du unterschätzt das, was ich für dich empfinde. Mein Bedauern.« Sie blickte über ihre Schulter. »Mein Verlangen. Ich gebe es zu. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe, aber ich werde mich auch nicht dafür schämen. Ich habe getan, was ich meiner Meinung nach tun musste. Ich hätte alles getan, um dich zurückzugewinnen. Alles andere war mir egal. Es ging mir einzig darum, wieder mit dir zusammen zu sein.«
»Schwachsinn.« Er sah sie reglos an.
»Wie kannst du dich derart über meine Gefühle lustig machen?« Sie schleuderte ihr Weinglas durch die Gegend und die Scherben flogen durch den Raum. »Wie kannst du es wagen, während ich hier stehe und mich derart vor dir entblöße?«
»Wie kann ich mich über Gefühle lustig machen, die du gar nicht hast? Du hast nie etwas für irgendwen empfunden als für dich allein.« Er stieß ein halbes Lachen aus. »Auch wenn es ein bisschen gedauert hat, bis mir das klar geworden ist.«
Dann verstummte auch das halbe Lachen, und er fuhr mit kalter Stimme fort: »Du bist hierher nach New York gekommen, um dir einen möglichst dicken Fisch zu angeln, weiter nichts. Ich habe inzwischen deutlich mehr, als ich damals hatte, und du hast auf ein Stück dieses Kuchens gehofft. Aber weißt du, sie hat dich sofort durchschaut. Auf den ersten Blick.«
Magdalena warf den Kopf zurück und marschierte auf ihn zu. »Und ich habe auf den ersten Blick gesehen, dass sie dich an der Kandare hat. Ich hätte mich am liebsten totgelacht. Der mächtige und reiche Roarke hat sich von einer klapperdürren Bullenschlampe ohne jeden Stil und ohne jede Schönheit zähmen lassen.«
»Seltsam. So, wie ich es sehe, hat sie deutlich mehr Stil, Schönheit und vor allem Klasse, als du je besessen hast.«
Sie holte kraftvoll aus, doch er zuckte nicht einmal zusammen, als ihre Hand auf seine Wange traf. »Das solltest du nicht noch einmal tun«, erklärte er so leise, dass sie ihre Hand erschrocken sinken ließ.
»Roarke ...«
»Du warst es, die mich an die Kandare nehmen wollte, Maggie, du warst diejenige, die dachte, dass sie dazu einfach mit den Fingern schnipsen muss. Und als ich nicht darauf eingegangen bin, hast du alles in deiner Macht Stehende getan, um mich und meine Ehe zu schädigen und meine Frau zu verletzen.«
»Und wenn schon. Es ist schließlich alles nur ein Spiel. Früher hattest du noch Sinn für Humor, aber den hat sie dir anscheinend genauso ausgetrieben wie deine Männlichkeit.«
»Du wirst weder sie noch mich jemals verstehen. Du wirst nie verstehen, was wir beide haben. Und noch trauriger für dich, du wirst niemals etwas Vergleichbares haben. Weil du dazu ganz einfach nicht fähig bist. Und jetzt werde ich dir sagen, wie es weitergehen wird. Hör gut zu. Du wirst nie wieder einen Fuß in mein Heim oder ein anderes Gebäude oder Unternehmen setzen, das mir ganz oder auch nur teilweise gehört. Weder in eins meiner Hotels, einen meiner Flieger, eins meiner Geschäfte oder Restaurants. Und ich kann dir versichern, dass es eine ganze Reihe solcher Orte gibt.«
»Oh, um Himmels willen. Du kannst mir ja wohl nicht verbieten ...«
»Oh doch, ich kann. Und werde es auch tun«, verbesserte er sie so kühl, dass sie noch bleicher wurde als zuvor. »Du wirst nicht nur diese Stadt, sondern dieses Land innerhalb der nächsten drei Stunden verlassen.«
»Du kannst kaum das ganze verdammte Land kontrollieren«, schnauzte sie zurück.
»Ich könnte es auf jeden Fall versuchen, und sei es nur, um dich in Schweiß ausbrechen zu sehen. Aber das ist gar nicht erforderlich. Denn wenn du nicht in spätestens drei Stunden aus diesem Land verschwunden bist, werden Interpol und die Zentrale
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