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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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Schreibtisch und sah sie mit einem warmen Lächeln an.
    »Danke, dass Sie mich empfangen«, fing sie an. »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie sich an mich erinnern, aber wir sind uns gestern kurz begegnet. Ich bin ...«
    Eve würde weder lächeln, noch legte sie auch nur die geringste Wärme in ihren Blick. »Ich weiß, wer Sie sind«, stellte sie mit kühler Stimme fest.
    »Oh, na dann ... Diese Wache ist einfach das reinste Labyrinth! Aber schließlich nehme ich auch an, dass sie das Zentrum der New Yorker Verbrechensbekämpfung ist. Und das hier ist Ihr Büro?« Sie blickte auf den verbeulten Aktenschrank, das winzige Fenster, den verkratzten Schreibtisch und zog überrascht die Brauen hoch. »Es ist ganz anders, als ich erwartet hätte. Sie sind Lieutenant, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Hm. Ich hoffe, ich unterbreche Sie nicht bei irgendeiner wichtigen Arbeit.«
    »Ehrlich gesagt ...«
    Magdalena blinzelte. »Es ist mir etwas unangenehm. Dabei hatte ich gehofft, das würde es nicht. Ich wollte kommen und Sie fragen, ob ich Sie nach der Arbeit auf einen Drink einladen kann.«
    »Warum?«
    »Ich nehme an, ich wollte Ihnen deutlich machen, dass ich keinen Ärger machen will.«
    Eve lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und drehte sich gemächlich hin und her. »Haben Sie jemanden getötet, seit Sie nach New York gekommen sind?«
    »Nein.« Sie setzte ein schnelles, kaltes Lächeln auf. »Seither nicht.«
    »Dann haben wir beide kein Problem.«
    »Eve.« Ihr Ton war seidig weich, und mit einer fließenden Bewegung nahm sie auf der Schreibtischkante Platz. »Ich wollte Ihnen nur versichern, dass das, was zwischen Roarke und mir mal war, lange vorüber ist. Wir waren beinahe noch Kinder, als wir zusammen waren. Es gibt also nichts, weshalb Sie sich Gedanken machen müssten.«
    »Sehe ich so aus, als ob ich mir Gedanken machen würde?«
    »Da ich Sie nicht kenne, kann ich das nicht sagen. Roarke hat erwähnt, dass ich Sie nicht mögen würde, und ich nehme an, ich wollte ihm einfach das Gegenteil beweisen. Deshalb hatte ich gehofft, wir beide könnten zusammen etwas trinken und dabei mögliche Probleme aus der Welt schaffen. Vor allem, da er mir bei ein paar Dingen helfen wird.«
    »Seltsam.« Plötzlich fühlte es sich an, als ob ein dicker Stein in ihrem Magen lag. »Sie kommen mir wie jemand vor, der seine Angelegenheiten gut alleine regeln kann.«
    »Geschäftliche Angelegenheiten. Wir beide wissen, dass niemand Roarke das Wasser reichen kann, wenn es um finanzielle oder - seien wir doch ehrlich - andere Dinge geht.« Sie stieß ein leises Lachen aus. »Aber ich verspreche Ihnen, dabei geht's ausschließlich ums Geschäft. Nachdem wir heute zusammen Mittag gegessen haben und er sich bereit erklärt hat, mir zu helfen, kam mir plötzlich der Gedanke, dass Sie vielleicht denken, dass es um was anderes geht. Schließlich ist er ein ausnehmend attraktiver Mann, und er und ich waren ...«
    »Wobei die Betonung auf waren liegt.«
    »Ja. Natürlich. Sehen Sie, ich habe ihm vor Jahren furchtbar wehgetan. Und ich möchte nicht, dass das noch mal passiert. Falls alles so läuft, wie ich es mir erhoffe, werde ich eine Zeitlang geschäftlich in New York zu tun haben. Und ich hoffe, wir können alle Freunde sein.«
    Eve erkannte Bockmist, wenn man ihn ihr schaufelweise vor die Füße warf. »Wissen Sie, Ms Percell, ich bin nicht gerade eine Fachfrau, wenn es um Freundschaften geht. Wenden Sie sich mit diesem Anliegen besser an jemand anderen. Und in Roarkes Geschäfte mische ich mich ganz bestimmt nicht ein. Was aber Sie betrifft, will ich ganz ehrlich sein: Sie wirken alles andere als dumm, deshalb bilden Sie sich hoffentlich nicht ein, Sie wären die erste von Roarkes abgelegten Freundinnen, die ihr Glück noch mal bei ihm versucht. Sie machen mir ganz sicher keine Angst. Ehrlich gesagt, sind Sie mir ziemlich egal. Wenn das also alles ist ...«
    Langsam glitt Magdalena von der Tischkante. »Der Mann hat einfach immer recht, nicht wahr? Ich mag Sie wirklich nicht.«
    »Aua.«
    Sie wandte sich zum Gehen, blieb dann aber noch einmal stehen, lehnte sich gegen den Türrahmen und sah Eve reglos an. »Nur eines noch. Er hat mich nicht abgelegt. Ich habe mich von ihm getrennt. Und da Sie ebenfalls bestimmt nicht dumm sind, dürfte Ihnen klar sein, dass das etwas völlig anderes ist.«
    Eve horchte auf das Klappern ihrer Schuhe, erst als es leiser wurde, lehnte sie sich abermals auf ihrem Stuhl zurück und kniff unglücklich die Augen

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