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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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Öl?«
    »Ich kann gerne für Sie nachsehen, Lieutenant. Das müssten irgendwelche Handwerker oder Künstler sein, die nur natürliche Produkte verwenden. Soll ich Ihnen die Liste dieser Kunden holen?«
    »Ja, bitte. Sobald Sie mir gesagt haben, weshalb Sie die ganze Zeit so freundlich sind.«
    »Wie bitte?«
    »Sie stellen keine Fragen, Stella. Sie erzählen mir nicht, Ihre Kundendaten wären geschützt. Sie sagen einfach, sicher, hier bitte.«
    Wieder blitzten Stellas strahlend weiße Zähne auf. »Na klar. Schließlich habe ich den Rundbrief gelesen.«
    »Was für einen Rundbrief?«
    »Von ganz oben. Er wurde am Ersten diesen Jahres an alle Unternehmen geschickt. Es wird erwartet, dass sämtliche Unternehmens-und Abteilungsleiter mit Lieutenant Eve Dallas umfänglich kooperieren, falls sie Informationen oder Hilfe braucht. Richtig?«
    »Richtig. Außerdem brauche ich eine Liste Ihrer Angestellten. Aller Leute, die hier beschäftigt sind oder bis vor sechs Monaten beschäftigt waren.«
    »Kein Problem.« Stella gab ihr das Okay-Zeichen. »Geben Sie mir fünf Minuten Zeit.«
    »Sicher.«
    Während sie warteten, sah Peabody unter die Decke und pfiff leise vor sich hin.
    »Halten Sie die Klappe, Peabody.«
    »Ich frage mich nur, wie es ist, mit einem Mann verheiratet zu sein, der so viele Dinge besitzt, dass man noch nicht mal von der Hälfte etwas weiß.« Dann stieß sie Eve mit dem Ellenbogen an. »Er hat diesen Rundbrief verschickt.«
    »Das nimmt einem den ganzen Spaß. Er hat dafür gesorgt, dass ich niemandem mehr Angst einjagen kann.«
    »Aber es spart jede Menge Zeit. Und es ist vor allem wirklich rücksichtsvoll. Er denkt eben die ganze Zeit an Sie.«
    »Das ist mir unheimlich.«
    Trotzdem hörte sie es gern, auch wenn sie sich deshalb wegen ihres Verhaltens am Morgen noch dämlicher vorkam.
     
    Die Namen auf der Kunden-und der Angestelltenliste sähe sie sich später an. Vorher würde sie noch ein paar Leute abklappern. Angefangen mit Hallie Wentz.
    Hallie lebte in einem zweistöckigen Stadthaus, hatte ihr Büro im Erdgeschoss und war das genaue Gegenteil von Stella aus der Rizinusöl-Fabrik. Sie war groß und schlank, trug modische, hochhackige Schuhe und warf einen argwöhnischen Blick auf Eves Dienstausweis.
    Offensichtlich hatte sie der Rundbrief nicht erreicht.
    »Worum geht's? Ich erwarte in zehn Minuten eine Kundin. Cops sind nicht gut für das Geschäft.«
    »Craig Foster.«
    »Oh.« Hallie atmete hörbar aus und sah sich eilig um. »Hören Sie, meine Tochter ist im Nebenzimmer. Was passiert ist, hat sie ziemlich mitgenommen. Ich möchte wirklich nicht, dass sie sich jetzt mit der Polizei darüber unterhält. Nicht, bis es ihr wieder etwas besser geht.«
    »Eigentlich sind wir auch Ihretwegen hier.«
    »Meinetwegen? Im Zusammenhang mit Mr Foster? Warum denn das?«
    »Wir sprechen mit allen, die gestern in der Schule waren.«
    »Okay. Warten Sie einen Moment.« Sie trat an die halb offene Tür, blickte in den Nebenraum und zog die Tür dann vorsichtig ins Schloss. »Sie macht gerade Hausaufgaben«, sagte sie zu Eve und Peabody. »Sie ist ein echter Schatz. Was müssen Sie wissen?«
    »Am besten fangen wir damit an, weshalb Sie in der Schule waren.«
    »Gestern war der Tag, an dem jedes Kind etwas mit in die Schule bringen durfte, um es den anderen zu zeigen. Em wollte Butch mitnehmen. Unseren afrikanischen Grau. Einen Papagei«, erklärte sie. »Er ist ein Riesenkerl. Sie hätte den Käfig nicht alleine tragen können, also habe ich das für sie gemacht.«
    »Sie haben die Schule um acht Uhr zwanzig betreten, aber erst um zehn Uhr zweiundvierzig wieder verlassen. Wie weit mussten Sie Butch denn tragen?«
    »Es ist eine große Schule«, antwortete Hallie kühl. »Vernehmen Sie alle Eltern?«
    »So groß ist die Schule nicht, dass man über zwei Stunden braucht, um einen Papagei dort abzuliefern. Haben Sie Mr Foster gestern Morgen gesehen oder vielleicht sogar gesprochen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Aber Sie hatten in der Vergangenheit öfter die Gelegenheit, ihn zu sehen oder mit ihm zu sprechen.«
    »Sicher. Em hatte ihn letztes Jahr als Lehrer. Er hat einen guten Eindruck auf mich gemacht. Sie hatte bei ihm sehr gute Noten, und er hat großes Interesse an ihr gezeigt.«
    »Hatten Sie vielleicht Interesse an ihm?«
    Hallie atmete vernehmlich ein. »Ich mache mich nicht an Ems Lehrer heran, aber wenn ich es täte, hätte ich es eher auf die kleine Blondine abgesehen, die die Theater-AG leitet.

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