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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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heute Abend bloß ihre Gefühle nicht im Griff? Was in Gottes Namen war los mit ihr? Sie war doch sonst nicht so ein Weichei.
    »Vielleicht sollte ich besser bleiben«, erwiderte er.
    Erneut entriss er ihr die Fernbedienung und zappte durch die Kanäle. Ab und zu blickte er sie forschend an. Er hatte wunderschöne Augen. Und in ihnen stand echte Sorge.
    »Du brauchst nicht hier bei mir zu sitzen.«
    »Okay«, willigte er ein. »Dann gehe ich wohl besser.«
    »Gut, weil …« Sie konnte nicht weitersprechen. Aber er hätte sowieso kein Wort mehr verstanden. Sie schluchzte nämlich. Es war schrecklich peinlich, aber sie konnte nichts dagegen tun.

11
    Kate sprang auf, um aus dem Zimmer zu laufen, aber Dylan zog sie einfach auf seinen Schoß.
    In den nächsten zehn Minuten sagte er nichts. Er schlang einfach nur die Arme um sie, tätschelte ihr den Rücken und ließ sie einfach weinen.
    Als die Tränen schließlich versiegten, lag ihr Kopf an seiner Schulter, ihr Mund an seinem Hals.
    »Dylan?«
    Er lächelte. »Ja?«
    »Erzähl es bloß niemandem.«
    »Was?«
    Dylan ergriff eine Strähne ihrer Haare und ließ sie langsam durch die Finger gleiten. Sie rochen nach Aprikosen und fühlten sich so warm und weiblich an. Er war sich nur zu deutlich der Tatsache bewusst, dass sich zwischen seinen Händen und ihrem Körper nur ein dünnes T-Shirt und ihre Shorts befanden.
    Denk nicht darüber nach. Aber je nachdrücklicher er es sich verbot, desto unmöglicher wurde es, nicht an sie zu denken.
    »Keine Sorge. Ich gehöre nicht zu denen, die nach einem Kuss alles herumerzählen.«
    »Ich habe dich gar nicht geküsst – noch nicht.«
    Er musste unbedingt die Situation wieder in den Griff bekommen. »Hör zu, ich erzähle schon keinem, dass du geweint hast. Und jetzt steh auf.«
    Unvermittelt küsste sie ihn auf den Hals und kitzelte ihn mit ihrer Zungenspitze.
    Er zuckte zurück, als ob er vom Blitz getroffen worden sei.
    Kate setzte sich auf. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen vom Gesicht.
    »Weißt du, was ich glaube?«, sagte sie. »Du bist ein Betrüger.«
    Tränen hingen an ihren Wimpern und liefen über ihre Wangen, und am liebsten hätte er jede einzelne weggeküsst.
    »Wieso bin ich ein Betrüger?«
    Sie blickte ihm in die Augen: »Wenn du glaubst, es ist sicher, flirtest du für dein Leben gerne, aber jetzt, wo ich bereit bin«, flüsterte sie, »und die Initiative ergreife, kriegst du kalte Füße.«
    Statt einer Antwort legte er ihr die Hand in den Nacken und zog sie an sich. Als seine Lippen ihren Mund berührten, war es um ihn geschehen.
    Kate erschauerte. Sie schlang die Arme um seinen Hals, und sie küssten sich leidenschaftlich. Sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken. Wie war sie nur unter ihr T-Shirt gelangt?
    Er versuchte, sich von ihr zu lösen, aber sie ließ es nicht zu, obwohl ihr dämmerte, dass es keine gute Idee war, Dylan zu verführen. Überhaupt keine gute Idee. Und trotzdem wollte sie sich in seinen Armen verlieren und so tun, als sei für eine einzige, wundervolle Nacht alles in Ordnung.
    Aber machte sie sich nicht etwas vor? Schließlich war Dylan kein Fremder, den sie danach nie wiedersehen würde, sondern der Bruder ihrer besten Freundin. Nein, es ging nicht. Morgen würde sie Schuldgefühle haben.
    Aber warum war sie überhaupt so verkrampft? Warum nahm sie sich nicht einfach ganz lässig, was sie wollte. Die meisten ihrer Freundinnen fanden nichts dabei, sich jeden Samstag mit jemand anderem einzulassen. Aber Jordan war nicht so, und Kate auch nicht.
    Jordan sagte immer, sie habe zu viel Respekt vor ihrem Körper, um ihn für eine Nacht an irgendeinen Typen zu vergeben. Kate empfand das genauso. Sie fand einerseits, dass Gefühle dazugehörten. Andererseits scheute sie vor einer Bindung zurück, und wenn sie ganz ehrlich war, hatte sie schreckliche Angst davor, verletzt zu werden.
    Und dieser Gedanke war entscheidend. Es war definitiv besser, sich auf nichts einzulassen.
    Aber es fiel ihr so schwer, ihn nicht zu küssen. Dylan war ein wundervoller Küsser. Er nahm sich Zeit und erforschte genüsslich mit seiner Zunge jeden Winkel ihres Mundes.
    Sie hätte hinterher nicht mehr sagen können, wann sie die Grenze überschritten und begonnen hatte, sein Hemd aufzuknöpfen, um so gut wie jeden Zentimeter seiner Brust und seines Halses zu küssen. Sanft glitten ihre Finger über die gezackte Narbe an seiner linken Schulter. Die Kugel hatte sie durchschlagen und nur knappe eine Arterie

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